Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 260 / 07.03.2025

„Auf der Straße?“ – mehrsprachiger Informationsflyer

Ein neuer mehrsprachiger Flyer der Stadt Nürnberg verweist auf Anlaufstellen für Obdachlose in akuten Notlagen. Neben Deutsch und Englisch sind die Informationen auch auf Rumänisch, Bulgarisch und Polnisch aufgeführt. Um Betroffene zu erreichen, setzt die Stadt auf Kooperation und aufsuchende Hilfe. Streetworkerinnen und Streetworker gehen dank ihrer Expertise und Bekanntheit in der Szene direkt auf die Betroffenen zu und weisen auf Anlaufstellen und Notschlafstellen hin. Darüber hinaus werden nun auch Polizei, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Außendiensts der Stadt Nürnberg (ADN) und Verkehrsmeisterinnen und Verkehrsmeister der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) mit den mehrsprachigen Infokarten ausgestattet. Diese Berufsgruppen decken in ihrer täglichen Arbeit einen großen Radius ab und treffen regelmäßig auf Wohnungslose in Nürnberg.

„Auf der Straße?“ ist auf der Vorderseite, „Platz zum Schlafen?“ auf der Rückseite der Karten zu lesen. Enthalten sind Adressen zu den wichtigsten Anlaufstellen, um warm zu essen, medizinische Hilfe oder ein Bett für die Nacht zu bekommen. Seit Anfang des Winters hängen, ebenfalls mehrsprachig, bereits Plakate mit diesen Informationen in der Königstorpassage. Flyer und Plakate entstanden in Verantwortung des Sozialamts in Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Trägern der Hilfsangebote.

„Wir wollen Menschen direkt ansprechen und ihre Aufmerksamkeit gewinnen“, führt Elisabeth Ries, Referentin für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg, aus. Sie freut sich über die Kooperation mit VAG, Polizei und ADN und betont: „Die Botschaft richtet sich natürlich in erster Linie an Betroffene, Aber auch Passanten, Touristen, Bürgerinnen und Bürger der Stadt fragen sich, wie man Obdachlosen helfen kann – uns erreichen vor allem im Winter etliche Anfragen. Deshalb wollen wir breit und über möglichst viele Multiplikatoren informieren, denn das gute Hilfenetz in unserer Stadt, das wir gemeinsam mit vielen Partnern aufgebaut haben, ist nicht allen bekannt.“ Zusätzlich wird die Information in die Integreat-App aufgenommen und auf diesem Weg in viele weitere Sprachen übersetzt. Die Stadt greift nun eine Anregung der VAG auf, die Informationen auf den Plakaten auch auf Flyer zu drucken und sie damit weiter zu verbreiten.

Polizeikräfte, insbesondere um die Königstorpassage, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ADN und Verkehrsmeisterinnen und Verkehrsmeister der VAG mit den Flyern auszustatten, passt in das Konzept der aufsuchenden Hilfe der Stadt, wie auch Rainer Brandl, Polizeioberkommissar der Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte und Leiter der Besonderen Aufgabenorganisation Königstorpasssage, deutlich macht: „Wir treffen in unseren Einsätzen natürlich immer wieder auf Obdachlose. Die Betreffenden dann mehrsprachig auf wichtige Hilfe aufmerksam machen zu können, ist absolut gewinnbringend.“

Marius Lang, Verkehrsmeister der VAG, zur derzeitigen Situation: „Obwohl wir deutlich merken, dass die Saison langsam zu Ende geht – die Menschen auf der Straße sind nicht mehr ganz so durchgefroren vom Tag – sind die Nächte nach wie vor frostig und medizinische Hilfe und die Möglichkeit, warm zu essen und Wäsche zu waschen, bleibt ganzjährig relevant.“

Die Mitarbeitende des ADN bekräftigen, dass sie während ihrer Arbeit auf Obdachlose treffen, die Deutsch, aber auch verschiedene andere Sprachen sprechen. Die Karten seien eine zusätzliche Hilfe, diese Menschen zu erreichen.    boe

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