Kulturstrategie und Kulturhauptstadtbewerbung

Infotisch zu Bewerbung und Strategie beim Vernetzungstreffen 2018

Wie hängen Kulturstrategie und Kulturhauptstadtbewerbung zusammen?

Die Kulturstrategie der Stadt Nürnberg ist eine Langzeitstrategie für den Kulturbereich mit dem Horizont 2030. Jede Stadt, die sich um den Titel der Kulturhauptstadt Europas bewarb, musste eine solche verschriftlichte Langzeitstrategie vorweisen. Damit war die Kulturstrategie ein Kriterium für die Bewerbung als Kulturhauptstadt.

Darüber hinaus diente die Kulturstrategie als eine inhaltliche Grundlage für das Programm in Zusammenhang mit der Kulturhauptstadtbewerbung und den Zielen, die das Programm verfolgte.

Warum wollte Nürnberg Kulturhauptstadt werden?

Es geht bei der Bewerbung als Kulturhauptstadt nicht darum, das, was die Kulturlandschaft einer Stadt bereits zu bieten hat, aufzupolieren! Mit der Bewerbung als Kulturhauptstadt erklärt sich eine Stadt vielmehr dazu bereit, sich auf nachhaltige Veränderungen der kulturellen Infrastruktur einzulassen: Das Kulturhauptstadtjahr ist damit der Höhepunkt eines Transformationsprozesses, der die Vision davon, wie diese Stadt in Zukunft aussehen soll, mit Hilfe kultureller und kreativer Arbeit vorantreibt, und dessen Wirkung auch nach dem Kulturhauptstadtjahr anhalten soll. Die Kulturhauptstadtbewerbung ist damit im Grunde "Stadtentwicklung durch Kultur". Doch auch ohne den Titel konnten im Rahmen des Bewerbungsprozesses viele wichtige Impulse gesetzt und Prozesse in Gang gebracht werden.


Welchen Beitrag kann Kultur zur Stadtentwicklung leisten?

Die Kulturhauptstadtbewerbung (N2025) und die Kulturstrategie beziehen sich auf den "erweiterten Kulturbegriff". Häufig wird Kultur im engeren Sinne mit Kunst, z. B. bildender Kunst, Musik, Tanz oder Theater gleichgesetzt. Der "erweiterte Kulturbegriff" bindet Elemente aus der Lebenswelt einer (Stadt-)Gesellschaft ein. Dazu gehören zum Beispiel die Bereiche Religion und Weltanschauung, Bildung, Arbeit, Freizeitgestaltung, Umwelt und Wissenschaft.

Der Grundgedanke von Kulturstrategie und Kulturhauptstadtbewerbung ist, dass die kulturelle Infrastruktur einen maßgeblichen Einfluss auf die Lebensqualität in einer Stadt und das Miteinander ihrer Bewohnerinnen und Bewohner nimmt. Die Herausforderungen und Fragen, denen sich eine Stadtgesellschaft stellen muss, spiegeln sich in kultureller und künstlerischer Arbeit wider. Umgekehrt richten kulturelle und kreative Prozesse immer wieder neue Fragen an uns und geben uns die Möglichkeit, über gesellschaftliche Themen auch einmal "anders" nachzudenken.


Kulturhauptstadt Runde Zwei

Was passiert jetzt, da Nürnberg nicht Kulturhauptstadt 2025 wird?

Zum Bewerbungsprozess gehörte auch das Vorbereiten eines "Plan B". Dabei war klar: Die Kulturstrategie wird auch dann umgesetzt, wenn Nürnberg den Titel nicht erhält. Mit dem Horizont 2030 soll die Kulturstrategie dafür sorgen, dass das, was durch den Bewerbungsprozess angestoßen wurde, auch nachhaltig weiterwirkt und nicht mit dem Kulturhauptstadtjahr endet.

Gleichzeitig hätten im Rahmen der Kulturhauptstadt nicht alle Ziele erreicht werden können, die in der Kulturstrategie formuliert sind; die Kulturhauptstadtbewerbung und die Programmentwicklung für 2025 unterstützten die Umsetzung der Kulturstrategie, sie ersetzten sie nicht.

Wie sah das Zusammenspiel von Kulturstrategie und Kulturhauptstadtbewerbung konkret aus?

Kulturstrategie und Kulturhauptstadtbewerbung ergänzten sich auf inhaltlicher und auf praktischer Ebene. Der Bewerbungsprozess wirkte als Beschleuniger für die Umsetzung der Kulturstrategie und konnte sich im Gegenzug auf die Ziele und Maßnahmenvorschläge aus der Kulturstrategie berufen. Über die Ziele der Strategie gewann die Kulturhauptstadtbewerbung wertvollen Einblick in die Anliegen der Nürnberger Kulturszene.

Die Bewerbung als Kulturhauptstadt half dabei, Kultur und Kulturpolitik stärker ins gesamtstädtische Bewusstsein zu rücken und größere Aufmerksamkeit für kulturbezogene Themen zu gewinnen. Davon profitiert die Umsetzung der Kulturstrategie: Die Bewerbung war Anlass für Menschen aus allen Sparten des erweiterten Kulturbereichs, für ein gemeinsames Ziel zusammen zu arbeiten. Durch den Beschluss der Kulturstrategie im Stadtrat wiederum wurde die für eine erfolgreiche Bewerbung notwendige Verbindlichkeit hergestellt: Die Strategie stärkte damit die Vorhaben der Kulturhauptstadt, indem die Nachhaltigkeit des Prozesses garantiert wurde. Dies ist jetzt besonders wichtig, da Nürnberg den Titel "Kulturhauptstadt Europas 2025" nicht erhalten hat.

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