Das Bildungszentrum Nürnberg (BZ) bietet ab 17. April 2024 in der Reihe „Europa wählt!“ kostenlose Veranstaltungen zur Europawahl, die im Juni 2024 stattfindet. An drei Abenden im April und Juni gehen Expertinnen und Experten auf unterschiedliche Aspekte ein, die sowohl die politische Situation als auch die Wahl in der Europäischen Union betreffen. Bei der ersten Veranstaltung am Mittwoch, 17. April 2024, um 19.30 Uhr gibt die Politikwissenschaftlerin Dr. Carolin Rüger eine erste „Gebrauchsanweisung“ für die EU. Die Veranstaltungen finden im Seminargebäude des BZ am Gewebemuseumsplatz 2 statt. Eine Anmeldung ist über bz.nuernberg.de möglich.
In den EU-Mitgliedstaaten wird zwischen dem 6. und 9. Juni 2024 gewählt, in Deutschland am Sonntag, den 9. Juni. Bei Europawahlen ist die Wahlbeteiligung meistens deutlich geringer als bei nationalen Wahlen. Sind diese Wahlen „weniger wichtig“? Worüber entscheidet man, wenn man zur Urne geht oder nicht?
Teil 1: Eine „Gebrauchsanweisung“ für die EU
Welche Institutionen gibt es, wofür sind sie zuständig und wie werden sie gewählt? Und wie betrifft das den Alltag? All das können Interessierte am Mittwoch, 17. April, um 19.30 Uhr (Kurs Nummer 20403) erfahren und diskutieren. Die Referentin Dr. Carolin Rüger ist freie Dozentin für Europaforschung und assoziiertes Mitglied am Institut für Politikwissenschaft und Soziologie der Universität Würzburg. In ihrer Dissertation, die mit dem CIDAN-Preis und einer Ehrung des französischen Staatspräsidenten ausgezeichnet wurde, befasste sich Carolin Rüger mit der Wahrnehmung der EU-Außenpolitik in der Öffentlichkeit und in den Medien. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher und Publikationen zur globalen Rolle der EU, zu europäischen Institutionen und Reformen sowie zum Bild der EU in der medialen und öffentlichen Wahrnehmung. Sie ist Mitglied im Speakers-Pool Team Europe Direct der Europäischen Kommission.
Teil 2: Der Ukraine-Krieg und die EU
Am Mittwoch, 24. April, um 19.30 Uhr (Kurs Nummer 20405) spricht Dr. Thorsten Winkelmann im nächsten Teil der Reihe über die außenpolitische Bedeutung der EU: Das Friedensprojekt EU muss sich zunehmend mit Kriegen, Konflikten und Krisen befassen. Insbesondere der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine stellt die EU vor viele neue Herausforderungen. Wie ist die Position der EU auf der globalen Ebene? Wie wird sich die Beziehung zu Russland gestalten? Ist eine erfolgreiche Außen- und Sicherheitspolitik der EU mit einem einheitlichen Auftritt gegenüber Drittstaaten erstrebenswert und möglich? Führt der bestehende Zwang zur Einstimmigkeit in außenpolitischen Fragen zur Unfähigkeit und gibt es reale Chancen auf Aufhebung des Einstimmigkeitsprinzips? Dr. Thorsten Winkelmann ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politische Wissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Teil 3: Europa jenseits der Schlagzeilen
Im dritten und letzten Teil der Reihe beleuchtet die Referentin Ana-Marija Cvitic am Mittwoch, 5. Juni, um 19.30 Uhr (Kurs Nummer 20407) Fake News und Desinformation im digitalen Raum. Auch Halbwahrheiten und digital verbreitete Fehlinformationen, die sich um die Europäische Union ranken, feiern Hochkonjunktur – nicht zuletzt deshalb, weil die EU-Institutionen, Gremien und Entscheidungsprozesse oftmals komplex sind. Verdrehte oder erfundene Nachrichten, Unterstellungen und gezielte Fehlinformationen gehen schnell viral und „erklären“ einfach komplizierte Zusammenhänge. Ist die Gesellschaft dagegen machtlos? Ana-Marija Cvitic ist interdisziplinäre Europawissenschaftlerin im Bereich der Kultur- und Hochschulpolitik. Als Juristin erweiterte sie ihre Ausbildung an der Universität Wien und der „Sciences Po“ Paris um Europa- und Kulturpolitik. Sie ist Mitglied im Speakers-Pool Team Europe Direct der Europäischen Kommission.
Die Reihe „Europa wählt!“ findet in Zusammenarbeit mit Europe Direct Nürnberg statt. jos