Nr. 640 / 28.05.2025
Die Stadt Nürnberg sowie weitere Organisationen und Institutionen haben die Arbeitsgemeinschaft Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) neu aufgestellt. Eine Vereinbarung regelt die Zusammenarbeit der in der PSNV engagierten Organisationen in einer Arbeitsgemeinschaft zum gegenseitigen Austausch und zur gemeinsamen Kooperation. Der für die Feuerwehr zuständige Bürgermeister Christian Vogel, der Leiter der Berufsfeuerwehr Nürnberg, Oberbranddirektor Volker Skrok, der Sprecher der PSNV, Wolfgang Janus, und weitere Vertreter von Kirche, Hilfsorganisationen und Polizei haben die Vereinbarung am gestrigen Dienstag, 27. Mai 2025, im Haus Eckstein unterzeichnet.
Die an der PSNV beteiligten Organisationen sind: Arbeiter-Samariter-Bund Nürnberg-Fürth, Bayerisches Rotes Kreuz Nürnberg-Stadt, Evangelisch-Lutherisches Dekanat Nürnberg, Johanniter-Unfall-Hilfe Mittelfranken, Katholische Stadtkirche Nürnberg, Malteser Hilfsdienst Nürnberg, Feuerwehr Stadt Nürnberg, Krisendienst Mittelfranken und das Polizeipräsidium Mittelfranken.
Der Begriff der Psychosozialen Notfallversorgung umfasst alle Maßnahmen zur Ersten Hilfe für die Psyche nach belastenden Ereignissen. Dabei wird unterschieden zwischen der PSNV für Betroffene und und der für Einsatzkräfte. Erstere erfolgt durch die Notfallseelsorge der Kirchen sowie die Kriseninterventionsteams von Hilfsorganisationen, die Betroffene und Angehörige bei belastenden Ereignissen im Alltag, Notfalleinsätzen oder Großschadensereignissen unterstützen. Letztere führen Einsatznachsorgeteams der jeweiligen Einsatzorganisationen von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst durch, die ihre Angehörigen im Zuge der Arbeitgeberfürsorge durch Seelsorgeangebote, Aus- und Fortbildung und Einsatznachsorge schützen. Beide Gebiete haben inhaltlich große Schnittmengen und unterstützen sich daher fachlich, während sie im Einsatzgeschehen aus organisatorischen Gründen strikt getrennt werden.
Der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Wolfgang Janus, Diözesanbeauftragter der Erzdiözese Bamberg, gab allen anwesenden Vertretern der beteiligten Organisationen einen kurzen Abriss über die Geschichte der Psychosozialen Notfallversorgung in Nürnberg. Dabei hob er die konstruktive Zusammenarbeit in der Stadt Nürnberg besonders hervor. Bürgermeister Christian Vogel drückte den anwesenden Einsatzkräften seinen Dank, seine Wertschätzung für ihre Arbeit und die Hoffnung aus, dass belastende Ereignissen die absolute Ausnahme bleiben.
Nach der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung durch die anwesenden Honoratioren übergaben Bürgermeister Christian Vogel und Feuerwehrchef Volker Skrok die Ernennungsurkunden zum Leiter und Fachberater PSNV an Wolfgang Janus von der katholischen Stadtkirche und Andreas Stahl vom Evangelisch-Lutherischen Dekanat Nürnberg. In diesen Funktionen unterstützen beide zukünftig die Katastrophenschutzeinsatzleitung der Stadt Nürnberg in Fragen der PSNV und übernehmen im Einsatzfall die Leitung über die eingesetzten Fachkräfte. Für die Bürgerinnen und Bürger sowie Einsatzkräfte in Nürnberg entsteht so ein wichtiger Baustein im Schutz gegen psychische Traumatisierung und ihre Folgen. tom