Tempo 30 vor Nürnberger Schulen

Sicher zur Schule: Pünktlich zum Beginn des Schuljahres 2011/2012 hat die Stadt Nürnberg vor über 30 Schulen im Stadtgebiet eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 eingeführt.

„Die Ausweitung von Tempo 30 ist eine gute Sache. Durch kürzere Bremswege nimmt die Häufigkeit und Schwere von Unfällen ab. Ich appelliere an die Verkehrsteilnehmer, die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten und sich gegenüber Kindern besonders aufmerksam und rücksichtsvoll zu verhalten“, freut sich Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly über mehr Verkehrssicherheit für Kinder.

Tempo 30 vor Nürnberger Schulen

Konzept für Tempo 30 vor Nürnberger Schulen

Im Verkehrsausschuss am 26. Mai 2011 wurde ein Konzept zur Umsetzung von "Tempo 30 vor Nürnberger Schulen" einstimmig beschlossen.

Vor über 30 Schulen, die an Tempo 50-Straßen liegen, soll zum Start des neuen Schuljahrs Tempo 30 eingerichtet werden. „Dies ist ein Meilenstein für mehr Verkehrssicherheit unserer schwächsten Verkehrsteilnehmer“, ist Bau- und Planungsreferent Wolfgang Baumann überzeugt. „Zum Start des neuen Schuljahrs 2011 soll das Konzept umgesetzt sein – es ergänzt unsere langjährigen Bemühungen um sichere Schulwege. Ich hoffe, dass es bei den Verkehrsteilnehmern eine breite Akzeptanz findet.“

Im Eckpunktepapier der Stadtratsfraktionen der CSU und SPD war im Juni 2010 vereinbart worden, vor den Nürnberger Grund- und Hauptschulen Tempo 30 einzuführen. Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly hat im August 2010 das Baureferat mit der Federführung beauftragt und die Untersuchung um die Förderschulen, Realschulen und Gymnasien in Nürnberg erweitert. Das vom Verkehrsplanungsamt vorgeschlagene Konzept ist nun Ergebnis der umfangreichen Untersuchung.

Einzelfalluntersuchung von 33 betroffenen Schulen

Von insgesamt 97 Nürnberger Schulgebäuden liegen bereits 64 Schulen in Tempo 30-Zonen oder Fußgängerbereichen. 33 Schulen grenzen derzeit an Straßen mit Tempo 50. Die Straßenverkehrsordnung setzt für die Einführung von Tempo 30 insbesondere auf Hauptverkehrsstraßen eine konkrete Gefahrenlage voraus, die eine pauschale Festsetzung von Tempo 30 an allen Schulen ohne Würdigung der örtlichen Verkehrssituation nicht ermöglicht. Daher wurde für alle 33 betroffenen Schulen, die noch an Tempo 50-Straßen liegen, jeweils eine Einzelfallbeurteilung durchgeführt.

Tempo 30 vor Nürnberger Schulen

Unterschiede zwischen „Zone 30“ und dem Streckengebot Tempo 30

Die Straßenverkehrsordnung unterscheidet bei der Einführung von Tempo 30 zwischen der „Zone 30“, die abseits der Vorfahrts- und Hauptverkehrsstraßen in Wohngebieten mit hohem Fußgänger und Radverkehrsaufkommen eingeführt werden kann, und dem Streckengebot Tempo 30. Diese gilt auf einer Teilstrecke einer Straße, „wenn aufgrund der besondere örtlichen Verhältnisse eine Gefahrenlage besteht“.

Es wurde darauf geachtet, dass Bus- und Straßenbahnhaltestellen in unmittelbarer Nähe der Schulen ebenso einbezogen werden wie Querungsstellen, die von den Schülerinnen und Schülern besonders intensiv genutzt werden.

Die Tempo 30-Strecken sind je nach örtlichen Gegebenheiten zwischen 170 und 450 Meter lang und gelten grundsätzlich Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr.

Einführung von Tempo 30 als Streckengebot

Grund- und Hauptschulen:

  • Bartholomäusschule (Bartholomäusstraße)
  • Dr.-Theo-Schöller-Schule (Schnieglinger Straße)
  • GS Fischbach (Fischbacher Hauptstraße)
  • Friedrich-Wilhelm-Herschel-Schule (Brehmstraße)
  • GS Gebersdorf (Gebersdorfer Straße)
  • Georg-Ledebour-Schule (Liegnitzer Straße)
  • Volksschule Katzwang (Katzwanger Hauptstraße, s.u.)
  • Georg-Holzbauer-Schule (Saarbrückener Straße)
  • Konrad-Groß-Schule (Dresdener Straße)
  • Kopernikusschule (Schuckertplatz)
  • Knauer-Schule (Schreyerstraße)
  • Max-Beckmann-Grundschule (An der Radrunde)
  • Scharrerschule (Zerzabelshofstraße)
  • Thusneldaschule (Ostendstraße – nur stadtauswärts; zunächst befristet bis zum Straßenumbau, danach erneute Prüfung)
  • Wahlerschule (Holsteiner Straße und Brettergartenstraße)
  • Wiesenschule (Landgrabenstraße sowie Tafelfeldstraße in beiden Fahrtrichtungen)

Förderschulen:

  • Förderzentrum Langwasser (+ Volksschule der Republik Griechenland, Glogauer Straße)
  • Martin-Luther-Schule (Neumeyerstraße)

Realschulen:

  • Adam-Kraft-Realschule (Ritter-von-Schuh-Platz/ Gudrunstraße)

Gymnasien:

  • Martin-Behaim-Gymnasium und Neues Gymnasium (Schultheißallee)
  • Melanchthon-Gymnasium (Sulzbacher Straße, nur stadtauswärts)
  • Pirckheimer-Gymnasium und Sigena-Gymnasium (Gibitzenhofstraße)

Einführung von Tempo 30-Zonen

Mittelfristig sollen in der Deutschherrnstraße, in der Reutersbrunnenstraße, in der Löbleinstraße sowie in der Schopenhauerstraße Tempo 30-Zonen entstehen. Da zuvor noch einige vertiefende Planungen erforderlich sind, werden als Zwischenlösung ebenfalls Tempo 30-Strecken vor den Schulgebäuden beschildert. Für das Prinzregentenufer wurde eine Tempo 30-Zone beschlossen.

In der Eilgutstraße / Sandstraße wurde eine neue Tempo 30-Zone bereits im April 2011 beschildert.

Grund- und Hauptschulen:

  • Friedrich-Hegel-Schule (Schopenhauerstraße)
  • Reutersbrunnenschule (Reutersbrunnenstraße)

Realschulen:

  • Sabelschule (Eilgutstraße / Sandstraße)

Gymnasien:

  • Dürer-Gymnasium (Reutersbrunnenstraße)
  • Hans-Sachs-Gymasium (Löbleinstraße)

Sonstige Schulen:

  • Wilhelm-Löhe-Schule (Deutschherrnstraße)
  • Maria-Ward-Schule (Prinzregentenufer)

Lediglich an den Schulgebäuden in der Karl-Schönleben-Straße, in der Siedlerstraße, in der Welserstraße (Bismarckschule) sowie in der Pillenreuther Straße (Jenaplan-Grundschule) soll es weiterhin bei Tempo 50 bleiben, da die Straßen im Bereich der Schule nicht überquert werden oder vorhandene Querungsstellen bereits optimal gesichert sind.

Schwerpunktaktionen mit der Kommunalen Verkehrsüberwachung

Baumanns besonderer Dank gilt dem Polizeipräsidium Mittelfranken, das der Stadtverwaltung bei Begehungen und bei der Erarbeitung des Konzepts beratend zur Seite stand. Der Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung wird in Abstimmung mit dem Verkehrsplanungsamt die Aktion „Tempo 30 vor Schulen“ mit Schwerpunktaktionen und regelmäßigen Radarkontrollen unterstützen.

30.000 Flyer mit Informationen zum Projekt „Tempo 30 vor Schulen“ und mit Tipps für die Schulwegsicherheit werden an und vor den betroffenen Schulen verteilt.

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