Nachrichten aus dem Rathaus

Dr. Melanie Wager vom Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände und Dr. Pascal Metzger von Geschichte Für Alle e. V. beleuchten in Kurzvorträgen mit anschließendem Gespräch das Verhältnis von Hitler und Streicher und analysieren die Auswirkungen, die Streichers Gefolgschaft für Hitlers politischen Erfolg und für Nürnberg hatte. Die Veranstaltung „Vor 100 Jahren: ‚Deutscher Tag‘ und Hitler-Putsch – Adolf Hitler und Julius Streicher als frühe ‚Kampfgefährten'“ findet statt am Mittwoch, 15. November 2023, um 18.30 Uhr im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110.

Bis heute ist der gescheiterte Umsturzversuch des NSDAP-Vorsitzenden Adolf Hitler am 9. November 1923 vielen ein Begriff. Weit weniger bekannt ist die Bedeutung, die dieser Abend für den späteren fränkischen Gauleiter Julius Streicher und seine Wahlheimat Nürnberg hatte: Schon beim „Deutschen Tag“ Anfang September 1923, welcher der NSDAP reichsweit zum öffentlichen Durchbruch verhalf, standen Streicher und Hitler als führende Protagonisten der jungen NSDAP Seite an Seite auf dem Nürnberger Hauptmarkt. Beim Hitler-Putsch schließlich sprang Streicher beim Schusswechsel zwischen den Putschisten und der bayerischen Landespolizei angeblich im entscheidenden Moment schützend vor Hitler. Damit begann die Duzfreundschaft zwischen diesen besonders frühen „Kampfgefährten“. Unter dem persönlichen Schutz des späteren Diktators erlangte Streicher zeitweise eine Art Allmacht in Franken. Mit seinem NS-Propagandablatt „Der Stürmer“ wurde er weit über die Grenzen Nürnbergs hinaus bekannt und verdiente Millionen.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung per E-Mail an dokumentationszentrum@stadt.nuernberg.de wird empfohlen.      js