Nr. 97 / 05.02.2024
Gemeinsam Tanzen gegen Gewalt: Zahlreiche Nürnberger Organisationen laden am Donnerstag, 8. Februar 2024, um 18 Uhr auf dem Hallplatz dazu ein, zum Lied „Break the Chain“ für ein selbstbestimmtes Leben frei von Gewalt zu tanzen. Nürnberg beteiligt sich damit auch in diesem Jahr an der weltweiten Aktion „One Billion Rising“. Veranstaltet wird die Aktion in Nürnberg von der städtischen Frauenbeauftragten und dem Amt für Kinder, Jugendliche und Familien – Jugendamt der Stadt Nürnberg, dem Amt für Allgemeinbildende Schulen in Zusammenarbeit mit dem DGB Mittelfranken, dem Kreisjugendring Nürnberg-Stadt und den Vereinen Lilith, frauenBeratung nürnberg und Aura.
Das Duo DJ Belli, bestehend aus zwei jungen Frauen, wird Musik auflegen und zum Tanzen aufrufen. Umrahmt werden die Tänze zu „Break the Chain“ mit musikalischen Beiträgen der Trommlerinnengruppe Sambesi der Maria-Ward-Schule, dem Poetry Slam Beitrag einer Schülerin aus dem Labenwolf-Gymnasium und dem Auftritt einer Tanzgruppe des Jugendtreffs Anna. Der Verein Lilith versorgt mit einem Outdoorcafé die Tanzenden mit warmem, alkoholfreien Punsch.
Als Gast nimmt dieses Jahr erstmalig eine Spielerin des 1. Fußball-Clubs Nürnberg (1. FCN) teil. Sophie Fournier ist auf der Position der Stürmerin Teil der Frauenmannschaft des 1. FCN in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Sophie Fournier und der FCN wollen das Anliegen der Veranstaltung unterstützen.
Bereits um 16 Uhr führt die frauenBeratung nürnberg in ihren Räumen am Lorenzer Platz 10 einen kostenlosen Workshop zum Thema „Digitale Gewalt“ durch. Darin wird erläutert, in welchen unterschiedlichen Formen digitale Gewalt auftreten kann. Zudem werden den Teilnehmerinnen wichtige Tools gezeigt, wie sie sich und ihre Geräte schützen können. Eine Anmeldung ist bis zum heutigen Montag, 5. Februar, erwünscht unter Telefon 09 11 / 28 44 00 oder per E-Mail an kontakt@frauenberatung-nuernberg.de.
Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg, betont: „Geschlechtsspezifische Gewalt ist leider alltäglich und hat viele hässliche Gesichter. Betroffene Mädchen und Frauen finden sich nicht selten in einem Teufelskreis wieder, der die Kräfte lähmt und Ausbrechen unmöglich scheinen lässt. Gewalt im digitalen Raum ist besonders perfide, denn sie kann sich rund um die Uhr und vor einem riesigen Publikum abspielen, während die Täter meist anonym bleiben. Umso wichtiger ist die präventive, aufklärende und unterstützende Arbeit von Fachkräften – in Bildungseinrichtungen, auf den Nürnberger Straßen, in Beratungsstellen und Frauenhäusern und auch im digitalen Raum – und die Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger. Für das unermüdliche Engagement gegen geschlechtsspezifische Gewalt bedanke ich mich herzlich bei allen Engagierten – besonderer Dank gilt den Kolleginnen und Kollegen aus dem Jugendamt Nürnberg und dem Team der Frauenbeauftragten, die seit Jahren ‚One Billion Rising‘ mit organisieren.
Auch das Amt für Allgemeinbildende Schulen ist erneut mit von der Partie. Cornelia Trinkl, Referentin für Schule und Sport, sagt: „Um geschlechtsspezifischer Gewalt entgegenzutreten, braucht es eine umfassende gesellschaftliche Sensibilisierung. Wie bereits im letzten Jahr beteiligen sich wieder viele Nürnberger Schulen an dem Festival, um ein Bewusstsein für Respekt und Empathie zu schaffen. Sechs Schulen haben sich im Vorfeld außerdem mit den Themen Gewalt an Frauen und Gleichberechtigung auseinandergesetzt und Plakate gestaltet, die über das gesamte Stadtgebiet an verschiedenen Litfaßsäulen zu sehen sein werden.“
Hedwig Schouten, Frauenbeauftragte der Stadt Nürnberg, ruft zur Beteiligung auf: „Es wäre ein wunderbares Zeichen für unsere Demokratie, wenn noch mehr Menschen als in den vergangenen Jahren zum Hallplatz kommen würden und damit eindrucksvoll für Freiheit aufstehen und gegen Gewalt an Frauen demonstrieren würden.“
Die weltweite Aktion „One Billion Rising“ entstand 2012 als Reaktion auf die Veröffentlichung einer UN-Studie, nach der weltweit eine von drei Frauen im Laufe ihres Lebens Gewalt erleiden muss. Dies entspricht etwa einer Milliarde Frauen – im Englischen „one billion“. Weltweit wird am 14. Februar getanzt. Weil er dieses Jahr auf den Aschermittwoch fällt und damit in den Schulferien liegt, hat das Organisationsteam die Aktion auf den 8. Februar vorverlegt. tom