Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 234 / 03.03.2025

Kunsthalle zeigt Ausstellung „Theatre of Speaking Objects“

Von Samstag, 22. März, bis Sonntag, 8. Juni 2025, zeigt die Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Straße 32, die Ausstellung „Theatre of Speaking Objects“: Zu sehen sind 90 Werke von 38 Künstlerinnen und Künstlern aus einer Kölner Privatsammlung. Sie folgen einem abwechslungsreichen Parcours und es entfaltet sich eine multimediale Erzählung in sechs Kapiteln, die einen intimen Einblick in das Universum des Sammlers gewähren und neue Bezüge zwischen den Werken herstellen. Mit dem Namen „Slg. Wilhelm Otto Nachf.“ erinnert der Unternehmer, der anonym bleiben möchte, an seine beiden Großväter Wilhelm und Otto.

Im Gegensatz zu musealen Sammlungen, die oft nach historischen oder wissenschaftlichen Gesichtspunkten zusammengestellt werden, setzen Privatkollektionen individuelle Akzente und reflektieren persönliche Leidenschaften. Sie gewähren einen tiefen Einblick in die Welt der sammelnden Person – eine Welt, die durch subjektive Vorlieben, Erlebnisse und Entdeckungen geprägt ist. Die „Slg. Wilhelm Otto Nachf.“ ist ein Beispiel für eine solche, persönlich kuratierte Sammlung. Ihren Ursprung hat die Privatkollektion in Köln. In den 1980er-Jahren entwickelte sich die Stadt zum Zentrum der europäischen Gegenwartskunst: Bereits ab 1967 etablierte sich in Köln die weltweit erste Messe für zeitgenössische Kunst.

Auch die legendäre Ausstellung Westkunst wurde 1981 in Köln präsentiert. Und spätestens nach dem Erfolg der „Neuen Wilden“, einer Künstlergruppe, die Anfang der 1980er-Jahre mit ihrer unbeschwerten und ausdrucksstarken Malerei für Aufsehen sorgte, erlangte die Domstadt internationale Bekanntheit. Während Düsseldorf mit seiner renommierten Kunstakademie und den bedeutenden Ausstellungshäusern glänzte, formierte sich die legendäre Kölner Kunstszene informell: Man traf sich in Kneipen und Clubs wie dem Roxy, in Cafés wie dem Broadway und Central.

Dieses Umfeld war Nährboden und Impulsgeber für die „Slg. Wilhelm Otto Nachf.“. Zu den herausragenden Kölner Positionen der Sammlung zählen Künstlerinnen und Künstler wie Cosima von Bonin, Isa Genzken, Georg Herold oder Marcel Odenbach. Doch die Sammelleidenschaft des Unternehmers beschränkte sich nicht auf die Kunstszene der Domstadt: Heute umfasst seine Kollektion auch Gemälde, Skulpturen, Fotografien und Videoarbeiten international gefeierter Künstlerinnen und Künstler wie Ed Atkins, Miriam Cahn, Petrit Halilaj, Cindy Sherman oder Wolfgang Tillmans.

Der Titel „Theatre of Speaking Objects“ zitiert das in der Ausstellung präsentierte gleichnamige Langzeitprojekt der tschechische Künstlerin Eva Koťátková, das sich mit der Isolation derjenigen auseinandersetzt, die, zu verbaler Kommunikation unfähig, abseits der gesellschaftlichen Norm stehen. Im Kontext der Ausstellung fungiert der Titel als universelle Metapher für die gezeigten Exponate. Obwohl auch diese nicht in der Lage sind verbal zu kommunizieren, erzählen sie dennoch auf ihre eigene, außergewöhnliche Weise faszinierende Geschichten. Kuratorin der Ausstellung ist die Leiterin der Kunsthalle, Dr. Harriet Zilch.   maj

1 Anhang