Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 399 / 03.04.2025

Buch stellt Schicksale der Kinder von Zwangsarbeiterinnen vor

Politologin Gabi Müller-Ballin befasst sich in ihrem Buch „Andreas, Lubov, Jacques – vergessene Fremdarbeiterkinder in Nürnberg während des Zweiten Weltkrieges“ mit Geburt, Leben und Sterben der Kinder von Zwangsarbeiterinnen. Die Buchpräsentation findet statt am Donnerstag, 10. April 2025, um 18 Uhr im Auditorium des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110. Im Anschluss führt Dr. Astrid Betz, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Dokumentationszentrums, ein Gespräch mit der Autorin.

Der polnische Junge Andreas wurde im städtischen Klinikum geboren und lebte fortan im selben Barackenlager wie die Mutter. Das vier Wochen alte ukrainische Mädchen Lubov musste in Nürnberg die Trennung von der Mutter erleben, als es in das Kinderheim der Lyra-Bleistiftfabrik verbracht wurde. Jacques, Sohn der französischen Zwangsarbeiterin Lucette Dinjon, starb einen Tag nach der Geburt in der städtischen Säuglingsklink – Todesursache: Lebensschwäche. Dies sind nur drei der vielen in Nürnberg geborenen Kinder von Zwangsarbeiterinnen. Einige überlebten, andere starben aufgrund unzulänglicher Ernährung und Betreuung. Gabi Müller-Ballin gibt den Kindern ihre Identität, zeichnet ihre Lebensspuren nach und erzählt ihre Geschichte und die der Eltern.

Gabi Müller-Ballin war viele Jahre Leiterin der Geschichtswerkstatt des Bildungszentrums der Stadt Nürnberg. Die Ergebnisse ihrer Recherchen leisten einen wichtigen Beitrag zu den aktuellen Forschungen der Geschichte der Zwangsarbeiterinnen in Nürnberg.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Coming Soon“, die Themen der künftigen Dauerausstellung des Dokumentationszentrums vorstellt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung per E-Mail an dokumentationszentrum@stadt.nuernberg.de oder unter Telefon 09 11 / 2 31-75 38 wird empfohlen.     ja