Nachrichten aus dem Rathaus

Mit dem Projekt „Lesetreffs an Nürnberger Schulen“, das von der Stiftung Nürnberger Versicherung gefördert wird, soll die Lesekompetenz von Schülerinnen und Schülern verbessert werden. Am Welttag des Buchs wurde das Projekt vorgestellt, das sich derzeit in der Pilotphase befindet und ab dem kommenden Schuljahr großflächig umgesetzt werden soll. Es ist eine unmittelbare Reaktion auf die besorgniserregenden Ergebnisse der internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung, kurz IGLU.

Die 2023 veröffentlichte IGLU-Studie belegt, dass ein Viertel der getesteten Kinder in Deutschland nicht die international festgelegten Mindeststandards im Lesen erreicht, die für erfolgreiches Lernen unerlässlich sind. Der Leistungsrückgang hält bereits seit 20 Jahren an. Die Lesekompetenz der Mädchen ist dabei tendenziell höher. „Diese Ergebnisse zeigen einen klaren Handlungsbedarf, den wir mit unseren Lesetreffs aufgreifen wollen. Die Förderung der Lesekompetenz ist eine grundlegende Investition in die Bildungszukunft unserer Kinder“, erklärt Dr. Karoline Haderer, Marketingleiterin der Nürnberger Versicherung.

Mehr Lesezeit für bessere Noten
Expertinnen und Experten sehen in der Lesezeit eine wichtige Stellschraube zur Verbesserung der schulischen Leistungen, insbesondere in den Übergangsklassen. So liegt die Lesezeit im Unterricht deutscher Viertklässler mit durchschnittlich 141 Minuten pro Woche deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 205 Minuten. Die Lesetreffs, die von speziell ausgebildeten Lesecoaches des Instituts für Pädagogik und Schulpsychologie der Stadt Nürnberg (IPSN) betreut werden, sollen diese Lücke schließen. Jede teilnehmende Schule erhält einen Bücherkoffer mit altersgerechten und interessanten Büchern, um die Schülerinnen und Schüler zum regelmäßigen Lesen zu motivieren und ihre Lesekompetenz zu stärken.

Lesecoaches und weitere Förderer willkommen
_"Das Projekt soll nicht nur zum regelmäßigen Lesen anregen, sondern auch die Freude am Entdecken neuer Welten und der kreativen Auseinandersetzung mit Literatur wecken. Dafür brauchen wir engagierte Menschen wie Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe, Studentinnen und Studenten, Eltern oder auch Menschen im Ruhestand. Begleitet werden diese Lesecoaches dann durch unser Institut für Pädagogik und Schulpsychologie“, so Cornelia Trinkl, Referentin für Schule und Sport der Stadt Nürnberg.

Das Projekt ist zunächst für zwei Schuljahre gesichert. Um weiter Fahrt aufnehmen zu können, werden Lesecoaches aber auch weitere Sponsoren gesucht, die noch mehr Schülerinnen und Schülern ein gezieltes Lesetraining ermöglichen. Interessierte können sich beim IPSN melden per E-Mail an ipsn-lernfoerderung@stadt.nuernberg.de.    let