Nr. 609 / 23.05.2025
Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) vergrößert nach Kritik von Hundebesitzern die neue Hundezone im Volkspark Marienberg in Richtung Norden. Dennoch bleibt die Verbesserung für Umwelt und Sicherheit im Fokus der Neuordnung.
Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel sagt hierzu: „Wir haben in den letzten Tagen viel Kritik einstecken müssen, da die Kommunikation bezüglich der Veränderung der Hundezone Nord im Marienbergpark tatsächlich ungenügend war. Das bedauere ich sehr. Die Verwaltung hat fundierte Gründe für die Neuordnung der Hundezone, die wir aber den Menschen besser und früher hätten erläutern sollen. Falschaussagen und Unterstellungen seitens der Kritiker weise ich entschieden zurück – sowohl gegenüber der Verwaltung als auch mir. Auch, wenn wir uns offenbar schon im Wahlkampf befinden, sollte der Umgang miteinander fair bleiben. Nicht zuletzt darf nicht vergessen werden, dass es unter Nicht-Hundebesitzern sehr viele Marienbergpark-Nutzer gibt, die die Neuregelung befürworten und als sinnvoll erachten.“
Ein Grund für die Neuordnung der Freilaufzone war das Thema Umwelt bezüglich zwei geschützter Bereiche im Volkspark Marienberg: Im Westen grenzte die bisherige Fläche an ein Biotop, das mit seinen offenen Sandflächen und kleinen Tümpeln ein wertvoller Lebensraum für die Knoblauchkröte ist. Diese Art ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt und gehört zu den gefährdeten Amphibienarten. Auf der anderen Seite der Freilaufzone liegt eine Sandmagerwiese, auf der sich eine der größten zusammenhängenden Sandgrasnelken-Bestände in Nürnberg befindet. Diese Pflanze gilt als gefährdet und ist auf lockere, ungestörte Sandböden angewiesen. Hundehalterinnen und Hundehalter werden ebenso wie Eltern gebeten, darauf hinzuwirken, dass die Flächen nicht zerstört werden, weder von Hunden noch von Kindern.
Ein weiterer wichtiger Grund war die Sicherheit für Mensch und Hund: Die Lage der bisherigen Auslauffläche war schwer bis gar nicht einzuschätzen. Viele Hundebesitzerinnen und -besitzer waren offensichtlich der Meinung, dass alle drei Wiesenflächen bislang komplett eine Auslaufzone bildeten. Dies zeigen die Zuschriften. Doch das war nie der Fall. „Es ist für Menschen schwer und für Hunde unmöglich nachzuvollziehen, dass eine Hundezone unsichtbar mitten auf einer durchgehenden Wiesenfläche endet, wie bisher. Aus diesem Grund erfolgte der Neuzuschnitt“, so betont der Bürgermeister.
In der Vergangenheit rannten viele Hunde auch auf der südöstlichen Seite in den Marienbergweiher und verschreckten dort Kinder und Wildtiere. Zudem ist es heute nicht mehr nachvollziehbar, dass eine Hundewiese zwei stark befahrene Wege kreuzt. Gerade die geteerten Nord-Süd-Verbindungen werden stark von Fahrradfahrenden genutzt und es ist gefährlich, die Hundezone darüber hinwegzuführen. Der Kommunale Außendienst der Stadt Nürnberg (ADN) hatte diesbezüglich öfters Alarm geschlagen, weil es immer wieder zu Problemen kam.
„Um den Umwelt- und den Sicherheitsaspekt unter einen Hut zu bringen, haben wir die Fläche gedreht. Nun ist sie durch die Wege logisch und erkennbar abgegrenzt. Nachdem Hundehalter protestierten, haben wir die Zone nun etwas erweitert. Sie ist tatsächlich etwas kleiner als die bisherige festgelegte, kartierte Fläche, auch wenn durch die bislang fehlende klare Begrenzung die tatsächliche Größe in der Vergangenheit überschätzt worden war“, erläutert Bürgermeister Vogel. Die ursprüngliche Fläche, wie sie bisher offiziell kartiert war, betrug inklusive Waldflächen etwa 80 000 Quadratmeter. Durch die Drehung umfasst sie jetzt, nach der Ausweitung nach Norden, 70 000 Quadratmeter.
„Seit Corona ist der Nutzungsdruck im Marienbergpark weiter gestiegen. Er ist – und das ist ja auch gut so – der ‚Garten‘ für viele unserer rund 550 000 Nürnbergerinnen und Nürnberger. Allerdings geht es auch hier nur miteinander. Fußballspielende müssen genauso Rücksicht nehmen wie das ‚Frauchen‘ oder das ‚Herrchen‘, Radfahrende genauso wie Würstchengrillerinnen und -griller“, führt Christian Vogel weiter aus. „Sör tut alles, um für ein sauberes und geordnetes Miteinander zu sorgen. Aber auch die Bürgerschaft muss mithelfen, das Miteinander zu pflegen und den Park sauber zu halten.“