Marktbericht Immobilien Nürnberg 2024 erschienen
Nürnbergs Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin Dr. Andrea Heilmaier hat am 10. September 2024 den Marktbericht Immobilien Nürnberg 2024 veröffentlicht. Der Bericht bietet zentrale immobilienwirtschaftliche Kenndaten zu den Marktsegmenten Büro, Einzelhandel, Industrie und Logistik sowie Wohnen und zum Investmentbereich und bietet allen am Standort interessierten Unternehmen und Analysten wichtige Entscheidungsgrundlagen.
Die Herausforderungen auf dem deutschen Immobilienmarkt waren auch im Jahr 2023 groß. Hohe Bau-, Energie- und Finanzierungskosten haben das Risiko bei Projektentwicklungen weiter erhöht. Bei der Wahl eines Ansiedlungs- oder Investmentstandorts überzeugt Nürnberg allerdings als innovativer Wirtschaftsstandort.
Die Daten des Berichts wurden von der Küspert & Küspert Immobilienberatung GmbH & Co. KG erhoben. Eine Auswahl an Bauprojekten zeigt der Marktbericht.
Büroimmobilien
Bei Büroimmobilien verzeichnete Nürnberg im Jahr 2023, entgegen dem bundesweiten Trend, eine niedrigere Leerstandsquote und einen um über acht Prozent höheren Flächenumsatz als im Vorjahr. Damit positionierte sich Nürnberg eindrucksvoll gegenüber vielen der größten deutschen Immobilienmärkte. Gerade vor dem Hintergrund von Homeoffice und der anhaltenden Diskussion über die künftige Rolle von Bürogebäuden ist dies ein starkes Signal für den Bürostandort Nürnberg. Top-Objekte ließen die Spitzenmieten weiter ansteigen. Rückläufige Mietpreise hingegen waren bei älteren Bürohäusern mit Schwächen in puncto Flächen und Energieeffizienz, Flexibilität und Anbindung zu verzeichnen.
Industrie und Logistik
Auch im Segment Industrie und Logistik hat sich der Trend hin zu zeitgemäßen, nachhaltigen Objekten verfestigt. Das Flächenangebot in diesem Bereich ist nach wie vor überschaubar. Potenziale für moderne Hallenflächen liegen aber in der Revitalisierung oder Neustrukturierung alter Objekte. Wegen seiner äußerst günstigen verkehrstechnischen Lage und als Knotenpunkt von Straße, Schiene und Wasser steht Nürnberg trotz des geringen Flächenangebots weiterhin im Fokus vieler Anbieter aus dem Bereich Güterverkehr und Logistik.
Einzelhandel
Als Einzelhandelsstandort profitiert Nürnberg stark von hoher Zentralität und Kaufkraft. Dennoch bleibt die Situation für den stationären Einzelhandel herausfordernd, insbesondere im Non-Food-Bereich. Weiter stagnierende bis
sinkende Mietpreise und längere Vermarktungszeiten waren die Folge. Sowohl aus objektspezifischer Sicht als auch im Hinblick auf lebendige und attraktive Zentren und Quartiere sind neue kreative Verkaufskonzepte, Mischkonzepte aus Handel und ergänzenden Funktionen und gegebenenfalls gänzliche Nutzungsalternativen gefragt. Positive Impulse für die Innenstadt gingen von attraktiven Neuansiedlungen des nahversorgenden Lebensmitteleinzelhandels aus.
Erhebliche Preissteigerungen auf dem Mietmarkt
Im Wohnsegment richtete sich der starke Nachfrageüberhang aufgrund der gestiegenen Zinsen vor allem auf den Mietmarkt und führte dort zu erheblichen Preissteigerungen. „Ausgleich zu den weiter steigenden Mieten
im frei finanzierten Bereich schaffen Angebote auf dem regulierten Wohnungsmarkt, die kleine bis mittlere Einkommen unterstützen. Deshalb unterstützen wir den Ausbau des geförderten Wohnungsbaus mit hoher Priorität, bei der Vergabe städtischer Grundstücke als auch durch die konsequente Anwendung der Quotenregelung“, so Dr. Andrea Heilmaier.
Die Entwicklung der Kaufpreise vollzog sich 2023 differenziert: Bei Mehrfamilienhäusern und im individuellen Wohnungsbau gab es Korrekturen nach unten, die Preise für Eigentumswohnungen hielten sich relativ stabil. Zu beobachten war weiterhin eine zunehmende Fokussierung von Marktakteuren auf Bestandsgebäude und ihre Instandsetzung aufgrund hoher Kosten und Anforderungen im Neubau.