Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1347 / 06.12.2024

„In Between Ears“ – Sound- und Performancefestival im Künstlerhaus

Am Freitag und Samstag, 20. und 21. Dezember 2024, findet jeweils ab 19 Uhr im Künstlerhaus in der Königstraße 93 das Sound- und Performancefestival „In Between Ears“ statt. Das Festival zeigt an zwei Abenden ein breites Spektrum an zeitgenössischen Sound- und Musikperformances in den nach der Sanierung neu ausgestatteten Räumen des Künstlerhauses. "In Between Ears“ ist eine Koproduktion mit dem Künstlerhaus Nürnberg und wird von Michael Akstaller kuratiert. Der Eintritt ist frei.

Die Kunstschaffenden des Festivals beschäftigen sich mit Phänomenen des Hörens sowie akustischen und visuellen Verknüpfungen in Räumen. „In Between Ears“ möchte die Vorstellung von Raum und Architektur mit Sound und Performances neu denken. Dabei endet die Praxis der Kreativen nicht mit dem Kunst-Objekt, sondern sie beginnt damit und verzweigt sich innerhalb der unterschiedlichen Arbeitsweisen der Beteiligten. Die Besuchenden sind eingeladen, sich auf diese Verflechtungen einzulassen und sich selbst mit ihren Sinnen forschend durch die Räume zu bewegen.

Kern der Architektur des Hauses war historisch schon immer und wird nun bei „In Between Ears“ der Festsaal sein. Mit circa 225 Quadratmetern, historischer Vertäfelung und herausragender Deckenhöhe ist er der größte Raum und wird mit einem 360-Grad-Audio-System ausgestattet. Mit diesem System lassen sich Klänge verräumlichen, indem die Lautsprecher Klänge um die Köpfe der Besuchenden bewegen und so ein immersives Hören möglich machen.

Die Zeitprogrammpunkte in den Sälen des Künstlerhauses werden durch installative Arbeiten ergänzt. Dafür werden die Kunstschaffenden eine Woche vor Beginn des Festivals im Künstlerhaus ortsspezifische Werke in direkter Auseinandersetzung mit der Architektur des Hauses erarbeiten.

Die Kreativen
Der Festsaal ist der Knotenpunkt des Festivals. 360-Grad-Audio-Performances des Künstlerduos Hauptmeier|Recker erforschen die Grenzen unserer Klangwahrnehmung weg von frontalen Live Sets hin zu immersiven, uns umgebenden Audiosphären. Neue Technologien wie Spatial-Audio-Systeme bieten die Möglichkeit, den offeneren Umgang mit Raumarchitektur in Live Sets zu integrieren, aber auch die eigenen Sinne für ein Rundumhören zu schärfen.

Die Künstlerin Sunny Pfalzer gestaltet gemeinsam mit dem Musiker Marshall Vincent eine Audio-Meditation „Rub your face onto your shoulder“ in der sie eine Szenerie von Stoffobjekten, genäht aus Stoffen vergangener Performances, zu einer Landschaft formt. Pfalzer kommuniziert mit dem Publikum, während Vincents Klangflächen den Raum abformen. Wechselseitig und organisch begegnen sich die beiden und schaffen einen Raum für gemeinschaftliche Erfahrung und Beteiligung.

Elise Ludinard ist mit dem belgischen Kollektiv HOEK eingeladen, Körper-Raum-Relationen anzutasten. Sie verbinden Raumebenen über performative Gesten und nutzen Klang als ein tragendes und treibendes Element für zeitgenössische Performance.

Klang aus allen Raumrichtungen wird auch bei Subrihanna und Red On eine Rolle spielen, die nach einigen international aufgeführten Performances ihr neues Album „Phantom Easy“ in Nürnberg in voller Besetzung spielen werden. Die besondere Architektur des Festsaals lässt die visuelle Ebene von Subrihannas cineastischen Videowelten mit einem raumgreifenden Klang von Red On verschmelzen. Sie entwickeln speziell für das Festival eine eigene visuelle, wie auch akustisch raumspezifische Form ihrer Performance.

Für das Haus verbindend wirken Performances wie die des Künstlers Jan St. Werner, der mit „Spaint Chords“ eine in Wechselbeziehung zwischen Klang und Performance stehende Komposition zeigt. Fünf Performende bewegen Lautsprecherobjekte durch die sich verzweigende Architektur und interagieren mit der spezifischen Resonanz des Künstlerhauses. Die Klänge werden elektronisch von Werner erzeugt, zusätzlich auch durch die Musiker Mats Gustafsson, Ervan Keravec und Dirk Rothbrust ergänzt. Komposition bedeutet hier auch eine Raumerkundung durch bewegten Klang.

Simone Körner formuliert in ihrer Praxis stets Orte der gegenseitigen Begegnung und verbindet diese mit der eigenen Auseinandersetzung von Hörphänomenen. Im „Bistro Broken Hearts“ beschäftigt Körner sich mit dem Phänomen des Tinnitus, einer Form des Hörens, die unvermittelt auftritt und in der Wissenschaft keine eindeutige Erklärung findet. Sie wird begleitet von Ari Pilhofer und Hannah Froese. Die Soundentwicklung kommt von Valeriia Tureieva.     ja

kunstkulturquartier.de/kuenstlerhaus/programm/festivals/in-between-ears

1 Anhang