Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 800 / 20.07.2015

Realisierung der Johann-Pachelbel-Realschule

Die Johann-Pachelbel-Realschule/Staatliche Fachoberschule II wird im Zuge einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft mit der Firma Georg Reisch & Co. KG aus Bad Saulgau realisiert. Die Zuschlagserteilung erfolgte am heutigen Montag, 20. Juli 2015. Der Auftrag umfasst die Planung, den Neubau, die Finanzierung und das Gebäudemanagement der Johann-Pachelbel-Realschule/Staatliche Fachoberschule (FOS) II über eine Laufzeit von 25 Jahren im Zuge einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP).

Der Stadtrat hat am 9. Juli 2015 der Beauftragung der Firma Georg Reisch aus dem Allgäu zugestimmt. Vorangegangen war ein europaweites Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb. Hier waren neben der Wirtschaftlichkeit auch Funktionalität und Architekturqualität wichtige Aspekte. Die Schule, die die Nürnberger Schullandschaft erweitern wird, ist für 1 400 Schüler ausgelegt. Die Realschule wird im Endausbau mit 34 Klassen betrieben und umfasst die Jahrgangsstufen 5-10. Sie bietet neben dem Regel- auch den offenen und gebundenen Ganztagesbetrieb an. Besonders hervorzuheben ist der musische Schwerpunkt.

Die Kombination von Realschule und Fachoberschule in einem Schulgebäude ist in Nürnberg neu und dürfte bezogen auf den Übergang zwischen beiden Schularten und die Kooperation auch neue Perspektiven eröffnen. Die Schülerinnen und Schüler sollen ermuntert und befähigt werden, ihre schulische Karriere nach der Realschule in der FOS fortzusetzen und somit vom Eintritt in die Sekundärstufe bis zum Übergang in das Studium oder in die Berufswelt in „ihrem“ Schulhaus zu verbleiben. Dem Neubau der künftigen Staatlichen Fachoberschule II liegen 22 Klassen zugrunde, die die Ausbildungsrichtungen Sozialwesen, Technik und Wirtschaft, Verwaltung und Rechtspflege anbieten.

Die Inbetriebnahme der Schule ist für den Schuljahresbeginn 2017/2018 nach nur 26-monatiger Planungs- und Bauzeit – bei einer reinen Bauzeit von 21 Monaten – vorgesehen. Die Schule besteht aus einer Real- und Fachoberschule, einer 4-fach-Sporthalle, bestehend aus einer 3-fach- und einer 1-fach-Halle sowie Freisportanlagen, dazugehörigen Pausenflächen und sonstigen Erschließungsflächen. Die Bruttogeschossfläche umfasst 23 475 Quadratmeter. Die Errichtung des Neubaus erfolgt entsprechend des Passivhausstandards. Die Aufteilung innerhalb des Gebäudes ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine einfache Orientierung. In den Fluren sind zur Auflockerung zusätzliche Kommunikationszonen entstanden, die zum Verweilen einladen.

Die Stadt Nürnberg beschreitet den Weg „Öffentlich-Private Partnerschaft“ zum dritten Mal nach einem Schulpaket mit vier Schulen aus dem Jahr 2008 und der Paul-Moor-Schule 2012. „Die Erfahrungen mit den ÖPP-Partnern sind durchwegs positiv. Die Stadt erhält eine Schule, die alle städtischen Standards erfüllt, zu einem Festpreis bei vertraglich vereinbartem Inbetriebnahmetermin. Ohne die Einbindung privater Partner bei der Abarbeitung des ambitionierten Schulausbauprogramms für die nächsten Jahre, hätte diese Schule nicht so schnell in Angriff genommen werden können“, so Stadtkämmerer Harald Riedel.

„Die Vergabe der Bauleistung entlastet das städtische Hochbauamt und stellt den dritten ‚Beschaffungsweg‘ neben der Eigenerstellung durch das Hochbauamt und der Kooperation mit der WBG-Kommunal, einer Tochtergesellschaft der wbg Nürnberg Immobilienunternehmen, dar. Auch hier konnte durch die gerade in ÖPP-Verfahren enge Kooperation zwischen Bau- und Schulverwaltung sichergestellt werden, dass der Neubau die technischen und gestalterischen Anforderungen der Stadt Nürnberg erfüllt und dabei nachweislich besonders wirtschaftlich ist“, so Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich.

Mit der Firma Georg Reisch GmbH & Co KG wurde ein mittelständisches Bauunternehmen ausgewählt, das seit über 80 Jahren erfolgreich am Markt arbeitet. Das Unternehmen beschäftigt 300 Mitarbeiter und verknüpft die Vorteile eines mittelständischen Betriebs mit der Leistungsfähigkeit für große Baumaßnahmen. Im Firmenverbund wird mit den Bereichen Projektentwicklung, Bauunternehmen, Gebäudemanagement der komplette Immobilienzyklus abgebildet. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit zahlreiche Auszeichnungen erhalten und ist für seine hohe Bauqualität bekannt. So erhielt die Firma unter anderem den Europäischen Architekturpreis 2012, den Deutschen Architekturpreis 2013 und für das Gymnasium Buchloe den Innovationspreis PPP 2012 des Bundesverbands Public Private Partnership in der Kategorie Erziehung und Ausbildung.

Der Entwurf stammt von Prof. Arno Lederer, vom Büro Lederer Ragnarsdóttir Oei, das im Jahr 1979 gegründet wurde und im Augenblick 45 Mitarbeiter beschäftigt. Auch das eingeschaltete Architekturbüro hat in den letzten Jahren zahlreiche Preise unter anderem bei gemeinsamen Projekten mit der Firma Reisch, wie dem Gymnasium Buchloe, erhalten.
Die Finanzierung wird von der Bayerischen Landesbank und der DZ-Bank übernommen.

„Das Ergebnis spricht für das Verfahren: Die FOS/RS verspricht für eine moderne Pädagogik die richtige Immobilie zu werden. Mit kluger Anordnung von Funktionen und altersgerechter Einteilung der Bereiche kann die Schule neue Maßstäbe setzen. Der Entwurf wird dabei die richtige Hilfe sein“, so der 3. Bürgermeister der Stadt Nürnberg, Geschäftsbereich Schule und Sport, Dr. Klemens Gsell.

Die Schule soll entlang der Rothenburger Straße, Ecke Herbststraße entstehen. Nach der Zuschlagserteilung wird die beauftragte Baufirma zeitnah mit den Grundstücksvorbereitungsmaßnahmen beginnen.
Das Schulprojekt wird mit Zuschüssen des Freistaats Bayern gefördert

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