Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1168 / 24.10.2024

Jahrestreffen der Stadtteilpaten

Zu ihrem jährlichen Austausch haben sich die Nürnberger Stadtteilpaten am Montag, 21. Oktober 2024, im neugestalteten FreiRaum der Evangelischen Kirchengemeinde St. Markus mit der Referentin für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg, Elisabeth Ries, und weiteren städtischen Vertreterinnen getroffen. In enger Zusammenarbeit mit der Kommune unterstützen die Stadtteilpatinnen und -paten unterschiedliche Projektvorhaben in Nürnberger Stadtteilen, für die das Sozialreferat einen strukturellen Handlungsbedarf festgestellt hat.

Sozialreferentin Elisabeth Ries bedankte sich bei den Patinnen und Paten für ihr erneutes Engagement in über 80 Projekten: „Wir wollen unsere Stadtgesellschaft und das Miteinander solidarisch, demokratisch und gerecht gestalten. Seit 13 Jahren haben wir in Nürnberg das Glück, dauerhafte und finanziell anspruchsvolle Stadtteilpatenschaften betreuen zu dürfen, die neben Sach-, Geld- und Dienstleistungen auch viel persönlichen Einsatz umfassen, um dieses Ziel zu erreichen.“

Das Konzept der Stadtteilpatenschaft umfasst dabei ein mehrjähriges und exklusives Engagement eines Unternehmens, einer Stiftung oder eines Service-Clubs für einen Stadtteil. Hinzu kommen eine konsensorientierte Zusammenarbeit zwischen Paten und Kommune, eine jährliche finanzielle Beteiligung an Stadtteilprojekten von mindestens 20 000 bis 25 000 Euro sowie das zusätzliche ideelle Engagement für den jeweiligen Stadtteil. Betreut werden die Patinnen und Paten dabei in der Regel von Stadtteilkoordinatoren des Sozialreferats oder anderen Ansprechpartnerinnen vor Ort. Sie stehen in stetigem Austausch mit den lokalen Akteurinnen und Akteuren und vermitteln den Patinnen und Paten zielgerichtet Projektvorhaben, die sich an den Leitlinien des städtischen „Orientierungsrahmens für eine nachhaltige Jugend-, Familien-, Senior*innen-, Bildungs- und Sozialpolitik in Nürnberg“ ausrichten und Menschen in den unterschiedlichsten Lebenslagen zu Gute kommen sollen. Die Stadt Nürnberg verfügt damit über hervorragende Strukturen für eine stadtteilorientierte Zusammenarbeit in sozial angespannten Quartieren.

Mittlerweile sind sechs Stadtteile mit einer Patenschaft bedacht:
Die Brochier Stiftung unterstützte als Stadtteilpatin von Gostenhof (seit 2011) in diesem Jahr beispielsweise das von unterschiedlichsten Stadtteilakteuren kooperativ getragene Sommer-Sonne-Wasserfest am Jamnitzerplatz und beteiligte sich auch am regelmäßig stattfindenden Bildungstag im Nürnberger Westen. Bei diesem können Interessierte zu Fuß oder mit dem Rad sowohl schulische als auch soziale und kulturelle Einrichtungen und die Vielfalt dieser Lernorte auf unkomplizierte Art und Weise kennenlernen.

Das Siemens Regionalreferat engagiert sich seit 2012 für den Stadtteil Gibitzenhof und übernahm in diesem Jahr unter anderem die Projektpatenschaft für ein von der AWOthek organisiertes Theaterstück für Menschen mit Fluchthintergrund sowie die von der Friedrich-Wilhelm-Herschel-Schule und der Jugendsozialarbeit organisierten Familientage im Spielzeugmuseum. „Uns als Siemens AG ist es wichtig die Stadtteilentwicklung mit niedrigschwelligen Förderangeboten voranzubringen und dabei möglichst viele verschiedene Zielgruppen zu erreichen. Die enge Zusammenarbeit zwischen uns als Siemens Regionalreferat und der Stadtteilkoordination, als Partner vor Ort, ist dabei der Schlüssel zum Erfolg“, sagte Oliver Hartmann, Leiter Siemens Regionalreferat.

In Galgenhof/Steinbühl unterstützte der Rotary Club Nürnberg-Kaiserburg (seit 2014) in diesem Jahr beispielsweise ein kooperativ getragenes Crowdsinging der AWOthek am Willy-Prölß-Platz sowie das Hilfebüro der Stiftung Sozialidee, bei dem Menschen jeglichen Alters oder Herkunft an zwei Tagen in der Woche Unterstützung im digitalen Bereich erhalten. „Der heuer 50 Jahre alte RC Nürnberg-Fürth hat sich auf seine Fahne geschrieben, Kinder und Jugendliche bei ihrer Zukunftsgestaltung massiv zu unterstützen. Außer zwei Zukunftsstipendien in den Bereichen Musik und Handwerk wird in den Stadtteilen Eberhardshof/Muggenhof unter anderem über ein Schulmusical „live action rôle playing“ und Initiativen zur Gewaltprävention die Persönlichkeitsentwicklung der beteiligten Kinder und Jugendlichen erkennbar gefördert“, berichtet Joachim Hübner vom Rotary Club Nürnberg- Fürth, dessen Patenschaft seit 2014 besteht.

Das Unternehmen Schwan Cosmetics, das seit 2012 die Stadtteilpatenschaft in St. Leonhard / Schweinau / Sündersbühl innehat, beteiligte sich in diesem Jahr etwa am Bewegungstag der Mittelschulen in Kooperation mit den Sportvereinen und Jugendtreffs sowie am Kinderkultursommer von Kindermuseum und Theater Mummpitz in Kooperation mit der Villa Leon. Diese bietet im Projektzeitraum kostenlosen Eintritt für Kinder und Familien mit St. Leonharder Postleitzahl und verzichtet dabei gänzlich auf einen Bedürftigkeitsnachweis. Schwan Cosmetics entsendet zudem seit einiger Zeit für jedes geförderte Projekt zusätzliche „Paten“ aus der Mitarbeiterschaft, die den Kontakt zu den jeweilig geförderten Einrichtungen halten und bei Bedarf beratend zur Seite stehen.

Soziales Engagement wird auch bei der Hofmann Personal GmbH in Langwasser großgeschrieben, die sich seit 2014 als dortige Stadtteilpatin einsetzt. Das Unternehmen bietet seiner Mitarbeiterschaft zum Beispiel einen zusätzlichen Urlaubstag an, um diesen für soziales Engagement zu nutzen. Seit 2022 unterstützen so Mitarbeitende jede Woche die Langwasser Tafel oder unternehmen jährlich einen Rollstuhlausflug mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des AWO Hans-Schneider Hauses. Zusätzlich initiierte das Unternehmen in diesem Jahr erstmals ein Bewerbungstraining für die Abschlussklassen der Mittelschulen in Langwasser, welches nach Möglichkeit auch in den kommenden Jahren fortgeführt werden soll.

Aus Sicht der Stadt Nürnberg und des Referats für Jugend, Familie und Soziales sind die Stadtteilpatenschaften „eine Erfolgsgeschichte, ein sehr wichtiger Faktor in der Entwicklung von strukturärmeren Stadtteilen und eine Ermutigung für die engagierten Akteure vor Ort!“, so Sozialreferentin Elisabeth Ries.    boe

1 Anhang