Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 583 / 18.05.2025

110 000 Menschen feiern die Blaue Nacht

Am gestrigen Samstag, 17. Mai 2025, lockte die Blaue Nacht zahlreiche Menschen an die verschiedenen Kulturorte in die Nürnberger Innenstadt. Unter dem Motto „Love and Peace“ begeisterte die lange Kunst- und Kulturnacht, die alle zwei Jahre stattfindet, die Besucherinnen und Besucher. „Was für ein wunderbarer Abend! Rund 110 000 Nürnbergerinnen und Nürnberger und viele Gäste von außerhalb haben diese lange Nacht der Kunst und Kultur friedlich und ausgelassen gefeiert. Die Stimmung auf den Plätzen und in den Gassen unserer blau illuminierten Stadt war großartig. Nürnberg ist ein Fest“, unterstreicht Oberbürgermeister Marcus König.

Die großen Bilder, der Zauber einer durch Licht verwandelten Stadt und die Vielfalt des Kulturangebots – das alles zog die Menschen an. „Die Blaue Nacht hat Nürnberg wieder zum Leuchten gebracht. Von der Burg bis zum Künstlerhaus, vom Pellerhaus bis zum Hauptmarkt und auf den Plätzen und Gassen der Altstadt – über 60 Nürnberger Kunst- und Kultureinrichtungen haben mit der Blauen Nacht ein spektakuläres Angebot formuliert, dem 110 000 Menschen gefolgt sind“, so Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner.

Unübersehbar waren die in Gruppen und Linien platzierten Luftobjekte der Installation „BYCATCH“ von Abie Franklin und Daniel Hölzl. Die Besucherinnen und Besucher konnten der Versuchung nicht widerstehen, sie zu berühren, sich anzulehnen, hochzuklettern und dagegen zu bouncen. Gruppen diskutierten über den Sinn, entschlüsselten sich die Form der „weichen Panzersperren und des Künstenschutzes“ und kamen miteinander ins Gespräch. „Tagsüber war die Begegnung des Publikums mit den Tetrapoden aktiv, in der Nacht – als sie von unten beleuchtet waren – wandelte sich die Stimmung. Das Werk wurde poetisch, die Formen durchsichtig und man trat in eine eigene Welt ein“, berichteten Abie Franklin und Daniel Hölzl, die vom Zuspruch des Publikums überwältigt waren.

Die Projektion auf die Kaiserburg bleibt die mit Spannung erwartete Hauptattraktion. Landschaftsbilder wechselten sich mit klaren Symbolen der Liebe und des Genusses ab, zarte Farbverläufe mit knalliger Pop Art. Sehnsuchtsbilder von jetzt und früher zauberten ein Lächeln aufs Gesicht. Die Lichtshow „hdgdl“ von Holger Felten und Rose Pistola wurde von Tausenden goutiert und kommentiert, der vorüberhoppelnde „Dürer?-Hase“ gefeiert.

Zu Beginn der ersten Projektion um 21.30 Uhr musste die Burgstraße vorübergehend gesperrt werden, um einer Überfüllung vorzubeugen. Das neue Kommunikationssystem, zwei gut sichtbare LED-Wände in drei Metern Höhe, sorgte dafür, dass das Publikum die Maßnahme nachvollziehen konnte und verständnisvoll reagierte. Nach kurzer Zeit konnte der nächste Durchlauf gesehen werden.

„Rückblickend wirkte es so, als entfaltete die Blaue Nacht 2025 unter dem Motto ‚Love and Peace‘ ihr großes Potenzial besonders eindrucksvoll“, fasst die Leiterin des Projektbüros Kultur, Dr. Elisabeth Hartung, zusammen. „Sowohl als buntes und vielfältiges Fest der Kunst und des Lebens als auch als Impulsgeberin für andere Sichtweisen hat sie bewiesen, wie wichtig sie für unsere Stadt und Gesellschaft ist.“

Die Stimmung in den Kultureinrichtungen war froh und entspannt und selbst Formate wie Führungen, Seminare, Kunstausstellungen, Konzerte und experimentelle Filme, die Konzentration und die Bereitschaft zu inhaltlicher Auseinandersetzung erforderten, fanden ihr Publikum (und mehr als teilnehmen konnten). Die Retro-Dokumentarfilme des Bayerischen Rundfunks über Nürnberg, die im Cinecitta‘ gezeigt wurden, fanden großen Zuspruch. In der Zentralbar des Kinos gaben sich über 100 Tänzerinnen und Tänzer dem Tango hin und lockten unzählige Zaungäste an. Die Nacht klang im CVJM, im Club Stereo und in der Kulturkellerei aus.

Das Familienprogramm ab 17 Uhr wurde ausgezeichnet angenommen. Das Kulturdreieck Lessingstraße, die Aufzugswerke Schmitt und Sohn, die Kunstvilla, das Spielzeugmuseum und andere vermeldeten aufgebrauchte Bastelmaterialien, weil so viele Kinder ihre eigenen Kunstwerke gestalten wollten.

Der internationale Kunstwettbewerb lockte bereits am Freitag, 16. Mai, das kunstinteressierte Publikum in elf ungewöhnliche, mit dem jeweiligen Werk korrespondierende Orte. Die Laserprojektion von SynArt traf auf das Technikforum von Schmitt und Sohn, eine rosarote herzförmige Hüpfburg auf eine Barockkirche, das feine Gespinst mit farbigen Fantasieköpfen auf den Renaissancehof des Pellerhauses. Der Blaue-Nacht-Kunstwettbewerb hat sich auf hohem Niveau etabliert.       ja

Weitere Informationen:
www.blauenacht.nuernberg.de