Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 710 / 01.07.2015

Flagge zeigen für das Verbot aller Atomwaffen

Flagge zeigen für eine Welt ohne Atomwaffen: Die Stadt Nürnberg hisst am Mittwoch, 8. Juli 2015, wieder die Friedensflagge des Netzwerks „Mayors for Peace“ („Bürgermeister für den Frieden“). Zum 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki weht die Fahne vor dem Heilig-Geist-Haus am Hans-Sachs-Platz, in dem das städtische Menschenrechtsbüro untergebracht ist.

„Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 mahnen uns und zeigen uns die schrecklichen Folgen noch heute. Nur die rigorose Abschaffung aller Atomwaffen bewahrt uns vor der Gefahr, dass sie in einem Konflikt auch wieder eingesetzt werden. Atomare Massenvernichtungswaffen dürfen auf unserer Erde endlich keinen Platz mehr haben“, betont Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly. Nürnbergs Stadtoberhaupt ist seit März 2004 Mitglied von „Mayors for Peace“.

Das internationale Städtenetzwerk wurde im Jahr 1982 gegründet und geht auf die Initiative der Städte Hiroshima und Nagasaki zurück. Der weltweite Verband fordert damit den Beginn von Verhandlungen für einen Verbotsvertrag von Atomwaffen. In diesem Jahr beteiligen sich in Deutschland 162 Städte und Gemeinden an der Aktion. Damit wuchs die Zahl im Vergleich zum vorangegangenen Jahr um ganze 36. Heute gehören dem Netzwerk mehr als 6 000 Städte in 158 Ländern an.

Der Flaggentag erinnert an das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs vom 8. Juli 1996, das im Auftrag der Generalversammlung der Vereinten Nationen zustande gekommen ist. Demnach verstößt bereits die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen gegen grundsätzliche Prinzipien des humanitären Völkerrechts. Weltweit gibt es laut dem Städtenetzwerk immer noch etwa 17 000 Atomwaffen im Besitz von neun Ländern: USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea. Die Abrüstungsverpflichtung des Atomwaffensperrvertrags ist bisher kraftlos geblieben. Viele Atomwaffenstaaten modernisieren hingegen ihren Bestand. Das gilt auch für die US-Atombomben, die in Deutschland bei Büchel in der Eifel stationiert sind.

In der Überzeugung, dass Städte keine Angriffsziele sein dürfen und eine Zukunft ohne Atomwaffen der Menschheit neue Perspektiven schafft, treten die „Mayors for Peace“ unter der Führung von Kazumi Matsui, Bürgermeisters von Hiroshima, weltweit unter dem Motto „Städte sind keine Zielscheiben“ („Cities Are Not a Target“) für die Abschaffung der Atomwaffen und für den Abschluss eines internationalen Verbotsvertrags ein. In Anlehnung daran findet zudem am Mittwoch, 6. August 2015, die Gedenkveranstaltung „Hiroshima mahnt“ – für die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki – von 16 bis 19 Uhr vor der Lorenzkirche statt. Eine Kurzandacht in St. Lorenz um 17.30 Uhr leitet Gerald Klick, Leiter der Blindenseelsorge in Nürnberg. maj

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