Nr. 543 / 12.05.2025
Am heutigen Montag, 12. Mai 2025, hat die Stadt den ersten Trinkwasserbrunnen auf dem Nürnberger Hauptmarkt an die Öffentlichkeit übergeben. Der Yoshimi-Hashimoto-Brunnen wurde bereits 1984 als Kunstbrunnen zur Wasserversorgung der Marktleute errichtet. Nun konnte er dank eines direkten Anschlusses ans Trinkwassernetz zu einem Trinkbrunnen umgerüstet werden. Damit besteht nun für alle Menschen direkt am Hauptmarkt ein Zugang zu kostenfreiem Trinkwasser und die Möglichkeit, sich an heißen Tagen abzukühlen.
Gerade der Hauptmarkt ist durch seine bauliche Beschaffenheit mit hohem Versiegelungsgrad eine markante Hitzeinsel in der Altstadt. Zudem gibt es wenig Verschattung, was den „Backofen“-Effekt zusätzlich verstärkt. Mit der Ertüchtigung des Yoshimi-Hashimoto-Brunnens hat die Stadt nun ganz pragmatisch eine Lösung gefunden, die der Stadtbevölkerung und auch den vielen Touristinnen und Touristen im Herzen der Stadt hitzeangepasstes Verhalten ermöglicht.
Oberbürgermeister Marcus König freut sich über den Erfolg: „Wir schaffen kontinuierlich mehr Trinkwasserbrunnen in Nürnberg. Hier ist uns das Kunststück gelungen, einen Kunstbrunnen in einen Trinkwasserbrunnen umzurüsten. Gleichzeitig bieten wir künftig an diesem zentralen Nürnberger Platz frisches und kostenloses Trinkwasser für alle an. Das ist ein Gewinn für die gute Stube unserer Stadt!“
Christian Vogel, Bürgermeister und Erster-Sör-Werkleiter der Stadt Nürnberg, ergänzt: „Gerade in Zeiten des Klimawandels und zunehmend steigender Temperaturen gewinnen Trinkwasserbrunnen weiter an Bedeutung. Brunnen erfüllen viele Funktionen: Zugang zu sauberem Wasser, Förderung der Gesundheit, Stärkung sozialer Teilhabe und Aufwertung des Stadtbilds, indem sie Plätze lebendiger und attraktiver machen. Derzeit gibt es im Stadtgebiet 25 Trinkbrunnen. Allein in diesem Jahr werden wir zwei weitere Standorte in Betrieb nehmen und das Trinkwasserbrunnennetz in den kommenden Jahren weiter ausbauen.“
Der Klimawandel macht auch vor Nürnberg nicht Halt. Die Wetteraufzeichnungen der vergangenen 60 Jahre lassen einen Trend zu steigenden Durchschnittstemperaturen erkennen. Seit den 1950er-Jahren hat sich die Zahl der Hitzetage mit mindestens 30 Grad Celsius in Nürnberg verdoppelt. Wurden in den Jahren von 1961 bis 1990 im Mittel 7,8 Hitzetage im Jahr registriert, waren es in den folgenden 30 Jahren (1991 bis 2020) fast doppelt so viele (13,8 Hitzetage). Je nach Schätzung wird sich die Anzahl heißer Tage bis 2050 noch einmal verdoppeln und bis 2100 vervierfachen.
Das bedeutet gerade in den dichtbebauten Innenstädten einen erhöhten Bedarf an Klimaanpassungsmaßnahmen, besonders im Hinblick auf die Gesundheit der Bevölkerung. Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit, betont: „Hitze wirkt sich vielfältig auf die Gesundheit aus und oft werden die gesundheitlichen Risiken von Hitze unterschätzt. Ausreichend zu trinken, insbesondere Wasser, ist eine zentrale Maßnahme zur Vorsorge hitzebedingter Gesundheitsrisiken. Als Kommune sehen wir uns verpflichtet, die Menschen in unserer Stadt mit dem Zugang zu Trinkwasser im öffentlichen Raum zu unterstützen,damit sie sich an heißen Tagen gut versorgen können. Bei der Ertüchtigung des Yoshimi-Hashimoto-Brunnens haben wir die Belange aller Nutzenden berücksichtigt: sowohl die Anforderungen an die Trinkwasserverordnung als auch den Wunsch der Marktbeschickerinnen und Marktbeschicker für einen eigenen Wasserzugang. Das war uns sehr wichtig. Wir beproben den Trinkwasserbrunnen einmal im Monat, um den unbedenklichen Trinkwassergenuss sicherzustellen.“
Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet sind Teil des Hitzeaktionsplans der Stadt Nürnberg. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung gesundheitlicher Folgen bei Hitzeereignissen. Der Hitzeaktionsplan wurde 2022 in den Ausschüssen für Umwelt und Gesundheit des Nürnberger Stadtrats beschlossen. tom
Mehr Informationen und Hinweise zu zahlreichen weiteren Maßnahmen im Internet: hitze.nuernberg.de.