Es gibt nicht nur Frauen und Männer. Die Vielfalt in Hinblick auf das Geschlecht ist größer. Und dies hat auch Auswirkungen auf die Gesundheit von jedem Individuum in seiner jeweiligen Geschlechtsidentität.
Ein kurzer Überblick
Die geschlechtliche Vielfalt bzw. die Vielfalt unterschiedlicher (Geschlechts-)Identitäten ist größer als so manche denken. Das ist auch nicht neu in unserer modernen Gesellschaft, sondern dies gab es stets in der Menschheitsgeschichte und auch in verschiedenen Kulturen.
Der Einsatz für Vielfalt gewinnt an notwendiger Bedeutung, wenn Diskriminierungserfahrungen für Menschen aufgrund ihres Geschlechts oder auch ihrer sexuellen Identität vorliegen und negative Auswirkungen auf deren Gesundheit haben.
Zum Beispiel ist die Suizidrate unter LSBTI* Jugendlichen (Lesben, Schwule, Bisexuelle, transidente und intergeschlechtliche Menschen) auch heute noch sehr hoch.
(Quelle: Di Giacomo, E. et al. (2018): Estimating the Risk of Attempted Suicide Among Sexual Minority Youths: A Systematic Review and Meta-analysis)
Was meint (Geschlechts-) Identität?
• Identität ist auf das Individuum bezogen und beschreibt, wie sich ein Mensch selbst definiert
• Die sexuelle Identität (auch Geschlechtsidentität) entsteht aus der Identifikation mit sich selbst und der sexuellen bzw. geschlechtlichen Selbstfindung
• Eine Grunddimension der Identität ist das Geschlecht
Geschlechtsidentitäten
• Endogeschlechtlichkeit: Menschen, die eindeutig männliche oder weibliche Geschlechtsmerkmale vorweisen
• Intergeschlechtlichkeit: Menschen haben körperliche Geschlechtsmerkmale, die sich nicht als nur männlich oder nur weiblich einordnen lassen
• Cisgeschlechtlichkeit: Menschen, deren Geschlechtsidentität („gender“) mit ihrem biologischen Geschlecht („sex“) übereinstimmt
• Transgeschlechtlichkeit: Menschen, deren Geschlechtsidentität („gender“) nicht mit ihrem biologischen Geschlecht („sex“) übereinstimmt
Tipps und Hinweise
• Zeichen setzen:
Die Regenbogenfahne signalisiert, dass alle Menschen – egal nach welcher sexuellen Ausrichtung sie leben oder welcher Identität bzw. welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen – willkommen sind
• Sensibilisieren:
Die eigene Wortwahl überdenken und auch Menschen unterschiedlicher Identität berücksichtigen, denn auch in einer Schulklasse können Jugendliche sein, die sich nicht „geoutet“ haben und damit die Vielfalt nicht so sichtbar wird
• Einschreiten:
Bei Beleidigungen oder Übergriffen auf Menschen, die „anders“ sind, sich einmischen und Unterstützung anbieten
• Denn Diskriminierungen machen krank.
Ausgrenzung, Mobbing oder körperliche Gewalt führen häufig zu psychischen Belastungen und auch gesundheitlichen Folgen. Bei manchen Menschen, die dies erleben müssen, lastet dies schwer und einige begehen Suizid. Dies muss nicht sein. Daher sind gesundheitliche Aufklärung und Antidiskriminierungsmaßnahmen wichtig.
• Hilfsangebote:
Die Stadt Nürnberg ist Stadt der Menschenrechte und hat in dieser Verantwortung eine eigene Antidiskriminierungsstelle, wo sich jede*r mit Diskriminierungserfahrungen melden kann.
Auch ans Gesundheitsamt kann man sich wenden, beispielsweise an die Fachstelle sexuelle Gesundheit oder der Schwangerenberatungsstelle. Die Kolleg*innen sind für alle da.
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Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg
Geschlechtersensible Prävention und Gesundheitsförderung
Burgstraße 4
90403 Nürnberg
Öffentliche Verkehrsmittel
Stadtplan
Michael Eckert
Telefon
09 11 / 2 31-296 44
Telefax
09 11 / 2 31-38 47
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