Nr. 1137 / 17.10.2024
Das seit 2016 angestrebte Neubauziel von 2 000 Wohnungen pro Jahr in Nürnberg wurde 2023 erstmals erreicht. Trotz dieses erfreulichen Ergebnisses bleibt der Nürnberger Wohnungsmarkt weiterhin angespannt: Inflation, gestiegene Zinsen und Baukosten führten zu einem Rückgang bei Baugenehmigungen und Bauprojekten, während die Nachfrage nach Wohnraum weiter wächst. Der Wohnungsbericht 2023 der im Stadtplanungsausschuss am Donnerstag, 17. Oktober 2024, vorgestellt wurde, gibt einen Überblick über die kommunalen Aktivitäten insbesondere im geförderten Wohnungsbau und zur Schaffung und Sicherung leistbaren Wohnraums.
Der Stab Wohnen hat im Jahr 2023 mit 130,5 Millionen Euro erneut einen Rekordbetrag an staatlicher und städtischer Wohnraumförderung bewilligt. Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin Dr. Andrea Heilmaier betont angesichts dieser sehr positiven Jahresbilanz die Bedeutung des geförderten Wohnungsbaus in Zeiten der Baukrise: „Während zahlreiche Bauvorhaben im freifinanzierten Segment aufgrund von Zinssteigerungen und hohen Baukosten gestoppt wurden, erleben wir beim geförderten Wohnungsbau dank der attraktiven Förderkonditionen derzeit eine Hochphase. Die Wohnraumförderung leistet damit, neben der Schaffung zusätzlichen bezahlbaren Wohnraums, auch einen wichtigen Beitrag, um die lokale Bauwirtschaft zu stützen. Der Neubau von gefördertem Wohnraum bleibt Schwerpunkt der Nürnberger Wohnungspolitik.“
Im Berichtsjahr hat der Freistaat die Einkommensgrenzen der Wohnraumförderung um 25 Prozent erhöht. 60 Prozent der bayerischen Bevölkerung und damit deutlich mehr Haushalte haben auf diese Weise die Möglichkeit, von der Wohnraumförderung zu profitieren. Das zulässige Bruttojahreseinkommen beträgt jetzt beispielsweise für einen Single-Haushalt 41 700 Euro, für eine Familie mit zwei Kindern 102 700 Euro. Durch die Erhöhung der Einkommensgrenzen haben auch Haushalte mit mittlerem Einkommen die Chance auf eine erschwingliche Mietwohnung oder ein bezahlbares Eigenheim.
Die staatliche und städtische Wohnraumförderung hat im Jahr 2023 den Neubau, die Modernisierung sowie den Erwerb von insgesamt 725 Wohneinheiten ermöglicht. Mit rund 92,8 Millionen Euro für 366 Wohnungen stellt der Neubau von Mietwohnraum dabei das größte Fördersegment dar. Diese Wohnungen sind im Rahmen der Förderung für 25, 40 oder 55 Jahre mietpreis- und belegungsgebunden, wodurch sie unter anderem abhängig vom Einkommen zu Mietpreisen ab 6,50 Euro/Quadratmeter zur Verfügung stehen.
Der weiterhin hohe Bedarf an gefördertem Wohnungsbau zeigte sich mit 7 436 wohnungssuchenden Haushalten, erneut über 500 mehr als noch im Vorjahr. Im Rahmen des Vollzugs der Zweckentfremdungsverbotssatzung wurden im Jahr 2023 52 Wohnungen wieder dem regulären Wohnmarkt zugeführt. let
Der Stab Wohnen des Wirtschafts- und Wissenschaftsreferats informiert gerne und unverbindlich über die Möglichkeiten der Wohnraumförderung unter der Telefonnummer 09 11 / 2 31-30 54 und im Internet unter www.wohnen.nuernberg.de.
Der Wohnungsbericht kann im Internet abgerufen werden unter www.nuernberg.de/internet/wohnen/publikationen.html.