Nr. 158 / 14.02.2025
In seinem Vortrag „Gestapo und Polizeiverbrechen. Ein Fotoalbum aus Nürnberg in Yad Vashem“ stellt Thomas Auburger die Rolle der Nürnberger Polizei während der NS-Zeit in den Mittelpunkt und beleuchtet insbesondere auch die enge Verflechtung der Kriminalpolizei mit der Geheimen Staatspolizei. Er spricht am Donnerstag, 20. Februar 2025, um 18.30 Uhr im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110. Im Anschluss führen Historiker Dr. Alexander Schmidt und Historikerin Nina Lutz vom Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände ein Gespräch mit ihm. Die Veranstaltung ist Auftakt der Reihe „Coming Soon“, die Themen der künftigen Dauerausstellung des im Umbau befindlichen Hauses aufgreift.
1938 überreichte Benno Martin, Polizeipräsident von Nürnberg-Fürth, Gauleiter Julius Streicher zu dessen 53. Geburtstag ein Fotoalbum mit dem Titel „Jüdische Verbrecher. Zur Strecke gebracht von der Nürnberger Polizei“. Dieses aufwendig gestaltete Album wird heute in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem aufbewahrt. Es dokumentiert in abscheulicher Weise die Beteiligung der Nürnberger Polizei an der Judenverfolgung ab 1933. Thomas Auburger stellt Lebenswege von darin erwähnten Jüdinnen und Juden vor und ordnet das Album in den Kontext der Geschichte der Nürnberger Polizei ein. Es handelt sich um ein bisher weitgehend unbekanntes Dokument des Antisemitismus in Nürnberg. Thomas Auburger forscht seit vielen Jahren zum Schwerpunkt Geheime Staatspolizei und Kriminalpolizei in der Zeit des Nationalsozialismus.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung per E-Mail an dokumentationszentrum@stadt.nuernberg.de wird empfohlen. ja