Nr. 1085 / 08.10.2024
In der dreiteiligen Reihe „Medienkritik“ können Interessierte sich am Bildungszentrum Nürnberg (BZ) mit den Maßstäben journalistischer Arbeit sowie mit sachlich-fundierter Medienkritik auseinandersetzen. Die Reihe wird von der Journalistin und Autorin Lisa Kräher geleitet und beginnt am Donnerstag, 17. Oktober 2024, um 18 Uhr mit einem Überblick der medienkritischen Arbeit des Magazins „Übermedien“. In den zwei Folgeterminen im November werden zwei Aspekte der Medienkritik aus der Nähe betrachtet: der generelle Vorwurf, Medien seien zu einseitig, und die Darstellung von Gewalt in Medien. Der Eintritt kostet 8 Euro pro Veranstaltung, beziehungsweise 20 Euro für die Gesamtreihe (Kursnummer 20700). Über bz.nuernberg.de sind die Veranstaltungen buchbar, Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich. Alle Veranstaltungen finden im Seminargebäude des Bildungszentrums am Gewerbemuseumsplatz 2 im Vortragssaal 3.11 statt.
Medien haben großen Einfluss darauf, wie Menschen die Welt wahrnehmen und worüber eine Gesellschaft diskutiert. So sind auch die Ansprüche an Medien berechtigterweise sehr hoch. Die Medienlandschaft hat sich innerhalb der vergangenen Jahre stark verändert, durch neue Informationskanäle im Internet schwindet die Deutungsmacht klassischer Medien. Gleichzeitig ist auch das Vertrauen der Menschen in die Nachrichten aller Medien zwischen 2013 und 2022 von 60 Prozent auf 50 Prozent gesunken. Manche Menschen verlieren das Vertrauen in Medien und wenden sich ab, in einigen Fällen äußert sich das in Hass und sogar Gewalt gegen Journalistinnen und Journalisten. Die Reihe möchte Raum und Basis schaffen für eine sachliche Erörterung der relevanten Fragen und für eine faire Debatte.
Die erste Veranstaltung der Reihe „Medienkritik“ am Donnerstag, 17. Oktober, ab 18 Uhr (Kursnummer 20702) beleuchtet die Arbeit von „Übermedien“. Das 2016 gegründete deutschsprachige Onlinemagazin macht Medienjournalismus und setzt sich mit der Arbeit von Journalistinnen und Journalisten auseinander: Wie berichten Sportjournalistinnen beispielsweise über Sport oder Wirtschaftsjournalisten über Wirtschaftsthemen? Und werden die Medienschaffenden ihrer Aufgabe gerecht? „Übermedien“-Redakteurin Lisa Kräher arbeitet von Nürnberg aus für die Redaktion mit Sitz in Berlin. In ihrem Vortrag stellt sie die Arbeit des Magazins und aktuelle Themen im Medienjournalismus vor.
Der zweite Teil der Reihe „Medienkritik“ am Donnerstag, 14. November, um 18 Uhr beschäftigt sich mit der Frage „Sind Medien zu einseitig? Über Objektivität in der journalistischen Arbeit“ (Kursnummer 20704). Oft wird Journalistinnen und Journalisten vorgeworfen, sie schreiben parteiisch, aktivistisch, kurz gesagt: nicht objektiv. Aber was bedeutet Objektivität in der journalistischen Arbeit? Was ist Haltung? Was ist Ausgewogenheit? Was ist Kampagne? Die Veranstaltung möchte mit einem Impulsvortrag, anschließender Diskussion und mit praktischen Beispielen einen nüchternen Blick auf hitzige Debatten unserer Zeit und die Verantwortung der Medien werfen.
Der dritte und letzte Teil der Reihe „Medienkritik“ am Donnerstag, 28. November, um 18 Uhr beleuchtet den Themenkomplex „Beziehungsdramen, Ferndiagnosen, True-Crime-Kult – Über die Darstellung von (geschlechtsspezifischer) Gewalt“ (Kursnummer 20706). Ob es um einen Mordfall im privaten Umfeld geht oder Missbrauchsfälle: Die Meinungen darüber, wie in den Medien über derartige Ereignisse berichtet werden sollte, gehen stark auseinander. Nicht selten wird weniger heftig über den Fall an sich diskutiert, als über die Art der Berichterstattung. Wie legitim ist eine Verdachtsberichterstattung? Wo liegen die Grenzen von Veröffentlichungen, die sich mit Gewalt beschäftigen? Zumal sie nicht selten der reinen Unterhaltung dienen. Der Vortrag mit anschließender Diskussion bietet einen kritischen Blick auf die Darstellung von (geschlechtsspezifischer) Gewalt in journalistischen Medien und in fiktionalen Formaten.
Die Referentin der Reihe „Medienkritik“, Lisa Kräher, ist neben ihrer Tätigkeit für „Übermedien“ Autorin für „Die Carolin Kebekus Show“ (ARD/WDR) und Mitglied der Grimme-Preis-Jury. Ihr journalistisches Handwerk hat sie bei der Lokalzeitung gelernt. Vor ihrer Zeit bei „Übermedien“ war sie als freie Journalistin und Filmemacherin tätig.
Mehr Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung sind auf der Webseite des BZ https://go.nuernberg.de/medienkritik zu finden.
Diese Veranstaltung wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus finanziert.
BZ engagiert sich für lebendige Demokratie
Demokratie braucht politische Bildung. Bürgerinnen und Bürger, die über vielfältiges Wissen und politische Kompetenzen verfügen, können sich in einer zunehmend komplexer werdenden Welt leichter eigene Meinungen bilden und selbstbestimmt Entscheidungen fällen. Deshalb bietet das BZ verschiedene Veranstaltungsreihen und Diskussionsforen unter dem Motto „Demokratie im Gespräch“ an. Mit Hilfe von Expertinnen und Experten werden ausgewählte Themen aus der Nähe betrachtet und gerne kontrovers diskutiert. Alle Veranstaltungen zum Themenkomplex finden sich auf https://go.nuernberg.de/demokratie. jos