Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1039 / 13.10.2017

Wohnungsbericht 2016: Hohe Wohnungsbauförderung

Steigende Einwohnerzahl, mehr Wohnungen und vor allem ein hoher Betrag für die Wohnungsbauförderung – das ist die Quintessenz des Wohnungsberichts 2016, den Nürnbergs Wirtschafts- und Wohnungsreferent Dr. Michael Fraas am heutigen Donnerstag, 12. Oktober 2017, präsentiert hat. In dem Bericht zieht der Stab Wohnen im Wirtschaftsreferat die Bilanz seiner wohnungspolitischen Aktivitäten des vergangenen Jahres. Hierzu sagt Dr. Fraas: „Die Zahlen für das Jahr 2016 sind gut. Es sind aber in den nächsten Jahren weitere erhebliche Anstrengungen im Wohnungsbau nötig.“

Nürnbergs Einwohnerzahl hat die Marke von 530 000 erreicht. Die Stadt ist somit seit 2010 um rund 24 000 Personen gewachsen. Um den Herausforderungen am Wohnungsmarkt gerecht zu werden, hat der Stab Wohnen im Wirtschaftsreferat im Jahr 2016 in Nürnberg rund 50 Millionen Euro an Fördermitteln aus Programmen des Freistaats Bayern und der Stadt Nürnberg eingesetzt. Dieser Betrag übertrifft das Vorjahresergebnis der Wohnungsbauförderung (Jahr 2015: 18 Millionen Euro) um mehr als das 2,5-fache und ist mit Abstand höchste Mitteleinsatz seit mehr als 20 Jahren. Für die Bauwirtschaft wurde mit den Programmen der Wohnungsbauförderung insgesamt ein Auftragsvolumen von rund 97 Millionen Euro angestoßen.

Mit den Fördermitteln konnten im Jahr 2016 der Neubau, Umbau, Erwerb und die Modernisierung von 602 Wohneinheiten (2015: 289) finanziell unterstützt werden. Gefördert wurde insbesondere der Neubau von 216 preisgünstigen Mietwohnungen. Das ist mehr als die dreifache Anzahl des Vorjahrs (2015: 68 Wohnungen). Dr. Fraas führt diese deutliche Steigerung der Fallzahlen vor allem auf die Einführung eines Zuschusses von 300 Euro pro Quadratmeter durch den Freistaat Bayern und das Anlaufen des städtischen „Sonderprogramms Wohnen“ zurück.

Gefördert wurde darüber hinaus die Modernisierung von 286 Mietwohnungen (2015: 141 Wohnungen), darunter 32 Umbaumaßnahmen für die Bedarfe von Menschen mit Behinderung und 38 Sanierungen im Schallschutzfensterprogramm.

Zu den Zielen der Wohnungsbauförderung in Nürnberg sagt Dr. Fraas: „Zum einen wollen wir preiswerten Mietwohnraum schaffen. Zum anderen wollen wir vor allem Familien die Chance geben, bezahlbares Wohneigentum zu erwerben. Denn wir wollen Familien im Stadtgebiet halten, bevor sie ins Umland abwandern.“

Um das Kostengefälle zum Umland zu verringern, unterstützt die Stadt Nürnberg zusätzlich zu den Förderangeboten des Freistaats den Erwerb von Wohneigentum mit dem stadteigenen Programm „100 Häuser für 100 Familien“ innerhalb bestimmter Einkommensgrenzen mit einem Zuschuss. Durch die vom Wirtschaftsreferat initiierte Verbesserung der Konditionen im Jahr 2015 kamen mehr Familien als in den letzten Jahren in den Genuss der Förderung. Mit 100 geförderten Objekten, dem Erwerb von 74 Familienheimen und 26 Eigentumswohnungen, konnte auch in diesem Segment das Vorjahresergebnis erheblich überschritten werden (2015: 69 Objekte).

Die Zahl der belegungsgebundenen Wohnungen hat sich 2016 gegenüber 2015 erstmals seit Jahren von 17 898 Wohneinheiten auf 17 930 geringfügig erhöht. Dennoch ist im Jahr 2016 die Zahl der als wohnungssuchend gemeldeten Haushalte mit 8 288 laufenden Anträgen gegenüber dem Vorjahr wieder angestiegen (2015: 8 035). Die Vermittlung von 1 124 Haushalten (8 Prozent der Anträge) liegt unter dem Vorjahresergebnis (2015: 1 198).

Am 1. Januar 2016 ist das novellierte Wohngeldgesetz mit einer Erhöhung der Wohngeldleistungen und einer Anhebung der Miet- und Belastungshöchstbeträge in Kraft getreten. Die Wohngeldauszahlungen des Sozialamts haben sich in der Folge mit einer Summe von rund 11 Millionen Euro gegenüber 2015 (6,0 Millionen Euro) um 84 Prozent erhöht. Auch die Zahl der Empfängerhaushalte ist von 3 613 auf 5 068 gestiegen. Das durchschnittliche Wohngeld aller Wohngeldempfänger-Haushalte in Nürnberg erhöhte sich um rund 42 Prozent von 128 Euro monatlich auf 182 Euro, was zu einer Entlastung dieser Haushalte beiträgt.

Wirtschaftsreferent Dr. Fraas sagt hierzu: „Wohnungsbauförderung ist nur eines von vielen Mitteln, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen und den Preisanstieg zu dämpfen. Wohnungsbauförderung und die Mobilisierung von Bauflächen müssen Hand in Hand gehen, um die Bautätigkeit in Nürnberg weiter zu steigern“. Er verweist auf ein ganzes Bündel wohnungspolitischer Maßnahmen, die die Stadt eingeleitet hat:

• Um der problematischen Marktsituation entgegenzuwirken, hat die Stadt im September 2015 das „Sonderprogramm Wohnungsbau“ auf den Weg gebracht. Zehn städtische Flächen wurden für eine beschleunigte Bebauung auf den Markt gebracht und die zügige Bebauung einer Fläche des Freistaats Bayern sichergestellt (Regensburger Straße/Ecke Hans-Kalb-Straße). Sechs der zehn Flächen werden durch die wbg Nürnberg entwickelt und bebaut: Vier Flächen werden an Wohnungsunternehmen veräußert.

Die Planungen für die Bebauung dieser Flächen sind größtenteils angelaufen. Auf den Programmflächen werden in den nächsten drei Jahren rund 1 000 neue Wohnungen gebaut, davon 500 im preisgünstigen geförderten Segment. Weitere 400 bis 450 baut das Siedlungswerk des Freistaats ab 2019 an der Hans-Kalb-Straße.

• Die Stadt arbeitet mit Nachdruck an der Ausweisung neuer Baugebiete in Wetzendorf, an der Bielefelder Straße, im Tiefen Feld und an der Züricher Straße. Zwischen 2019 und 2021 soll dort mit der Vermarktung von Baugrundstücken für insgesamt rund 3 100 Wohneinheiten begonnen werden.

• Bis Ende 2018 wird für sieben Flächen Baurecht auf der Basis städtebaulicher Verträge an Investoren geschaffen, auf denen dann die Errichtung von circa 2 750 Wohneinheiten zu erwarten ist, davon rund 840 als geförderte Wohnungen. Hierzu gehören das Auto-Krauss-Areal, Avenariusstraße, Südbahnhof/Modul 1, Ostendstraße/ehemaliges Coca-Cola-Gelände, Dresdner Straße/ehemalige Porsche-Niederlassung, Gebersdorfer Straße, Langseestraße.

• Mit dem im Jahr 2017 vom Stadtrat beschlossenen Baulandbeschluss erhalten Investoren und Bauherren Klarheit und Transparenz bei der Schaffung von Baurecht.

• Darüber hinaus hat der Stab Wohnen mit dem Aufbau einer kleinräumigen Wohnungsmarktbeobachtung im vergangenen Jahr eine der priorisierten Maßnahmen aus dem Handlungsprogramm Wohnen umgesetzt. Damit stehen künftig mehr Detailinformationen aus den Stadtquartieren für eine zielgerichtete, proaktive Wohnungspolitik zur Verfügung.

Der Wohnungsbericht 2016 wird am Mittwoch, 25. Oktober 2017, im Stadtrat beraten und steht im Internet zur Verfügung unter www.nuernberg.de/internet/wohnen/publikationen.html.

Der Stab Wohnen des Wirtschaftsreferats, Marienstraße 6, 3. Stock, informiert gerne unverbindlich und kostenfrei über die Möglichkeiten der Förderung von Bau und Erwerb von Wohnraum unter der Telefonnummer 09 11 / 2 31-26 04 und im Internet unter www.wohnen.nuernberg.de. let

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