Auf Nürnbergs Straßen waren im Juli 2023 nur wenig mehr Kraftfahrzeuge unterwegs als im Vorjahr, insgesamt aber deutlich weniger als noch vor der Pandemie – das hat die Verkehrszählung 2023 gezeigt. Die Stadt führt die Zählung seit 1967 jährlich durch. Die Ergebnisse sind in der Sitzung es Verkehrsausschusses am heutigen Donnerstag, 18. Januar 2024, vorgestellt worden.
Ermittelt wird bei der jährlichen Zählung der Verkehr an den Einfallstraßen der Nürnberger Stadtgrenze und an allen für den Kraftfahrzeugverkehr freigegebenen Pegnitzbrücken. Daneben lag der Schwerpunkt im Jahr 2023 auf den Altstadttoren. Knapp 230 Schülerinnen und Schüler Nürnberger Gymnasien waren am 18. und 19. Juli 2023 im Einsatz und haben an 90 Stellen im gesamten Stadtgebiet von 6 bis 22 Uhr gezählt. „Ein herzliches Dankeschön geht an alle beteiligten Schulen und mithelfenden Jugendlichen. Ohne ihr Engagement wäre die Zählung nicht durchführbar gewesen“, betont Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich.
An der Stadtgrenze betrug die Zunahme des Kfz-Verkehrs im Vergleich zum Vorjahr 9,6 Prozent, auf den Pegnitzbrücken 8,5 Prozent. Zwar sind das wieder etwas mehr Fahrzeuge als 2022, aber der Vergleich zum Jahr 2019 zeigt einen Rückgang der Gesamtverkehrsmenge seit der Corona-Pandemie von stabil zehn bis 20 Prozent. Der Fokus lag zudem auf der Altstadt: Alle Zufahrtsmöglichkeiten – auch diejenigen, die nur dem Rad- und Fußverkehr vorbehalten sind – wurden erfasst. Insgesamt passierten 60 036 Kraftfahrzeuge pro 16 Stunden die Altstadttore, was eine Abnahme gegenüber 2018 um 19,6 Prozent darstellt. Der langfristige Trend der rückläufigen Kfz-Verkehrsmenge an den Altstadttoren setzt sich damit fort. „Der Ansatz, das Parken in der Altstadt zu bepreisen und damit klüger verfügbar zu machen, hat sich bewährt“, so Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. Auch der Radverkehr ging im Jahr 2023 mit 28 567 Rädern pro 16 Stunden zurück, erreichte jedoch prozentual fast denselben Anteil am Fahrzeugverkehr wie 2018.
Erstmals ist bei der Verkehrszählung 2023 auch der Fußverkehr an allen Altstadttoren ermittelt worden, um die Datenlage zum Fußverkehr zu verbessern. „Insgesamt passierten im Zeitraum von 6 bis 22 Uhr 120 306 Fußgängerinnen und Fußgänger die Ein- und Ausgänge der Altstadt – doppelt so viele Menschen wie Autos!“, so Ulrich. Die wichtigsten Achsen sind das Königstor, das Laufer Tor und das Ludwigstor. Dies unterstreicht, dass die Altstadt mit dem öffentlichen Nahverkehr und zu Fuß erreicht wird.
„Die Ergebnisse der Verkehrszählung 2023 zeigen auf, dass der Kfz-Verkehr gegenüber 2022 nach wie vor deutlich unter dem Niveau von vor der Pandemie liegt“, beobachtet Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. „Auch unter Berücksichtigung der fortlaufend unterjährig durchgeführten Zählungen kann inzwischen davon ausgegangen werden, dass sich nach der Corona-Pandemie das Verkehrsaufkommen in der Stadt dauerhaft reduziert. Das schafft Spielraum für mehr Grün und mehr Platz für Fußgänger und Radler." maj
Der ausführliche Bericht zur Verkehrszählung 2023 online unter nuernberg.de/internet/verkehrsplanung/verkehrszaehlungen.html