Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 300 / 22.03.2024

Nürnbergs Partnerstadt Charkiw nach russischem Raketenangriff ohne Strom und Wasser

Infolge eines massiven russischen Angriffs in der Nacht ist in Nürnbergs ukrainischer Partnerstadt Charkiw seit dem heutigen Freitag, 22. März 2024, um 3 Uhr morgens teilweise die Strom- und Wasserversorgung ausgefallen. Dank der vor einem Jahr in die Partnerstadt geschickten Generatoren aus dem ehemaligen AKW Grafenrheinfeld kann wohl zumindest teilweise wieder Strom geliefert werden. Die Stadt Nürnberg und der Partnerschaftsverein Charkiw-Nürnberg werden die Stadt weiterhin unterstützen. 

Oberbürgermeister Marcus König sagt: „Ich bin fassungslos, dass Putins Armee erneut mit ihren Angriffen gezielt die Energie- und Wasserversorgung unserer Partnerstadt zerstört. Das ist menschenverachtend und verstößt gegen das Völkerrecht. Getroffen werden dadurch bewusst auch die Bewohnerinnen und Bewohner der Millionenmetropole. Wir werden nicht nachlassen, unsere Freundinnen und Freunde in Charkiw zu unterstützen, wo es geht. Wir stehen an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer.“

Die Leiterin des Nürnberger Hauses, Svitlana Chystyakova, in Charkiw berichtet, dass der Angriff aus ihrer Sicht der schlimmste seit Kriegsbeginn gewesen sei. Es seien 15 Raketen auf die Stadt abgefeuert worden, die aufgrund fehlender Flugabwehr nicht hätten abgewehrt werden können.

Im Kraftwerk „TEZ 5“ wurde laut dessen Leiter, Alexander Minkovic, beim Angriff ein ganzer Block getroffen, die Generatoren jedoch nicht. In das Kraftwerk wurden vor einem Jahr auf Vermittlung des Partnerschaftsverein Charkiw-Nürnberg Generatoren aus dem ehemaligen AKW Grafenrheinfeld geschickt. Dank der Generatoren kann wohl zumindest teilweise wieder Strom geliefert werden. Ob das mit finanzieller Unterstützung aus Nürnberg wiederaufgebaute Heizwerk im Norden Charkiws getroffen worden ist, ist derzeit nicht bekannt.

In Charkiw werden Heizzelte aufgestellt, damit die Bevölkerung sich aufwärmen kann. Fünf davon wurden bereits vor längerem durch den Partnerschaftsverein finanziert. Die Temperaturen liegen derzeit nachts um den Gefrierpunkt, tagsüber bei circa zehn Grad Celsius.

Der Verein und die Stadt Nürnberg werden weiterhin den Wiederaufbau unterstützen. Heute sind zwei Multifunktionsfahrzeuge im Wert von 130 000 Euro in Charkiw eingetroffen. Die Fahrzeuge wurden über ein Programm der Bundesregierung für Städtepartnerschaften finanziert, der Transport durch die Stadt Nürnberg.

Der Partnerschaftsverein Charkiw-Nürnberg e. V. nimmt Spenden entgegen über die IBAN DE12 7605 0101 0001 3500 58 bei der Sparkasse Nürnberg.   jos

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