Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 909 / 10.09.2021

Brückenbericht 2021

Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) stellt in der Sitzung des Sör-Werkausschusses am Mittwoch, 15. September 2021, den schon traditionellen Brückenbericht 2021 vor. Der Bericht dokumentiert jährlich den Bauwerksbestand und dessen Zustandsentwicklung. Daraus leitet Sör erforderliche Maßnahmen ab, wie das wertvolle Infrastrukturvermögen nachhaltig erhalten und bedarfsgerecht entwickelt werden kann. Die bereits umgesetzten, laufenden und geplanten Maßnahmen werden dabei im Brückenbericht aufgeführt und erläutert. Seit dem Mittelalter gehören Brücken zum Stadtbild Nürnbergs. Die Brücken sind wichtige Verbindungen von verschiedenen Bereichen und daher sehr notwendige Bauwerke in der Stadt.

Es werden von Sör nicht nur 291 Brücken im Stadtgebiet betreut, sondern auch 32 Verkehrszeichenbrücken und 55 Lärmschutzwände sowie zahlreiche Trog- und Stützbauwerke. Zu diesen gehört unter anderem auch die äußere Stadtgrabenstützmauer, die seit einigen Jahren abschnittsweise saniert wird. „Ein einzigartiges Bauwerk in der Geschichte Nürnbergs“, sagt Christian Vogel, der die Sanierung der Stadtgrabenstützmauer als geschichtliches Fundament der Stadt bezeichnet und daher als besondere Herausforderung in den nächsten Jahren sieht.

Zwei große Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen

Im vergangenen Jahr konnte Sör wieder zwei große Sanierungsmaßnahmen aus dem Investitionsprogramm abschließen: Im Dezember 2020 wurden die Charles-de-Gaulle-Brücke und die Adenauerbrücke wieder für den Verkehr freigegeben. Es handelte sich in beiden Fällen um eine Generalsanierung mit unter anderem einer Verbesserung der Tragfähigkeit. Die Arbeiten dauerten jeweils rund zwei Jahre. Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel erläutert: „Die Sanierung der Adenauerbrücke war eingebunden in mehrere Baumaßnahmen in Wöhrd; dieses Maßnahmenbündel aus Brückensanierung, Verkehrsberuhigung und Fahrbahnsanierungen führte zu einer Verbesserung der Verkehrsführung insbesondere für die Anwohner in Wöhrd und, was mich besonders freut, für Radfahrer und Radfahrerinnen.“

Zahlreiche Unterhaltsmaßnahmen

Zu den Generalsanierungen kamen zahlreiche Unterhaltsmaßnahmen dazu, etwa eine Notinstandsetzung der Übergangskonstruktionen der Brücke Frankenschnellweg über den Main-Donau-Kanal und die Südwesttangente, eine Instandsetzung von Belag und historischem Tragwerk der Brücke Neutor oder eine Erneuerung des Belags auf der Geh- und Radwegbrücke am Schweinauer Buck im Bereich der Südwesttangente. Nicht zuletzt das Entfernen von volksverhetzenden Graffitis, Schmierereien und Parolen von Corona-Leugnern an Fußgängerunterführungen und Brücken im gesamten Stadtgebiet gehört zu den alltäglichen Arbeiten des Sör-Brückenbaus. Arbeiten, die nicht nur finanziell, sondern auch aus Kapazitätsgründen leider oftmals sinnvollere Unterhaltsarbeiten ausbremsen.

Bauwerkszustandsbericht

Wesentlicher Bestandteil des Brückenberichts ist in jedem Jahr der Bauwerkszustandsbericht. Dieser zeigt, dass sich der Gesamtzustand aller Brücken, bezogen auf die Brückenfläche, dank der erfolgten Sanierungs- und Unterhaltsmaßnahmen der vergangenen zwei Jahre leicht, aber stetig verbessert hat. Gleichwohl müssen 34 Brücken weiterhin umgehend instandgesetzt oder erneuert werden. Zu diesem Umstand trägt im Wesentlichen die Tatsache bei, dass ein Großteil der Brücken, die zwischen 1960 und 1980 errichtet wurden, bereits 40 bis 60 Jahre alt ist. Dazu gehören auch die Hafenbrücken, die zwischen 1968 und 1975 gebaut wurden und deren Sanierung in den nächsten Jahren ansteht. Bürgermeister Christian Vogel: „Mit der Sanierung der Hafenbrücken gehen wir ein drängendes Problem an. Denn der Zustand der Bestandsbrücke Frankenschnellweg hat sich weiter verschlechtert, ebenso wie der Zustand des Überführungsbauwerks vom Frankenschnellweg zur Südwesttangente. Deshalb wurde auch die Sanierung des Überführungsbauwerks in das Projekt aufgenommen; sie wird 2022 im Vorgriff auf die Erneuerung der Hafenbrücke Frankenschnellweg erfolgen.“ Trotzdem legt Christian Vogel Wert auf die Festlegung: „Die Sanierung beziehungsweise Instandsetzung ist wichtig und nötig, es besteht aber bei allen Objekten keine Gefahr bei der Nutzung. Alle Brücken werden regelmäßig geprüft und bewertet. Demnach können die Verbindungen weiterhin ohne Sorgen genutzt werden. Da aber die Gefahr einer plötzlichen weiteren Verschlechterung besteht, müssen die Brücken in Angriff genommen werden.“

Blick in die Zukunft

Das Investitionsprogramm der Stadt Nürnberg sieht auch für die nächsten Jahre zahlreiche weitere Maßnahmen vor. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Sanierung von Brücken. 2021 wurde unter anderem bereits mit der Sanierung der Dr.-Gustav-Heinemann-Brücke über den Wöhrder See begonnen. Insgesamt zeigt der Brückenbericht, dass auf absehbare Zeit weiterhin ein hoher Investitions- und Personalbedarf besteht, um die Brücken Nürnbergs langfristig zu erhalten. Da die Brücken ein wichtiger Bestandteil in der täglichen Nutzung durch den Individualverkehr darstellen, ist und bleibt die Sanierung der Brückenbauwerke eine herausragende Aufgabe auch in den nächsten Jahren. Der signifikante Anstieg der Nutzungsanforderungen hat letztlich dazu geführt, dass Brücken aufgrund mangelnder Tragfähigkeitsreserven den verkehrlichen Anforderungen heute teilweise nicht mehr gewachsen sind. Die betroffenen Bauwerke müssen daher durch Instandsetzungsmaßnahmen über das bisherige Tragfähigkeitsniveau hinaus statisch verstärkt werden, um sie so fit für die Zukunft zu machen, also zu ertüchtigen.       tom

 

 

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