Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 766 (K1) / 17.07.2024

Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin Dr. Andrea Heilmaier stellt neuen Mietenspiegel vor

Die für die Wohnungspolitik zuständige Wirtschafts- und Wohnungsreferentin Dr. Andrea Heilmaier stellte den Mietenspiegel 2024 am Donnerstag, 11. Juli 2024, im Stadtplanungsausschuss vor. Der Mietenspiegel gibt im Turnus von zwei Jahren das aktuelle Niveau der Wohnungsmieten in Nürnberg wieder.

Der Mietenspiegel setzt keine Preise fest. Er sorgt vielmehr auf der Basis einer repräsentativen Erhebung der tatsächlich gezahlten Mieten für die erforderliche Transparenz auf dem Wohnungsmarkt. Damit bietet er sowohl Mieterinnen und Mietern als auch Vermieterinnen und Vermietern eine wichtige Orientierungshilfe. Als qualifizierter Mietenspiegel wird er zur Entscheidungshilfe bei mietrechtlichen Auseinandersetzungen herangezogen.

Der Mietenspiegel 2024 wurde vom Stab Wohnen im Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat in Zusammenarbeit mit dem Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth erstellt. Die Datenauswertung wurde durch das EMA-Institut für empirische Marktanalysen (Regensburg) durchgeführt. In bewährter Tradition wird der Nürnberger Mietenspiegel zusammen mit Haus & Grund Nürnberg e. V., dem Deutschen Mieterbund Nürnberg und Umgebung e. V., dem Verein „Mieter helfen Mietern“ Nürnberger MieterInnengemeinschaft e. V., der wbg Nürnberg Gruppe und der Vereinigung der Wohnungsunternehmen in Mittelfranken e. V. herausgegeben. Dr. Andrea Heilmaier dankt den Kooperationspartnern für ihr Engagement bei Erstellung und Mitfinanzierung des Mietenspiegels: „Die Beteiligung der Interessenverbände trägt maßgeblich zur Akzeptanz und Aussagekraft des Nürnberger Mietenspiegels bei.“

Wichtige Fakten aus dem Mietenspiegel 2024
Die Durchschnittsmiete bei Neuvermietungen beziehungsweise Mieterhöhungen liegt bei 9,65 Euro je Quadratmeter, nachdem sie zwei Jahre zuvor noch bei 9,18 Euro je Quadratmeter lag. Die Mieten stiegen somit im Vergleich 2024 zu 2022 um durchschnittlich 5,1 beziehungsweise 2,6 Prozent jährlich. Von 2020 bis 2022 betrug der Anstieg durchschnittlich 7,5 beziehungsweise 3,75 Prozent jährlich.

„Verglichen mit dem Anstieg der Lebenshaltungskosten war der Preisanstieg bei den Wohnungsmieten in Nürnberg über viele Jahre bis zum Jahr 2020 deutlich höher ausgefallen. Wegen der stark gestiegenen Verbraucherpreise in den letzten Jahren verläuft die Entwicklung der Mietpreise und der Lebenshaltungskosten seit 2020 annähernd parallel“, fasst Dr. Andrea Heilmaier die aktuelle Entwicklung auf dem Nürnberger Mietmarkt zusammen.

Aktuellen Entwicklung
Im Zeitraum von 2022 bis 2024 sind, wie bereits im Zeitraum 2020 bis 2022, Mietpreissteigerungen in allen Wohnungsgrößen festzustellen. Für Wohnungen, die vor 1977 erbaut worden sind, wurden Abschläge ermittelt (maximal acht Prozent für die Baujahre 1919 bis 1948), während alle Baujahre ab 1985 Zuschläge verbuchen bis hin zu überdurchschnittlich hohen 23 Prozent für Neubauten ab dem Baujahr 2017 und später.

„Diese Tendenz zeigt“, so Dr. Andrea Heilmaier, „dass es wesentlich ist, bei dem zur Entspannung des Wohnungsmarkts dringend erforderlichen Neubau die Bezahlbarkeit der Mieten sicherzustellen. Daher werden wir den geförderten Wohnungsbau auch in Zukunft soweit wie möglich umsetzen, sei es im Rahmen der Vergabe städtischer Grundstücke oder bei der konsequenten Anwendung der Quotenregelung. Gleichzeitig wird an der gegensätzlichen Entwicklung der Mieten in den unterschiedlichen Baualtersklassen deutlich, dass Nürnbergs wohnungspolitische Strategie, neben dem Wohnungsneubau einen weiteren Handlungsschwerpunkt in der Sicherung des Wohnungsbestands zu setzen, in der gegenwärtigen Marktsituation der richtige Ansatz für mehr bezahlbaren Wohnraum ist.“

Weit überdurchschnittlich hohe Mietsteigerungen von circa 9,0 Prozent sind bei großen Wohnungen mit 90 bis 110 Quadratmetern festzustellen. Bei kleinen Wohnungen mit 30 bis 40 Quadratmetern fallen die durchschnittlichen Mietpreissteigerungen, ausgehend von einem deutlich höheren Mietniveau, mit circa 3,0 bis 3,5 Prozent innerhalb von zwei Jahren leicht unterdurchschnittlich aus.

Die Quadratmetermieten weisen eine große Bandbreite auf. Der niedrigste Wert von 5,81 Euro pro Quadratmeter liegt am unteren Ende der Preisspanne für eine 60 bis 80 Quadratmeter große, zwischen 1919 und 1948 erbaute, einfach ausgestattete Wohnung in Nürnberg. Die relativ höchsten Mieten sind wieder bei sehr kleinen, seit 1996 neu gebauten Wohnungen zu verzeichnen. Bei gut ausgestatteten Neubauwohnungen (Baujahr 2017 und später) mit einer Wohnungsgröße unter 30 Quadratmetern liegt die Miete am oberen Wert der Skala mit 24,60 Euro pro Quadratmeter.

In Wohnungen von 40 bis unter 60 Quadratmetern der Baujahre ab 1996 sind bei guter Wohnungsausstattung durchschnittlich 12,65 Euro Miete zu zahlen. Unter den durchschnittlich gut ausgestatteten Wohnungen sind 60 bis 80 Quadratmeter große, vor 1977 gebaute Wohnungen mit einem durchschnittlichen Mietpreis von circa 8,90 Euro pro Quadratmeter insgesamt relativ günstig. Einfach ausgestattete, vor 1977 gebaute Wohnungen ab 40 Quadratmeter sind noch für circa 7,60 Euro bis 8,10 Euro pro Quadratmeter vermietet.

Der Mietenspiegel ist ab Donnerstag, 1. August 2024, bei den Verbänden, beim Stab Wohnen, Marienstraße 6, Zimmer 318, und bei den Bürgerämtern zu einem Preis von 3,50 Euro erhältlich beziehungsweise auf der Internetseite des Stabs Wohnen abrufbar unter www.wohnen.nuernberg.de.