Frühere Preisträger: Nürnberg Stipendium

Bis 2016 vergab die Stadt Nürnberg in Anerkennung förderungswürdiger Leistungen Nürnberg-Stipendien.

2016: A Tale of Golden Keys – Band

Die Popsongs der Nürnberg-Würzburger Band "A Tale of Golden Keys", bestehend aus dem Sänger Hannes Neunhoeffer, Bassist Florian Dziajlo und Schlagzeuger Jonas Hauselt, blühen gerade auf Livebühnen auf wie nie zuvor und entfalten dabei eine Tiefe, die man vielerorts bei jungen Popbands vergeblich suchen muss. Sie erzählen Geschichten, "fein verpackt in Gitarren-Pop mit Indie-Abrieb" (Bayerischer Rundfunk). Dabei hat das Trio nach über 150 Liveauftritten – u.a. bei Rock im Park, Waves Vienna und Burning Eagle Festival – nichts von ihrer mitreißenden melancholischen Leichtigkeit eingebüßt, die ohne teure Produktionstechnik und Spezialeffekte bestehen kann.

2016: Franz Ulrich Janetzko – Bildender Künstler

Franz U. Janetzko, 1951 in Erfurt geboren, ist nach einem Studium der Sozialpädagogik und einem Aufenthalt in den USA seit 1981 in der Region als Macher, Künstler und Partner präsent, inzwischen auch als Mitglied des "Borgo Ensemble für Kunst und Freundschaft". Die Werkstatt in Fürth ist Produktionsstätte und Experimentierfeld für seine Beton-, Stein- und Holzobjekte. Von hier aus ziehen seine Skulpturen u. a. nach Krakau, Hamburg, oder Nürnberg, wo die Arbeiten in unterschiedlichen Zusammenhängen ihren Platz einnehmen. Er scheut es nie, seine Expertise und helfende Hand auch Künstlerfreunden zu reichen; seine Werkstatt ist Knotenpunkt und künstlerischer Tummelplatz nicht nur zum jährlichen Gastspiel des Fürther "Kulturring C".

2016: Poetisches Theater des Projekts Muse[en]-Lesungen

Der Nürnberger Autor und Gitarrist Michael Lösel gründete 2010 das Projekt "Mus[e]en-Lesung". Die Inszenierungen, anfangs szenische Lesungen, inzwischen das "Poetische Theater", sind mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Programmkalenders der Museen der Stadt Nürnberg geworden. Die Projektgruppe um Michael Lösel (derzeit: Holger Trautmann, Susanne Rudloff, Vincent E. Noel, Günter Körner, Bettina v. Minnigerode) schreibt die Stücke, thematisch und poetisch auf den jeweiligen Musentempel Bezug nehmend, und spielt sie auch selbst (Regie: Lisa Trautmann). Dabei beleuchtet ihr "Poetisches Theater", das die Sprache in seiner metaphorischen Tiefe nutzt, die Dinge in neuem Licht.

2016: Sebastian Tröger – Bildender Künstler

Sebastian Tröger, 1986 in Erlangen geboren, ist einer der vielversprechendsten Nachwuchskünstler Nürnbergs mit einer explizit diskursiven, internationalen Ausrichtung und Interessenslage. Er setzt sich in seiner Arbeit höchstironisch mit dem System Kunst sowie mit dem eigenen Selbstverständnis als Künstler auseinander. Mit seiner ureigenen kompositorischen Prägnanz konfrontiert er die Kunstgeschichte mit der "Jetztzeit". Er formuliert malerisch furchtlos seinen Beitrag zur zeitgenössischen Malerei. Seit 2014 ist Tröger Lehrbeaufragter für Medienkunst an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, wo er bei Michael Munding und Jürgen Teller studiert hat.

2015: Rebecca Trescher – Musikerin

Seit 2008, dem Jahr, in dem sie ihr Studium an der Hochschule für Musik Nürnberg aufnahm, bereichert Rebecca Trescher die Nürnberger Jazzszene als experimentierfreudige Jazz-Klarinettistin, Bandleaderin und Komponistin. Es gelingt ihr, in den verschiedenen von ihr formierten Ensembles (Trio Neuwind, Quartett Mink, Quintett hochZeit null 11 und Ensemble 11) aufstrebende und etablierte Größen der Jazz- (und Klassik-) Szene zu vereinen und mit ihren ideenreichen, intelligenten Arrangements und Kompositionen sowie ihrem herausragenden Können als Klarinettistin das Publikum zu begeistern. Durch ihr Engagement für eine lebendige und vernetzte Szene (Verein Metropolmusik) sowie durch ihre Musikvermittlungsprojekte an Schulen (Jazz in the Classroom) setzt Rebecca Trescher außerdem herausragende Akzente im Kulturleben der Stadt Nürnberg.

2015: Ullabritt Horn – Filmemacherin

Ullabritt Horn vertritt seit Jahrzehnten als eine von ganz wenigen Künstlerinnen und Künstlern die Sparte Film im Nürnberger Kulturleben. In ihren Dokumentarfilmen, die im Fernsehen und in Kinos in Deutschland und Europa gezeigt werden, entwickelt sie eine ganz eigene, berührende Filmsprache. Fasziniert von den Menschen und ihren teils unglaublichen Geschichten, fokussiert sie ihre Arbeit immer mehr in Richtung Portraits, die eine große Tiefe entwickeln. Der konsequente Verzicht auf Kommentar verschafft ihren Filmen große Authentizität und stellt Nähe zu den Protagonisten her. Die Ideen zu den Filmen oder auch zu manchen Hauptpersonen kommen oft aus Nürnberg und führen dann aber hinaus in die Welt. Ullabritt Horn hat sich mit ihren Arbeiten, aber auch ihrem gesellschaftspolitischen Engagement, ein hohes Renomee erworben.

2015: Christian Schloyer – Autor

Das Nürnberger Künstler-Duo Matthias Böhler und Christian Orendt arbeitet seit 2007 gemeinsam an einem künstlerischen Werk, das in herausragender Weise gesellschaftliche wie politische Strukturen hinterfragt. Die Arbeiten der beiden Künstler bestehen aus komplexen Installationen, die einen ironischen und zum Teil sarkastischen Blick auf die Welt werfen. Matthias Böhler (geboren 1981 in Aachen) und Christian Orendt (geboren 1980 in Rumänien), die ihre Ausbildung an der Nürnberger Akademie für Bildende Künste als Meisterschüler beendeten, besitzen inzwischen eine überregionale künstlerische Präsenz, allein ersichtlich aus der diesjährigen Ausstellungsliste mit Stationen wie der Kunsthalle Baden-Baden, dem Kunstwerk Berlin, Museum Schloß Moyland und dem Kunstverein Aschaffenburg.

2015: Thilo Westermann – Bildender Künstler

Der bildende Künstler Thilo Westermann setzt die Motive seiner Hinterglasbilder aus Punkten zusammen, die er in einem langwierigem Prozess einzeln von Hand auf die Rückseite einer Glasscheibe aufträgt. Nach Fertigstellung lässt er das Bild scannen und in einem vergrößerten Maßstab drucken, so dass das Motiv des Bildes wieder in die einzelnen Punkte zerfällt und die handwerkliche Kunst der Malerei sichtbar wird. Als Motive wählte er bislang fast ausschließlich Blüten und Blumenschmuck in Vasen.
Am Schnittpunkt von Kunst und Design liegt die Zusammenarbeit des Künstlers mit ESCADA: Die aktuelle Kapselkollektion, über die auch in der Vogue berichtet wurde, überführt die zweidimensionale Bildfläche der Malerei Thilo Westermanns in die dreidimensionale Sprache der Kleidung.

2014: Stefanie Pöllot – Bildende Künstlerin

Stefanie Pöllot, die an der Nürnberger Akademie für Bildende Künste studierte und bislang Ausstellungen in Deutschland, Italien und Frankreich hatte, erforscht in ihren Arbeiten das Sehen und das Wahrnehmen. Die Künstlerin (Jahrgang 1964) verdichtet Aspekte von Wissenschaft, Philosophie, Kunstgeschichte und zeitgenössischer Wahrnehmung komplex zu einem Fragekosmos, der die Welt auf ganz eigene Art und Weise erklärt. Stefanie Pöllot übersetzt ihr "Gesehenes" in ein anderes, spezielles bildnerisches Medium. Traditionelle Videotechnik und Fotografie werden in eine originale Bildtechnik umgewandelt und weiterentwickelt.

2014: Hemdendienst

Der Hemdendienst (Verein zur Förderung der Akademie der Bildenden Künste und des Meistersingerkonservatoriums) gehört zu den erfrischendsten und aufregendsten Initiativen in Sachen Gegenwarts-, Szene- und Feierkultur in Nürnberg. Der Verein, der sich seit 1983 als "Zwischennutzer" sieht und deshalb in wechselnden Spielorten präsent ist (zu Beginn war der "Hemdendienst" in einer ehemaligen Wäscherei in der Altstadt, momentan ist er neben dem leer stehenden Volksbad verortet), wird von Kennern als "Organismus" gesehen, der Subkultur ermöglicht. Der Verein organisiert unzählige Konzerte, Aktionen, Ausstellungen, Lesungen sowohl lokaler als auch internationaler Künstler. Das alles wird über einen langen Zeitraum nur durch Eigeninitiative, ehrenamtliche Arbeit und vermutlich der recht einzigartigen Fähigkeit, die Sympathien eines großen Teils der lokalen Musik- und Kunst-Szene zu bündeln, bewerkstelligt.

2014: Susanne Roth – Bildende Künstlerin

Susanne Roth, die 1973 in Schweinfurt geboren wurde und in Nürnberg sowie in Karlsruhe studierte, ist Zeichnerin, Malerin, Bildhauerin, Objektkünstlerin und Installationskünstlerin zugleich. Ihr Werkstoff ist das Papier. Nicht dem Fabrikneuen, sondern dem Alten, Beschädigten, Belebten gilt ihre Aufmerksamkeit. Durch scheinbar minimale Eingriffe versteht sie es, die Charaktere der unterschiedlichsten Papierbögen freizulegen und zu intensivieren. Ihr gelingt das Kunststück, eine Atmosphäre der stillen, selbstverständlichen Radikalität zu erzeugen.

2014: Vokalensemble Dufay

Das 1995 gegründete Gesangsensemble Dufay musiziert stets an den Ursprungsorten musikalischer Sprache. Das Repertoire des Ensembles unter seinem künstlerischen Leiter Wolfgang Fulda beinhaltet die bedeutendsten Vokalwerke der mittelalterlichen Polyphonie und des 20. Jahrhunderts. Die Arbeit des Dufay-Ensembles gründet auf kompromisslosem Qualitätsanspruch und so hat sich der Klangkörper in langjähriger Unbeirrbarkeit einen hervorragenden Ruf in der Neuen Musik erworben.

2013: Tobias Hacker (alias Gymmick)

Der Sänger, Gitarrist und Zeichner Tobias Hacker bereichert nicht nur als Künstler den Tiergarten und die Sportplätze Nürnbergs mit seinen unverwechselbaren Cartoons, sondern setzt sich auch seit weit über zehn Jahren mit stetem Erfolg und bemerkenswerter Ausdauer als Liedermacher und Schauspieler für ein Nürnberg voller Lachen ein. Eines seiner bekanntesten Werke ist das Lied "Böse Möbelstücke" oder auch "Naggerd am Dutzendteich". Er gewann 1991 den Rio-Reiser-Songpreis sowie einige Jahre später den ersten Poetry-Slam in Nürnberg und ist Mitglied im Impro-Theater "6 auf Kraut". Er initiierte die Monats-Reihe "Gymmicks Keller Buntes" im KunstKulturQuartier, illustriert Zeitschriften, Liederbücher und Kinderbücher und fertigt auch Cartoons für das Opernhaus Nürnberg an.

2013: Thomas May – Bildender Künstler

Seit vielen Jahren feiert er mit seinem "Grashalminstitut" und "GrashalmProjekt" im In- und Ausland Erfolge. Thomas May, der von 1992 bis 2000 in Nürnberg und Karlsruhe studierte, setzt sich in seinem künstlerischen Arbeiten immer wieder mit der Natur, oder dem, was für Natur gehalten wird, auseinander. In Rauminstallationen und Interventionen verwendet er Pflanzen-Abbilder, mit denen er Räume besetzt, deren Funktion in Frage stellt und/oder Irritationen aufbaut. Seit vielen Jahren setzt er sich mit dem Phänomen Gras auseinander, lässt Besucherinnen und Besucher in aller Welt Halme aus Holz schnitzen, baut interaktive Skulpturen und stellt seine Kunst in einen forschenden Kontext. Er wurde eingeladen nach China, Korea, Japan, Polen, Finnland, Mazedonien und Tschechien. Im Themen-Jahr "Nürnberg spielt Wagner" zeigt der "Graskünstler" Thomas May gerade an verschiedenen Orten in der Innenstadt, die einen Zusammenhang zu Wagner und Nürnberg herstellen, seine "Wiesen des Wahnsinns". Bei den Installationen handelt es sich um Erdkuben, die leise mit den "Meistersingern von Nürnberg" beschallt werden.

2013: MetropolMusik e.V. – Musikerkollektiv

Das Musikerkollektiv MetropolMusik, von dem es ausschließlich selbstgemachte, frische Kompositionen zu hören gibt, löst ein, was sein Name verspricht: Der einfallsreiche und rührige Verein um den Pianisten Peter Fulda geht zum Musizieren raus in die Region. Die Bandbreite der Konzerte des MetropolMusik e.V. reicht von zeitgenössischer Musik, aktueller Klassik und Jazz bis zu ambitionierter Popmusik, Rock, Folk oder Experimentellem. Ausdrückliches Ziel des Vereins ist, "besonders den kreativen Musikschaffenden ein gemeinsames Forum zu bieten". Im Herbst organisierte MetropolMusik im Kunstverein Kohlenhof und im Neuen Museum sein drittes Herbst-Festival.

2013: Smokestack Lightnin' – Band

Das Alternative-Country-Quartett aus Nürnberg und Schwabach ist eine der besten Live-Bands und eines der wichtigsten Aushängeschilder der regionalen Musikszene. Inzwischen ist der Erfolg, den sich die Band mit bemerkenswerter Beharrlichkeit erspielt hat, auch international. Ihr neues Album wurde in Nashville aufgenommen. Auch Bela B. von den Ärzten arbeitet inzwischen mit den Nürnbergern zusammen. Mit ihrer musikalischen Mischung aus Country, Folk und Rockabilly heben sich Smokestack Lightnin‘ auf hohem musikalischem Niveau von jeglicher Mainstream-Attitüde und aktuellen Musikströmungen ab, verlieren sich dabei aber nicht in Plagiatsbefindlichkeiten oder simplen Drei-Akkordklischees. Seit ihrer Gründung im Jahre 1995 hat die Band über 800 Konzerte absolviert, darunter auch Tourneen mit The BossHoss.

2012: Casa e.V. Kunst und Kultur in der Südstadt

Diese Initiative setzte Akzente als sie 2009 das von der Schließung bedrohte Casablanca-Kino in der Südstadt übernommen hatten. Zuerst überwog der Respekt und die Solidarität angesichts solchen Mutes in Zeiten der Mulitplex- und 3D-Übermacht. Nach drei Jahren hat sich das "Kino mit Courage" etabliert. Der Verein zählt über 460 Mitglieder, die drei Kinosäle wurden renoviert, das Haus für Kinokunst markiert eindrucksvoll, was man erreichen kann, wenn man etwas erreichen will.

2012: Michael Jakob – Autor

Er setzt Akzente als junger, dynamischer Künstler. Erfolgreich als Autor und insbesondere als Performance-Poet, aber auch als Kabarettist, Schauspieler und Akteur im Bereich Improvisationstheater. Mehrfach ausgezeichnet, u.a. 2009 Wolfram-von-Eschenbach-Förderpreis, 2010 Karl-Marx-Poesiepreis der Stadt Trier. Deutschlandweit bekannt innerhalb de Poetry Slam Szene und einer der drei führenden Ausrichter von Slam-Veranstaltungen im deutschen Sprachraum.

2012: Andrea Sohler – Fotokünstlerin

Sie setzt Akzente als herausragende Fotokünstlerin in Nürnberg. Mit großer Leichtigkeit und einem frischen, ganz eigenwilligen, experimentellen Blick erforscht sie das Medium der Fotografie. Im Zentrum steht dabei das im Alltag oft Übersehene und Ungesehene, das aus ihrer Perspektive oft kurios, heitere oder auch melancholische Dimensionen offenbart. Sie lässt und die Welt und das Staunen darüber immer wieder aufs Neue entdecken. Sie hat ein außergewöhnliches, inhaltliches wie formales Potenzial.

2012: Martti Trillitzsch – Musiker

Er setzt nicht nur als Musiker und Songwriter Akzente, sondern auch als Inhaber eines einzigartigen finnischen Platten- und Designladens in Fürth. Er veranstaltet Konzerte und Tourneen eigenwilliger bis eigenartiger Bands und Solo-Interpreten vorwiegend aus Finnland. Seine erstaunlich profunde, ans Nerdige grenzende Kenntnis der finnischen Musikszene jenseits von Heavy Metal manifestiert sich seit Mai 2011 einmal monatlich in seiner Sendung Radio Suomi beim alternativen Sender RADIO Z.

2011: Florian Tuercke – Klang- und Medienkünstler

Der Klang-und Medienkünstler aus Nürnberg fiel schon als Student – er war an der Kunstakademie erst in den Malerklassen von Christine Colditz und Diet Sayler und machte als Meisterschüler dann sein Diplom bei Georg Winter (Kunst im öffentlichen Raum) - durch akustische Objekte auf. Folgerichtig gilt sein Interesse heute vor allem dem öffentlichen Raum und im Besonderen der akustischen Struktur von Straßenverkehr und dessen musikalisch-kompositorischem Potenzial. Er ist international tätig. Zuletzt war er mit seinem mobilen Projekt URBAN AUDIO, das sich zwischen Performance und Wissenschaft bewegt, in den Europäischen Kulturhauptstädten Tallinn in Estland, im finnischen Turku sowie in Danzig (Polen) und Nimwegen (Niederlande). Tuercke, der bereits den Bayerischen Kulturförderpreis und den Bayerischen Kunstförderpreis erhalten hat, ist auch in verschiedenen Kollaborationen und Künstlergruppen aktiv; beispielsweise im "Urban-Research-Institute" und in der renommierten Nürnberger Künstlergruppe "Der Kreis".

2011: Philipp Moll – Bildender Künstler

Zweifellos kann man der Biographie des in 1970 in Nürnberg geborenen Künstlers entnehmen, dass er ein Sucher war und ist. Philipp Moll studierte Theologie, wurde Schreiner, gründete 1992 mit Matthias Egersdörfer und Peter Angermann in der Fränkischen Schweiz den Kulturverein Winterstein, der jetzt "Auf AEG" eine Anlaufstation hat. Moll wurde 1994 Mitglied der bis heute aktiven Band "Fast zu Fürth" und begann 1997 ein Studium an der Nürnberger Kunstakademie. Als Meisterschüler wechselte er 2002 auf die Hochschule in Budapest und erhielt 2005 einen bayerischen Debütantenpreis. Seiner Vorliebe für Sprache und hintersinnigen Humor, der ihm "eine Art der Distanzschaffung" garantiert, blieb der kreative Kopf treu: Mit Martin Fürbringer ist er Teil des Künstler-Duos "Die Weltanschauungsbeauftragten", das pointiert Kunstbetrieb, Politik und gesellschaftliche Normen kommentiert. "Haltungsforschung, Pathosökonomie und Kultursterbebegleitung" nennt Philipp Moll das ironisch. Daneben ist er seit 2009 zunehmend als kabarettistischer Geschichtenerzähler unterwegs.

2011: The Great Bertholinis – Band

Der Legende nach entstammen die Mitglieder der Great Bertholinis allesamt einer alten ungarischen Zirkusfamilie, in Wahrheit liegen die Wurzeln der acht Musiker allerdings in Nürnberg, wo sie seit über 15 Jahren gemeinsam Musik machen. Seit 2005 reisen sie unter dem Tarnkappen-Namen "Bertholini" durch Deutschland und Europa von den Niederlanden bis Österreich. Die Band ist live wie auf Platte ein Erlebnis der besonderen Art. Das belegt ihr furioser Auftritt auf der großen Bardentreffen-Bühne 2010 und das im selben Jahr erschienene dritte Album "Gradual Unfolding Of A Conscious Mind – part 3". Die CD schreibt die noch junge Erfolgsgeschichte der Bande um das singende und Song schreibende Brüderpaar Oszkár und Todor Bertholini mehr als eindrucksvoll fort: Mit Pauken und Trompeten, mit Banjo und Balalaika versöhnt das Orchester die euphorische Melancholie und folkloristische Spielwut der ungarischen Wahlheimat mit moderner Independent-Musik westlicher Prägung. So selbstverständlich, als läge das britische Manchester in der ungarischen Provinz und Bela Lugosi wäre Leadsänger der Beatkapelle "Monkees".

2011: Sebastian Manz – Musiker

In steilen Sprüngen verläuft die Karriere des erst 25-jährigen Musikers Sebastian Manz. Jüngster Beleg ist die Auszeichnung mit einem ECHO Klassik als "Nachwuchskünstler des Jahres". Den Durchbruch hatte der damals 22-Jährige 2008: Da wurde ihm beim renommierten Internationalen Musik-Wettbewerb der ARD der seit 40 Jahren nicht mehr in der Kategorie Klarinette vergebene 1. Preis überreicht. Für den Schüler von Sabine Meyer und Reiner Wehle folgten Auftritte mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem RSO Stuttgart und dem Collegium Musicum in Basel. Sebastian Manz kommt aus einer musischen Familie: Mutter und Vater sind Pianisten. Sein Vater Wolfgang ist zudem Professor an der Nürnberger Musikhochschule. Sebastian Manz erhielt über die Jahre viele bedeutende Preise und ist Stipendiat diverser Stiftungen und Gesellschaften. Der Streiter für Klassik-Unterricht in Schulen (in der Organisation "Rhapsody in School") und begeisterte Kammermusiker ist ein gefragter Bühnen-Partner und auf Festivals zwischen Rheingau und Salzburg zuhause.

2010: Lena Dobler – Singer-Songwriterin

Die Zeiten in denen Fürth als einziges kulturelles Aushängeschild eine bayernweit bekannte Herbst-Kirchweih vorzuweisen hat, scheinen mittlerweile endgültig vorbei zu sein. Einer der Gründe dafür dürfte zweifelsohne das Alter Ego der 20jährigen Lena Dobler, interference.here.de, sein. Unter dem eigenwilligen Künstlernamen schickt sich seit geraumer Zeit, mit zügig wachsendem Bekanntheitsgrad, eine der talentiertesten Singer- Songwriterinnen der deutschsprachigen Indie-Pop Szene an, das Feld von Mittelfranken her aufzurollen.
Drei (!) in klassischer D.I.Y. Tradition am heimischen PC produzierte Alben (siehe Diskografie) hat die so junge wie charismatische Solo-Performerin mittlerweile vorgelegt und die haben zu Recht für einiges an Aufsehen gesorgt. Konzerte in Süddeutschland und Österreich, sowie unüberhörbare Präsenz von Radio Z über Afk Max (Platz 1 der fränkischen Regionalcharts in Nürnberg, Juni 2008) bis zum ostbayerischen Campusradio Grundfunk und ein amtliches Renommee in der süddeutschen "Liedermaching"-Szene sprechen für sich. Ziemlich beeindruckend für eine junge Frau, die lediglich mit Stimme und E-Gitarre bewaffnet vor ihr Publikum tritt.
Sowas fällt natürlich auf. Zum Beispiel BR/Zündfunk-Moderator Achim Bogdahn, der 2008 einen Titel von interference.here.de in seiner Rubrik "Montagsdemo" vorstellte, der denn auch prompt mit großem Vorsprung eben da zum Monatssieger gewählt wurde.

2010: Sebastian Kuhn – Bildender Künstler

Textauszug aus "Drehmomente" von Ulrike Lorenz, Direktorin der Kunsthalle Mannheim (erschienen in: Sebastian Kuhn - Parallax anlässlich des Max-Pechstein-Förderpreises der Stadt Zwickau im September 2009):
[...] Sebastian Kuhn zählt zu einer jungen internationalen Bildhauergeneration, die über die postmoderne Konzeptkunst hinweg wieder bei Altmeistern wie Eduardo Chillida, Anthony Caro und David Smith anknüpft, ohne jedoch die wesentlichen Impulse der anthropologischen Durchdringung der Plastik im Sinne von Joseph Beuys und Bruce Nauman zu ignorieren. Dieses Spannungsfeld wird durch die Auswahl aktueller Materialien oder Alltagsobjekte und deren Kombination zu hybriden Konstellationen unmissverständlich in die gegenwärtige Lebensrealität übersetzt und dabei mit physikalischer und poetischer Dynamik aufgeladen. Wie die instabilen Strangelets der Teilchenphysik scheinen die Material-"Bastarde" Kuhns kurzfristig wirksamen Kreuzungen entsprungen – born to be wild – und im Kunstraum erstarrt zu sein, um beim Betrachter jederzeit Bewusstseinsbewegungen auszulösen, die sie selbst wiederum „erlösen“ aus ihrer hermetischen Abstraktion zu einer unvorhergesehenen narrativen Offenheit. Um diesen ideellen Austausch zwischen Werk und Betrachter zu erreichen, sucht Kuhn den inneren Dialog mit der Kunstgeschichte ebenso wie mit dem Science-Fiction-Film oder der Jazzmusik, die er als Schlagzeuger selbst betreibt. Bernini, Borromini und Bacon, The Wizard of Oz und The Matrix, vor allem aber immer wieder Stanley Kubrick sind Ankerpunkte für die eigene Positionsbestimmung und bieten Impulse zur Gestaltung wie zur Interpretation. Werktitel spielen über das sichtbare Konstrukt hinweg an auf Erinnerungs- und Imaginationsräume, die Künstler und Betrachter in einer gemeinsamen Welt der Gegenwart teilen. Disparate Material- und Farbqualitäten erzeugen spezifische Assoziationen und Emotionen, dem Objekt und seinem Material wird Bedeutung zugesprochen – und so erscheint er plötzlich wieder in der postfigurativen Skulptur: der Mensch.
Auf diesen verschwiegenen Wegen erschließt Kuhn seinen skulpturalen Spannungsmomenten weite Reflexionsräume. Künstler wie Betrachter finden im plastischen Bild ein Gegenüber, das leibhaftige wie mentale Reaktionen herausfordert und zu dem sie so eine persönliche Beziehung aufnehmen können. Damit scheint Kuhn den Faden der anthropologischen Konstante in der Geschichte der Skulptur wieder aufzunehmen und eigensinnig fortzuspinnen.

2010: Carlos Reisch – Funkband

Hinter dem Namen Carlos Reisch verbirgt sich ein zehnköpfiges polyglottes Ensemble, das durch seine elegante Melange von Jazz, Funk, HipHop und Soul die Musikszene Nürnbergs und der Region entscheidend bereichert. Vor allem als Liveband zieht die Formation ihr Publikum immer wieder in ihren Bann. Bereits auf lokalen Festivals wie dem Bardentreffen oder dem Südstadtfest stellte die Band ihre Vielseitigkeit unter Beweis. Auch überregional brachte sie sich auf Großveranstaltungen wie dem Chiemsee Reggae Summer oder im Bayerischen Fernsehen bei Südwild hervorragend ins Gespräch.
2004 gründete sich Carlos Reisch als reines Instrumentaltrio. In den Folgejahren entwickelte sich die Band zielstrebig weiter. 2008 fand sie zu ihrer unkonventionellen aktuellen Idealbesetzung als Tentett – mit Musikern aus Australien, der Elfenbeinküste, Polen oder Deutschland. Noch vor dem Erscheinen ihres Debüt-Albums "Need to dance" im Juli diesen Jahres machten Carlos Reisch durch ihre vorab veröffentlichte Vinyl Single "Control of your mind" von sich reden. Die 10 Musiker verdeutlichen durch ihre losgelöste Gewandtheit und pure Spielfreude, dass ethnische, kulturelle und soziale Grenzen tatsächlich überwunden werden können.

2010: Zentrifuge – Kommunikation, Kunst und Kultur e. V.

Zentrifuge ist ein Projekt zur Vernetzung von Kulturinteressierten und Kulturschaffenden in der Metropolregion. Sie fördert Bildende Kunst, spartenübergreifende Kulturprojekte sowie Akteure und Projekte aus der Kultur- und Kreativwirtschaft.
Zentrifuge e.V. wurde 2008 gegründet und bespielt Halle 14 Auf AEG. Jedes Jahr werden vier bis sechs Kunstausstellungen sowie ein spartenübergreifendes Programm mit Film, Musik, Literatur und Theater realisiert. Darüber hinaus betreibt Zentrifuge eine Online-Community mit aktuell über 280 Mitgliedern. Bislang waren in Halle 14 Auf AEG Werke von über 100 regional und überregional tätigen Künstlern zu sehen.
Darüber hinaus hat Zentrifuge e.V. gemeinsam mit Partnern aus Kultur- und Kreativwirtschaft den "Creative Monday" ins Leben gerufen, eine Veranstaltungsreihe zur Vernetzung kreativer Köpfe aus Kultur und Wirtschaft.
Mit dem im Juli 2010 als Weblog gestarteten ON – Kultur- und Kreativ Index unterstützt Zentrifuge die Publizität der Kultur- und Kreativwirtschaft in der Metropolregion.

2009: Matthias Ank – Kirchenmusiker

Matthias Ank studierte in Heidelberg Kirchenmusik und schloss 1985 mit dem A-Examen ab. Nach vier Jahren als Assistent des Domkantors und als Organist am Dom St. Blasii zu Braunschweig wechselte er 1991 als Kantor und Organist an die Johanniskirche in Hagen/Westfalen.
Seit 1996 ist Matthias Ank Kantor und Organist an St. Lorenz zu Nürnberg. Als Kirchenmusikdirektor leitet er den Bachchor St. Lorenz, das von ihm gegründeten Vokalensemble St. Lorenz und das Blechbläserensemble Lorenz Brass.
Matthias Ank studierte in Heidelberg Kirchenmusik und schloss 1985 mit dem A-Examen ab. Nach vier Jahren als Assistent des Domkantors und als Organist am Dom St. Blasii zu Braunschweig wechselte er 1991 an die Johanniskirche in Hagen/Westfalen. Seit 1996 ist Matthias Ank Kantor und Organist an St. Lorenz zu Nürnberg. Als Kirchenmusikdirektor leitet er den Bachchor St. Lorenz, das von ihm gegründete Vokalensemble St. Lorenz und das Blechbläserensemble Lorenz Brass.
Besonderes Kennzeichen seiner Arbeit ist die thematisch-dramaturgische Konzeption und Durchführung kirchenmusikalischer Jahresprogramme. Themen wie beispielsweise "Schöpfung" (2002), "Stille und Weite" (2005), "…von der Tradition" (2006), "Buchstaben, Zahlen, Chiffren und Symbole" (2007), "Musik im Exil" (2008) oder "sichtbar/unsichtbar" (2009) wurden bzw. werden in vielfältigster Form mit unterschiedlichsten Besetzungen musikalisch umgesetzt. Die stilistische Spanne reicht dabei von der Gregorianik bis zur Musik unserer Zeit. Neben den "Klassikern" des kirchenmusikalischen Repertoires nehmen selten oder bisher nie gehörte Werke einen selbstverständlichen Platz ein.

2009: Michaela Domes – Schauspielerin

Michaela Domes hatte schon als Kind nur den einen Wunsch: Schauspielerin werden! Nach einer Ausbildung und dem Diplomabschluss an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum ging dieser Traum in einem ersten Engagement an den Städtischen Bühnen Wuppertal endlich in Erfüllung.
1989 kam sie nach zwei Anfängerjahren in Heilbronn und fünf Jahren am Staatstheater Hannover ans Staatstheater Nürnberg (damals noch Städtische Bühnen). Bis 2003 war sie dort als festes Ensemblemitglied in zahlreichen Rollen zu sehen. Mit einer Regiearbeit am Stadttheater Heilbronn ("Vagina-Monologe" von Eve Ensler) und als Initiatorin und Organisatorin der Internationalen Wanderausstellung "Anne Frank – eine Geschichte für heute" begann ihre Arbeit als freischaffende Künstlerin, die sie ans Stadttheater Fürth, "Gostner Hoftheater", Markgrafentheater Erlangen und auch immer wieder zurück ans Staatstheater Nürnberg führte. Darüber hinaus gestaltete und spielte sie in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und dem "Gostner Hoftheater" ihre eigenen Revuen und Abende.
Ebenso gilt seit zwanzig Jahren ihr besonderes Augenmerk dem "Nachwuchs". Sie gibt Seminare für Körper- und Stimmtraining, sowie Rollenunterricht, u. a. auch in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum der Stadt Nürnberg.

2009: Reinhold Horn – Musikpublizist und Programmgestalter im Jazz

Reinhold Horn studierte Philosophie, Neuere Deutsche Literaturgeschichte, Iberoromanische Philologie und Alte Geschichte in Erlangen. Seine Leidenschaft gilt der lebenden Popkultur, ganz besonders dem Jazz, der ihn als Ideenfluss, Schmelzpunkt, spielerische Kommunikation zwischen Dialekten, Generationen und Kulturen interessiert. Das brachte den ausdauernden Konzertgast, Kritiker und Interviewer für die Abendzeitung, den Plärrer oder die Jazzzeitung vor fünf Jahren hinter die Kulissen des Konzertgeschehens. Seine entschlossene Programmauswahl im traditionsreichen Sandsteingewölbe machte das 1954 gegründete Jazzstudio für ein jüngeres Publikum und neue Hörer attraktiv. Dort war er von 2005 bis Anfang 2009 verantwortlich für das Programm.
Seit 2004 entwirft er das Programmkonzept für das "Stimmenfang-Festival", die ehemaligen Gostenhofer Jazztage. Dabei er setzt auf Offenheit für vielerlei Spielarten, Sängerinnen spielen bei wechselnden Themen die Hauptrolle.
Sein bewusst bissig benanntes Festival-Format "Polenallergie" in Zusammenarbeit mit dem Krakauer Haus ist seit 2008 ein weiteres Beispiel, wie der Jazz-Ost-West Dialog im traditionsbewussten Genre Jazz heute klingen mag.
Seit 2006 wirkt Reinhold Horn auch als Radiomoderator für Jazztime Nürnberg.

2009: The Audience – Band

Ihren ersten Auftritt spielten "The Audience" beim Endzeitfestival im K4 Nürnberg im November 2003. Für die fünf jungen Hersbrucker (Bernd Pflaum, Johannes Preiß, Michael Arnold, Florian Helleken und Sebastian Wild), die mittlerweile größtenteils in Nürnberg leben, war von Anfang an klar, dass sie sich nicht als reine Hobbyband verstehen, die lediglich ein paar Auftritte in der Region spielen wollen. Auch um so manchen Vorurteilen gegenüber Rockmusik aus der bayerischen Provinz zu entgegnen, war es deshalb nahe liegend, sich sofort auf überregionale und internationale Konzerte zu konzentrieren. Schon vier Monate nach Bandgründung spielten "The Audience" die erste zehntägige Deutschlandtournee. Später bekamen sie im Buchen von Konzerten starke Unterstützung von einer der großen europäischen Konzertagenturen, FKP Scorpio, welche die Band nach einem Auftritt im Hamburger Szeneclub Molotow vom Fleck weg in ihr Angebot aufnahm. Nach mittlerweile mehr als 300 Auftritten haben sie nicht nur fast alle denkbaren Ecken des Landes bespielt – ihre Tourneen brachten sie auch in Länder wie Österreich, Frankreich und die Niederlande. Bei den Kult-Labels Hazelwood Vinyl Plastics und Rewika Records veröffentlichten sie zwei Alben und eine Vinyl-Single, die neben den meisten europäischen Ländern auch in Japan und Amerika vertrieben werden.
Nachdem die Band im Sommer 2009 verstärkt an neuem Material für Ihr nächstes Album gearbeitet hat und zudem auf vielen deutschen Festivals vertreten war, spielten sie erst vor ein paar Wochen eine weitere erfolgreiche Konzerttour durch die Schweiz, Frankreich, die Niederlande und Norwegen.
Das Musikmagazin "Uncle Sally’s" schreibt: "The Audience schwirren unruhig zwischen Post-Punk (die Energie), Garage (der Sound), klassischem Seventies-Rock (die Orgel) und New Wave (der Style) umher. Allen gemeinsam ist eine bedingungslos überdrehte Leidenschaft. Und hymnische Refrains!"

2008: Matthias Egersdörfer – Kabarettist und Comedian

Er wurde schon früh von den lokalen Eigenheiten des Nürnberger Umlands geprägt. Von Geburt an stand er in einer Beziehung zu Land und Leuten. Zunächst beschränkte sich diese auf das Elternhaus, wo ein Wickeltisch stand. Doch schon bald erweiterte sich das soziale Umfeld. Matthias Egersdörfer wurde regulär eingeschult, lernte Lesen, Schreiben und Basteln, dann immer kompliziertere Sachen. Schon als Kind pflegte er Hobbys und private Interessen. Auf das obligatorische Abitur folgte ein Studium der Germanistik, Theaterwissenschaft und Philosophie. Anschließend Ausbildung zum Medienberater. Dann ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg als Meisterschüler bei Peter Angermann. Schließlich freier Kabarettist und Comedian mit Meldeadresse im mittelfränkischen Fürth.

2008: Yara Linss & Band – Jazz-Sängerin

Yara Linss ist eine Musikerin mit einem besonders eigenständigen künstlerischen Profil, das sich vor allem durch seelenvolle, experimentierfreudige Eigenkompositionen und eine lebendige Live-Performance auszeichnet. Beim "Stimmenfang" Festival 2007 machte sie von sich Reden, als sie vom Support zur Hauptattraktion avancierte und das Nürnberger Publikum in ihren Bann zog.
Die 1980 in der brasilianischen Metropole São Paulo geborene Sängerin kam im Alter von vier Jahren nach Deutschland. Geprägt von zwei Kulturen liebt sie die Vielfalt und Kombination unterschiedlichster Extreme. Zusammen mit dem Gitarristen Marco Piludu, dem Bassisten Alex Bayer und dem Schlagzeuger Dirik Schilgen zeigt Yara Linss auf ihrem Debütalbum mit verblüffender Leichtigkeit, dass landläufige musikalische Grenzen für sie keine Gültigkeit haben. So schafft sie es zum Beispiel auf überzeugende Art und Weise den Elvis Song "Love me Tender" und die eruptiven Spielformen des Free-Jazz in einem Stück zu vereinen. Yara Linss will mit ihrer kosmopolitischen künstlerischen Vision zeigen, dass nichts unmöglich ist und nichts ungetan bleiben sollte, um sich für ein phantasievolleres Leben einzusetzen.

2008: Brückenfestival Nürnberg – Musikfestival und Konzerte

Der Brückenfestival e. V. steht nicht nur für unkommerzielle Musikauswahl und unkonventionelle Akzente, sondern auch für die Förderung der lokalen Musik- und Kulturszene. Jährlich präsentiert der Verein mehrere Konzerte und Veranstaltungsreihen (z. B. "Swinger’s Club" und "Fest der Liebe").
Schwerpunkt der Vereinsarbeit ist aber das seit 2001 mitten im August an zwei Tagen stattfindende Brückenfestival. Unter der Theodor-Heuss-Brücke am Nürnberger Pegnitzgrund präsentieren sich jährlich internationale und regionale Künstler und Gruppen aus den Bereichen Musik und Poesie vor über 7000 Besuchern und bei freiem Eintritt.
Bei der Programmplanung wird keine Rücksicht auf "große Namen" genommen, klassische "Headliner" findet man nur wenige im Line-Up der letzten Jahre. Entscheidend für die Veranstalter ist vielmehr Überzeugungskraft und Authentizität eines Künstlers. Dementsprechend breit gefächert und spartenübergreifend bewegt sich das musikalische Angebot: Von Jazz bis Punk und von lokalem Newcomer bis internationalem Geheimtipp.

2007: Harri Schemm – Bildender Künstler

Wenn sich der Maler und Performancekünstler Harri Schemm für seine Kunst den Begriff "Radikaler Provinzialismus" ausleiht, so will er diesen Begriff nicht im Sinne Bazon Brocks verstanden wissen, denn Bazon Brock beschreibt die Provinz als meist traurige Orte der Kunstherstellung. Harri Schemm hat sich dieses Attribut zwar von jenem geborgt, aber mit der bei Schemm nie fehlenden Ironie will er sich mit diesem Programm die oft lächerlichen und snobistischen Zwänge des Kunstbetriebes vom Leibe halten.
Wie in der Nürnberger Schule (Peter Angermann, Blalla W. Hallmann, Rainer Zitta, Dan Reeder) gelernt, darf man sich auch im radikalen Provinzialismus alles juryfrei erlauben, man darf sogar von gestern sein und darf die ausgelatschten Pfade der Avantgarde in umgekehrter Richtung beschreiten.
Schemm arbeitet auf vielen Baustellen gleichzeitig: Plein Air Malerei vor Ort in Indien, Peru oder in einer fränkischen Idylle hinter Kalchreuth. Und er liebt die schnelle Aufmerksamkeit und die staunenden Fragen des möglichst großen Publikums durch seine zahlreichen Performances.

2007: Susanne Carl – Künstlerin

Susanne Carl ist eine Grenzgängerin zwischen verschiedenen Welten, bekannt als Kunstfigur "Rosi" von den Blauen Nächten Nürnbergs. Zugleich Regisseurin und Hauptdarstellerin, lässt sie in lebendigen Bildern Sehnsüchte Wirklichkeit werden. Der öffentliche Raum ist Ihre Bühne. Ob als "Möchtegern-Venus" in einer motorisierten Muschel auf der Pegnitz (2004) oder in "Ross und Rosi" (2006) mit dem Kaltblüter Maxl – diese vielschichtigen Performances sind vom Motiv des Clowns inspiriert, den Wunschträumen vom Gelingen und Alpträumen vom Scheitern. 2007 verwandelten neun Pferde den achten Stock eines Parkhauses zur Blauen Nacht in einen Stall.
Ihre Grundlagen sind die Malerei und kontinuierliche Erfahrungen mit inszenierter Fotografie. Immer ihr eigenes Modell, untersucht Susanne Carl bildnerisch die Vielfalt von Rollen und Identitäten. Mit dem "Rote Nase Clowntheater" setzt sie diese Leidenschaft im Spiel mit dem Publikum fort. Ihr Interesse am Menschen ist auch Mittelpunkt zahlreicher Workshops: Körper- und Clowntheater, Maskenbau und Spiel, Regieprojekte. In Carls künstlerischer Arbeit verschmelzen unterschiedliche Ausdrucksformen, deren Säulen, Performance, Bildende Kunst und der Mensch sind.

2007: Internationales Kammermusikfestival Nürnberg

Das Internationale Kammermusikfestival Nürnberg steht seit 2002 nicht nur für erstklassige Kammermusikkonzerte, gespielt von den international besten jungen Kammermusikern, sondern auch für die Aufführung seltener Musiktheaterstücke, die Förderung britischer Musik und die intensive Arbeit mit Kindern. Jährlich im September präsentiert es eine Festivalwoche mit fünf Kammerkonzerten und einer Musiktheaterproduktion. 2005 waren es über 200 Kinder, die in einem Zirkuszelt im Nürnberger Tiergarten Benjamin Brittens Oper "Arche Noah" mitgestaltet haben.
Bewusst wählt das Festival ungewöhnliche Aufführungsorte wie den Hirsvogelsaal im Museum Tucherschloss, den Tiergarten oder das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, die die Wirkung der klassisch-romantischen Kammermusik noch steigern. Das Festival, das sich vor allem durch die unkonventionellen Akzente einen Namen gemacht hat, entstand dank der Initiative von vier in Nürnberg lebenden Künstlern: der britischen Pianisten Emily Segal, dem britischen Dirigenten Peter Selwyn, der kanadischen Sängerin Frances Pappas, dem deutschen Schauspieler Gero Nievelstein und der Musikliebhaberin Dorle Messerer-Schmid.

2007: Frank Wuppinger & l’orchestre Europa

Inspiriert von musikalischen Reisen durch Mazedonien, Italien, Frankreich und Spanien bis hinauf nach Lettland gründete Frank Wuppinger 2003 das "Orchestre Europa". Seither entwickelte die Gruppe einen Stil, den man am besten mit dem Begriff "Crossover Weltmusik" beschreiben könnte.
Die Gitaristen Frank Wuppinger und Andreas Wiersich, Akkordeonist Wolfgang Lell, Bassist Alex Bayer, Percussionist Roland Duckarm und Geiger Jörg Widmoser, Primus des Modern String Quartetts, stecken einen Claim ab, der von Osteuropa und dem Balkan über Frankophones bis hin zum keltischen Kulturkreis reicht.
Die Gruppe improvisiert über alte europäische Musik, über Zigeunertänze in geraden und ungeraden Rhythmen, spielt zum Tanz auf, schlägt eine Brücke ins Heute, schafft Fernweh und nicht zuletzt ein Stückchen Nostalgie. Eigenkompositionen aus Wuppingers Feder, Fremdmaterial und traditionelle Arrangements sorgen dabei für stetige Abwechslung.
Laut der Zeitschrift Jazzthing (4/2007) hat sich mit dem Orchestre Europa in Deutschland das erste "ernstzunehmende Pendant zum französischen Dauerbrenner Bratsch etabliert".

2006: Anne Sterzbach – Bildende Künstlerin

Bis 1997 absolvierte Anne Sterzbach ihr Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Prof. Günter Dollhopf. Sie war Meisterschülerin und erhielt ein Villigst-Förderstipendium.
Von 1994–95 erhielt sie ein Jahresstipendium am Central St. Martins College of Art, London.
Von 1997–98 machte sie ein Aufbaustudium an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Silvia Bächli.
1998 erhielt sie den Absolventenpreis der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg.
1999 erhielt sie den Kulturförderpreis der Stadt Fürth.
2002 erhielt sie den Förderpreis des Förderkreises Bildende Kunst in Nürnberg e.V.
2003 erhielt sie den Kunst am Bau 1. Preis und Realisation, Universität Erlangen.
2005 und 2006 hatte sie einen Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg inne.

2006: Carlos Cortizo – Choreograph

Carlos Cortizo lebt und arbeitet seit 1995 in Nürnberg. Er war am Staatstheater Nürnberg unter der Leitung von Jean Renshaw tätig. Er arbeitete u. a. mit William Forsythe und Rui Horta zusammen. Zuvor war er am Stadttheater Heidelberg unter der Leitung von Liz King und am Stadttheater Hagen unter der Leitung von Richard Werlock engagiert. Er gastierte am Opernhaus Wuppertal, an den Städtischen Bühnen Augsburg und am Pfalztheater Kaiserslautern. In Brasilien arbeitete Carlos Cortizo an den Opernhäusern in Rio de Janeiro, in Belo Horizonte in Curitiba und mit dem Choreographen Maurice Béjart.
Seine Lehr- und Choreographentätigkeit übte er in Brasilien, Österreich, der Schweiz und in Deutschland aus. Er ist Gastdozent an den Staatstheatern in Kassel, Braunschweig, Saarbrücken, Oldenburg, Schwerin, an den Stadttheatern in Heidelberg, Gießen, Nordhausen, Hildesheim, Regensburg, im Produktionszentrum Stuttgart, im Tanzhaus NRW in Düsseldorf und im Choreographischen Zentrum in Essen. Die Videoproduktionen zu seinen Choreographien "Ansichtssache und "Fließen wie Wasser" wurden ins Deutsche Tanzarchiv der SK Stiftung Kultur Köln und in die Jiri Kylian Foundation in Den Haag aufgenommen.
Cortizo schafft abendfüllende tänzerische Arbeiten mit multimedialen Elementen, kreierte diverse Beiträge zur "Blauen Nacht" und gestaltete "Lebende Skulpturen" im Germanischen Nationalmuseum.

2006: Theater Rootslöffel

Theater Rootslöffel wurde 1982 als Tourneetheater gegründet, um Straßentheater, Kabarett, hauptsächlich jedoch Kindertheater zu spielen. Seit 1989 betreibt das Theater Rootslöffel eine eigene Spielstätte in einer ehemaligen Schreinerei in Gostenhof, die mit viel Farbe, Eigenarbeit und der freundlichen Mithilfe von Freunden und Bekannten zu einem Theater umgebaut wurde. Das Theater Rootslöffel ist ein Autorentheater, die meisten Stücke sind aus eigener Feder. Das Theater im Hinterhof hat viele Inszenierungen er- und die Kultshow D.E.B.A.K.L. überlebt. Das feste Ensemble besteht zur Zeit aus Frizz Lechner, Thomas Herr, Steffi Minet, Johanna Steinbauer, Helena Polcikova.
Seine Lehr- und Choreographentätigkeit übte er in Brasilien, Österreich, der Schweiz und in Deutschland aus. Er ist Gastdozent an den Staatstheatern in Kassel, Braunschweig, Saarbrücken, Oldenburg, Schwerin, an den Stadttheatern in Heidelberg, Gießen, Nordhausen, Hildesheim, Regensburg, im Produktionszentrum Stuttgart, im Tanzhaus NRW in Düsseldorf und im Choreographischen Zentrum in Essen. Die Videoproduktionen zu seinen Choreographien "Ansichtssache und "Fließen wie Wasser" wurden ins Deutsche Tanzarchiv der SK Stiftung Kultur Köln und in die Jiri Kylian Foundation in Den Haag aufgenommen.
Cortizo schafft abendfüllende tänzerische Arbeiten mit multimedialen Elementen, kreierte diverse Beiträge zur "Blauen Nacht" und gestaltete "Lebende Skulpturen" im Germanischen Nationalmuseum.

2005: Frauke Boggasch – Bildende Künstlerin

Von 1997 bis 2004 studierte Frauke Boggasch an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg in der Klasse für freie Malerei, freie Graphik /Objektkunst bei Prof. Rolf-Gunter Dienst.
1999 bis 2000 erhielt sie ein Auslandsstipendium an der ungarischen Hochschule der Bildenden Künste in Budapest.
2003 erhielt sie den Förderpreis für Bildende Kunst des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Berlin im Rahmen des 16. Bundeswettbewerbs "Kunststudenten stellen aus", Berlin/Bonn. Sie war zudem Meisterschülerin von Prof. Rolf-Gunter Dienst.
2005 und 2006 erhielt sie das DAAD-Stipendium für Tokyo, Japan und den Debütantenpreis des Freistaats Bayern.

2005: Alejandro Sánchez – Musiker

Wer ihn ein Mal gehört hat, wird seinen erdigen und atmosphärisch dichten Tenor-Sound nicht mehr vergessen. Seit seinem 18. Lebensjahr wohnt und studierte der heute 26-jährige Tenor-Saxophonist Alejandro Sánchez aus Mar del Plata– 400 km südlich von Buenos Aires am Atlantik gelegen – in Nürnberg. An der Nürnberger Musikhochschule zunächst bei Prof. Klaus Graf (Bobby Burgess Big Band) und Hubert Winter (Sunday Night Orchestra), anschließend bei Multibläser Steffen Schorn (Kölner Saxophon Mafia, Triosphere, Nils Wogram) entwickelte der junge Argentinier rasch seinen kraftvollen, poetischen, unverwechselbaren Stil.
Derzeit hat er einen Lehrauftrag für Gehörbildung, Medienpädagogik und Musikrealisation inne.
Seine Eigenkompositionen klingen erfrischend anders: Verwandt den frühen, experimentellen Stücken des inzwischen längst in Berlin angekommenen und originellsten Jazz-Export aus Nürnberg „Der Rote Bereich“ oszilliert Sánchez mit seiner Band 05-Report zwischen Free Jazz und Avantgarde Rock – ohne den Bereich der Komposition völlig zu verlassen.

2005: Yohto – Band

Lange Zeit sahen sich Live-Musik und Clubkultur mit DJs als Konkurrenten in vollkommen getrennten Musikwelten.
Seit einigen Jahren ist jedoch verstärkt die gegenseitige Ergänzung und Befruchtung von Konservenmusik und Livemusik zu beobachten. Auch Yohto, die seit vier Jahren zusammenspielen, versuchen, diese beiden Poole zu vereinen.
Ihren Stil bezeichnen sie als "Jamaican flavoured livesounds" und sie mixen Reggae, Dancehall, Dub und Ragamuffin mit Breakbeats und Funkjazz, ergänzt mit pfiffigen Bläserstimmen und zwei Sängern. Bei den sieben Musikern von Yohto ist in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Weiterentwicklung von einer ambitionierten Nachwuchsband zu einer mitreißenden Liveband zu beobachten, was ein begeistertes Publikum beim 25. Südstadtfest bestätigen konnte.

2004: Peter Hammer – Maler, Musiker, Handwerker, Künstler

Vater Seemann, unbekannt, lebt in einem Heim in der Oberpfalz, Volksschule und Lehre als Schaufenstergestalter, geht danach nach Paris, lebt und arbeitet dort als Maler und Künstler, trampt dann durch Europa, verdient Geld mit Zeichnungen, Blutspenden, Banjospielen. Aufnahme einer Langspielplatte "Wish I was a stranger here" (heute begehrtes Liebhaberobjekt), Anheuern auf einem panamesischen Frachter (Marke Seelenverkäufer) als Leichtmatrose für ein Jahr.

2004: Missouri – Band

Die Band wurde 1998 in Nürnberg gegründet und veröffentlichte in diesem Jahr ihre erste selbstproduzierte Vinylsingle.
1999 wählt der "Rolling Stone" (Musikzeitschrift) Missouri zur interessantesten Newcomerband und sie gewinnen den Deutschlandsupport für "Granfaloon Bus" eine damals angesagt amerikanische Band.
2000 veröffentlichen sie ihre erste Langspielplatte auf dem Hamburger XXS Label. 2002 folgt die zweite Langspielplatte. Die dritte Platte folgt im Jahr 2003.

2003: Dieter Stoll – Freier Mitarbeiter bei BR, "Deutsche Bühne" etc.

1965: Redakteur im Sebaldus-Verlag (Gong, Neue Stafette, Christlicher Beobachter)
1970–1972: Feuilleton-Redakteur der Abendzeitung
1972: freier Journalist
seit 1973: Ressortleiter Kultur der Abendzeitung Nürnberg
Herausgeber der Bücher: "Kirche in der Diskussion" und "Spectaculum Synode" (Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf)
"Selbstporträt – Literatur in Franken" (ars vivendi, Cadolzburg)

2003: Andreas Radlmaier

Nach dem Abitur Studium der Klassischen Philologie, Englisch und Geschichte in Erlangen
1986: 2. Staatsexamen
1987: Volontariat bei den Nürnberger Nachrichten
seit 1989: in der Kulturredaktion der Abendzeitung

2003: Gerhard Mayer – Bildender Künstler

1987–1993: Studium der freien Graphik und Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg
1995: Debütantenpreis des Freistaats Bayern
1996: Frankreichstipendium des Bezirks Mittelfranken
2001: Förderpreis des Förderkreises Bildender Kunst Nürnberg e.V.
2002: Bayrischer Staatsförderpreis

2003: Christian Rösner – Bildhauer

Einzelausstellungen in der Galerie Artis in Darmstadt. Teilnahme am Ausstellungsprojekt 2bananas Nürnberg und Ausstellung in der Galerie Callis in Regen.

2003: Kontrastprogramm Ensemblemusik

Klassische und zeitgenössische Kammermusik, Sparten übergreifende Projekte wie Bühnen- und Stummfilmmusik, Uraufführungen, Werkeinführungen ... sind nur einige Schlagworte mit denen man das Nürnberger ensemble KONTRASTE umschreiben könnte. Kontrastreich und konzeptionell stimmig tragen die Musiker des Ensembles seit nunmehr 14 Jahren mit einer eigenen vielbeachteten Konzertreihe wesentlich zum kulturellen Leben der Stadt Nürnberg bei. Ihrem Motto, KONTRASTE zum Programm zu erheben, sind sie dabei stets treu geblieben. Neben Gastspielen in Deutschland und dem europäischen Ausland, arbeitet das Ensemble regelmäßig mit allen großen deutschen Rundfunk- und Fernsehanstalten zusammen.

2002: Das Papiertheater von Johannes und Florian Volkmann

Papier aus einer anderen Perspektive: Das Theater experimentiert seit 1996 mit dem Material Papier und seinen Möglichkeiten. Die spielerischen Inszenierungen entwickeln sich im Charakter einer Performance und leben durch eine schlichte Bildersprache.
Die beiden Brüder versuchen im aktuellen Programm "Die Papieroper" archaischen Rhythmus und klassische Musik durch spielerische Variationen mit Papier zu visualisieren. Der Percussionist Florian und der Bildhauer Johannes treten seit sechs Jahren gemeinsam auf. Gastspielreisen führten das Papier Theater durch Deutschland; auf Einladung der Deutschen Botschaft und des Goethe-Instituts nach Tirana und im Anschluss daran zum Theaterfestival nach Hongkong.
In Nürnberg war das Theater zuletzt im Februar 2002 im Rahmen von "1 Augenblick Theater" in der ehemaligen Notkirche St. Matthäus in der Rollnerstraße zu sehen.

2002: Gerhard Falkner – Schriftsteller

1981: Städteförderpreis Deutsches Haus New York. Gerhard Falkner verbringt ein halbes Jahr an der New York University und anschließend einige Monate in Mexiko. Er erhält Stipendien u.a. für New York, Amsterdam, Rom, Berlin, San Francisco und Schloß Wiepersdorf.
1987: Auszeichnung mit dem Bayerischen Staatsförderpreis
1998: Kurator der Sommernacht Lyrik in Berlin (Literaturwerkstatt)
2000: Uraufführung der Oper "A Lady Di’es" (Libretto); Kurator der Literaturplattform "Lyrikline"
2001: Teilnahme an Internationalen Lyrikfestivals, Lesereise in den USA; Uraufführung des Stückes "Alte Helden" (Bozen); Herausgeber von repräsentativen Anthologien mit amerikanischer und ungarischer Lyrik; Veröffentlicht u.a. drei Gedichtbände bei Luchterhand (zuletzt "wehmut"1989), Texte in zahlreichen Zeitschriften und Antholodien. "X-te Person Einzahl", gesammelte Gedichte" (1996) bei Suhrkamp und "Endogene Gedichte" (2000) bei DuMont
ab 2003: Stipendium Akadamie Schloß Solitude in Stuttgart

2001: Der Rote Bereich – Jazz-Trio

Der Bandname "Der Rote Bereich" ist ein Verweis auf die Rote Zone der Pegelmesser von Aufnahmegeräten, welche Verzerrungen anzeigt. Der Rote Bereich ist also kein zufälliger Name - die Musik der Gruppe wagt sich unverfroren an die - dünne - Linie zwischen dem Erhabenen und dem Absurden. Die Gruppe wurde 1992 in Nürnberg von dem Gitarristen Frank Möbus zusammen mit dem Klarinettisten Rudi Mahall gegründet und erlangte alsbald Kultstatus unter Jazzkennern.
Die Formation, welche als Quintett begann, hat seitdem mehrere Umbesetzungen erfahren, bevor sie 1997 in Berlin mit dem Schlagzeuger John Schröder zum Trio wurde. Alle drei gelten als Aktivposten der internationalen Jazzszene und sind neben ihrer Arbeit im "Roten Bereich" auch bei diversen anderen renommierten Projekten tätig. Neben ausgedehnten Tourneen in Europa gastierte "Der Rote Bereich" bei einer Reihe von wichtigen Festivals: Jazz-Ost-West Nürnberg, Leverkusener Jazztage, Bell-Atlantic-Jazz-Festival New York, Jazz-Fest Berlin, Triennale Köln, Trytone-Festival Amsterdam, New-Jazz Festival Istanbul, Montreux Jazz Festival, Jazzit-Festival Salzburg, Moers Jazz Festival u.v.a.
Marty Cook (Übersetzung: Olaf Maikopf)

2001: Dr. Friedhelm Kröll – Autor und Geisteswissenschaftler

1965–70: Studium der Kunstgeschichte und Soziologie in Freiburg, Wien und Erlangen Nürnberg
1970: Magister-Examen mit einer Arbeit über moderne Architekturutopien
1970–72: Forschungsstipendiat des Freistaates Bayern
1972: Promotion mit einer Untersuchung über das Bauhaus 1919–1933
1972–78: Lehrbeauftragter an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg
1977: Habilitation mit einer Studie über die Gruppe 47
1978–83: Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft
1980–87: Lehrbeauftragter an der Universität Münster
seit 1986: Dozent am Bildungszentrum der Stadt Nürnberg
1990: Gastprofessur an der Gesamthochschule / Universität Kassel
seit 1990/91: Gastprofessur an der Universität Wien für Religionssoziologie

2001: Das Forum für angewandte Kunst

Das "Forum für Angewandte Kunst" hat es sich zur Aufgabe gemacht, zeitgemäßem, qualitätsvollem Kunsthandwerk in Nürnberg eine Plattform zur Präsentation, Information und Diskussion zu schaffen.
Das breite Spektrum und das hohe Niveau auf dem hier gearbeitet wird, soll der Öffentlichkeit vorgestellt und ein Forum zur Auseinandersetzung um neue Tendenzen im Kunsthandwerk geboten werden.
Die jährlich stattfindenden Ateliertage "EinBlick" zeigen dies auf lokaler Ebene, während die in zweijährigen Rhythmus organisierten Ausstellungen überregionale Positionen einbeziehen.

2000: Cordula Wirkner – Sängerin

1987–1993: Violinstudium an der Musikhochschule Würzburg (Professoren von der Goltz und Kolja Lessing; Diplom 1993)
1988–1993: Solistische Tätigkeiten, Gründung eines Klaviertrios und Streichquartettes, Aushilfsstelle im Philharmonischen Orchester Hagen
1992: klassische Gesangsausbildung
1993: Finalistin beim Bundesgesangswettbewerb für Musical/Chanson in Berlin
1994: Umzug nach Nürnberg
1994–1998: Engagements als Sängerin im Bereich Jazz, Chanson und Neue Musik
1995: Preisträgerin beim Bundesgesangswettbewerb für Musical/Chanson, Berlin
1996: Premiere des zweiten Chanson-Programms "Keiner liebt mich gnadenlos sinnlich"
1999: Premiere "Die erträgliche Leichtigkeit des Scheins", Hörfunk-Produktionen, CD-Coproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk
2000: Preisträgerin beim Lotte-Lenya-Gesangswettbewerbes in Dessau

2000: Theater Mummpitz

Das vom Theater Mummpitz im Jahr 2000 erstmals ausgerichtete europäische Kindertheaterfestival Panoptikum hat aus dem Stand einen herausragenden Platz in der Reihe deutscher Kindertheaterfestivals eingenommen. Nicht nur die Besucherresonanz war überdurchschnittlich gut, auch die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland waren voll des Lobes für ein von einem freien Kinder- und Jugendtheater aus eigener Kraft und mit großem Engagement organisiertes Theater-Festival, das Nürnberg an internationale Theaterarbeit ankoppelte und so etwas wie Aufbruchstimmung vermittelte.

1999: Reiner Holzemer – Filmemacher

1976–1985: Studium der Theaterwissenschaft, Soziologie und Sozialpädagogik in Erlangen/Nürnberg
1980–1990: Autodidakt in Sachen Film. Gründung und Aufbau der Medienwerkstatt Franken
1983: Gründung der Reiner Holzemer Filproduktion mit vorwiegend kulturellen, zeitgeschichtlichen und politischen Themenschwerpunkten
seit 1985: Autor, Regisseur und Kameramann für verschiedene internationale Sendeanstalten und Produktionsfirmen
seit 1990: enge Zusammenarbeit mit dem Berliner Dokumentarfilmregisseur Thomas Schadt
seit 1995: werden einzelne Lfilme von "Jane Balfour Films", London weltweit vertrieben
seit 1997: Konzeption und Aufbau eines "Zeitzeugenarchives der Nürnberger Reichsparteitage" für das Kokumentationszentrum der Reichsparteitage, Nürnberg

1999: Buddy & The Huddle Blues Band

Produzierten von 1995–98 zahlreiche LP's und CD's. Sie gründeten das Tonstudio Blue Beat Recording sowie das Label Cichismo.Rec. und 45° Celsius Schallplatten. 1998 waren sie Stern des Jahres der AZ Nürnberg und erhielten 1999 den Kulturpreis des Neumarkter Tagblattes. Seit 1999 ist das Edison Projekt New York in Vorbereitung.

1998: Inter Forum – Kunst & Kultur – Nürnberg international e.V.

Mit einem international besetzten Vorstand, einem wissenschaftlich künstlerischen Beirat und Künstlern und Künstlerinnen, Kulturschaffenden, Intellektuellen und Kulturpolitikern und Kulturpolitikerinnen aus verschiedenen Ländern und Kulturgruppen als Mitglied setzt sich InterForum für einen geistigen und künstlerischen Dialog auf internationaler Ebene ein. Mit ausgesuchten Projekten möchte InterForum neue Ideen für die Weiterentwicklung der lebendigen multikulturellen Gesellschaft anregen und entwickeln.

1998: Der Straßenkreuzer

Frankens Magazin für Menschen in sozialer Not. Der Straßenkreuzer ist ein ehrenamtliches Projekt. Sozial engagierte Bürgerinnen und Bürger aus unterschiedlichen Berufen artbeiten in ihrer Freizeit für den Straßenkreuzer und geben gemeinsam "Frankens Magazin für Menschen in sozialer Not" heraus. Der Straßenkreuzer schreibt für Menschen, die in der Gesellschaft am Rande stehen. Betroffene verfassen Artikel selbst und schildern, wie das Leben auf der Straße aussieht. Neben dem Schwerpunkt "Soziales" berichtet das Magazin über aktuelle lokale Ereignisse und Kultur. Das Magazin wird von Obdachlosen und Armen auf der Straße verkauft.

1997: Radio Z e.V.

... ist ein privater Hörfunksender im Großraum Nürnberg, der von einem eingetragenen, gemeinnützigen Verein mit 1800 Mitgliedern getragen wird – der Rundfunkgemeinschaft demokratischer Initiativen und Organisationen e.V. (R.A.D.I.O.e.V.). Radio Z ist das einzige alternative, nicht-kommerzielle Radio in Bayern.
Mit einem Wortanteil über 40% liegt Radio Z weit über dem Durchschnitt der kommerziellen Hörfunkanbieter. Das Programm von Radio Z ist antisexistisch, antirassistisch und antinationalistisch. Radio Z legt wert auf hintergründige Berichterstattung, die Behandlung von Themen aus einem anderen Blickwinkel und auf die Vorstellung von Musik jenseits der Charts.

1997: Theater der Puppen im alten KALI

Vom Theater Salz und Pfeffer: Wally Schmidt, Jahrgang 1958 und Paul Schmidt, Jahrgang 1954
Von Tristans Kompagnons: Joachim Torbahn, Jahrgang 1962 und Tristan Vogt, Jahrgang 1964

1996: Stefan Grasse – Gitarist

Stefan Grasse studierte Jazz- und klassische Gitarre bei Peter O`Mara (Jazz School München), Kurt Hiesl (Meistersingerkonservatorium Nürnberg), Philip Thorne (Royal Scottish Academy of Music and Drama, Glasgow) und Pepe Romero (Int. Somnmerakademie Salzburg). Er erhielt den "Guitar Challenge Prize 1991" der Royal Scotish Academy, den "Scottish Society of Composers`Award 1991".
Stefan Grasse lebt als freischaffender Konzertgitarrist in Nürnberg und initiiert hier u.a. die "Nürnberger Gitarrennächte" und die "Schwabacher Tage der Neuen Musik".

1996: Sunday Night Orchestra – Jazz-Big-Band

Seit seiner Gründung 1994 hat sich das Sunday Night Orchestra des Schlagzeugers Dejan Terzic in kürzester Zeit den Ruf eines hervorragenden Jazz-Orchesters mit außergewöhnlichen Solisten erspielt. In dieser Jazz-Big-Band finden sich Musiker aus dem gesamten Bundesgebiet. Diese arbeiten u.a. mit Bob Brookmeyer`s New Art Orchestra, den Big Bands von Peter Herbolzheimer, Bobby Burgess, Al Porcino oder der WDR-Big-Band, der NDR-Big-Band und dem Vienna Art Orchestra zusammen. Im April 1996 erschien die Debüt-CD des Sunday Night Orchestra's, die mit dem amerikanischen Tenorsaxophonisten Jerry Bergonzi als Stargast live aufgenommen wurde.


Nürnberg Stipendium 1977–1995

  • 1995: Team Türkische Filmtage, Tanzwerk Nürnberg
  • 1994: Pocket Opera Company
  • 1993: Theater Pfütze, AG-Zwischennutz
  • 1992: Hansjörg Schäfer
  • 1991: Michael Seyfried, Neue Pegnitzschäfer Nürnberg e.V., Initiative Filmhaus Nürnberg
  • 1990: Harmonia Vocalis, Roseau-Quintett, The Truffauts
  • 1989: Theater Mummpitz, Gostner Hoftheater e.V., Jerzy Przezdziecki
  • 1988: Werkbund-Werkstatt Nürnberg, Theater der euphorischen Lustlosigkeit
  • 1987: Hans-Jörg Dürr, Medienwerkstatt Franken e.V., Institut für Ästhetische Grenzbereiche, Nürnberger Burgtheater e.V.
  • 1979: Aktionskreis Urbanistik
  • 1977: Opernstudio Nürnberg e.V.
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