Nr. 817 / 21.07.2025
Die Stadt Nürnberg hat einen Verbindungsweg von der Julius-Loßmann-Straße zur Johann-Krieger-Straße nach der Holocaustüberlebenden und international anerkannten Künstlerin Magda Watts benannt. Das Straßenschild des neuen Magda-Watts-Wegs ist am Donnerstag, 17. Juli 2025, im Beisein zahlreicher Gäste enthüllt worden.
Oberbürgermeister Marcus König führt aus: „Magda Watts überlebte als junge Frau die Schrecken von Auschwitz und von Zwangsarbeit und bewahrte sich dennoch ihre Menschlichkeit und Kreativität. Ihre Puppen, die aus Schmerz und Hoffnung geboren wurden, wurden zu einem Ausdruck jüdischer Geschichte und Erinnerung und machten Magda Watts zu einer international anerkannten Künstlerin. Mit beeindruckender Stärke verwandelte sie ihre traumatischen Erlebnisse in Kunstwerke, die weltweit Menschen berühren. Ihr Lebensweg zeugt von unerschütterlichem Lebenswillen und künstlerischer Kraft.“
Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin Dr. Andrea Heilmaier sagt dazu: „Hier am Standort des ehemaligen Außenlagers des Konzentrationslagers Flossenbürg mussten bis März 1945 über 550 jüdische Frauen und Mädchen aus Ungarn Zwangsarbeit leisten, darunter auch Magda Watts. Die Insassinnen litten stark unter den schlechten Lagerbedingungen. Mit der Benennung des Magda-Watts-Wegs im Süden und des Ágnes-Rózsa-Wegs im Norden des ehemaligen KZ-Außenlagers auf Nürnberger Stadtgebiet wird dieses nun symbolisch räumlich eingegrenzt und erinnert uns alle an die Geschichte dieses Ortes.“
Magda Watts, die ihre Mutter und eine ihrer Schwestern in Auschwitz verlor, leistete zusammen mit ihrer überlebenden Schwester Sári während des Zweiten Weltkriegs in Nürnberg Zwangsarbeit für die Siemens-Schuckert-Werke. Ihre Kunst, die 2 000 Jahre jüdische Geschichte in Form von Puppen darstellt, findet weltweit Anerkennung. Magda Watts‘ Werke sind in Museen und Privatsammlungen zu finden, darunter im Puppenmuseum in Haifa, das mehr als 1 000 ihrer Puppen ausstellt. tom