Nr. 835 / 23.07.2025
Der Nürnberger Stadtrat hat in seiner Sitzung am Mittwoch, 23. Juli 2025, ein neues Integriertes Klimaschutzkonzept verabschiedet. Das Konzept dient als Handlungsgrundlage für die kommenden Jahre und soll dazu beitragen, die Treibhausgasemissionen in Nürnberg weiter zu senken. Ziel ist weiterhin, eine Klimaneutralität der Stadt bis zum Jahr 2040 zu erreichen. Zu den Maßnahmen mit höchster Priorität zählen etwa die Dekarbonisierung der Fernwärme, der Ausbau erneuerbarer Energien, die Förderung des Rad- und öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sowie die Verbesserung der Energieeffizienz in Gebäuden.
„Klimaschutz ist eine Herausforderung, die wir nur gemeinsam meistern können. Unseren neuen Klimaschutz-Handlungsplan haben wir deshalb in einem breit angelegten Beteiligungsprozess erarbeitet. Bürgerinnen und Bürger, besonders auch Jugendliche, Verbände, Unternehmen und Akteure aus der Stadtverwaltung haben – online und vor Ort – ihre Ideen eingebracht. Die Beteiligung hat gezeigt, dass viele Menschen in der Stadt die Maßnahmen aktiv mittragen möchten,“ so Oberbürgermeister Marcus König.
„Wir spüren die Folgen des Klimawandels bei uns in der Stadt schon heute: Im Jahr 2024 wurden in Nürnberg 34 Hitzetage und zehn Starkregenereignisse mit lokalen Überflutungen dokumentiert. Wir haben heute einen sehr ambitionierten, aber realistischen Plan für die kommenden Jahre vorgelegt. So leisten wir unseren lokalen Beitrag gegen eine weitere ungebremste Erwärmung der Erdatmosphäre,“ ergänzt Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg.
Das Integrierte Klimaschutzkonzept wurde von einem externen Fachbüro erstellt. Es basiert auf einer detaillierten Analyse der aktuellen Emissionen und den möglichen lokalen Potenzialen zur Reduktion von Emissionen. Die zugrunde liegenden Szenarienrechnungen ergaben, dass Nürnberg seine Emissionen bis 2040 um 88 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 1990 reduzieren kann, sofern alle örtlichen Potenziale ausgeschöpft werden. Auf die restlichen zwölf Prozent hat die Stadtverwaltung keinen Einfluss.
In der Stadt muss deutlich in Klimaschutz investiert werden. Die priorisierten Maßnahmen knüpfen vielfach an das an, was Nürnberg heute schon umsetzt oder plant und bestätigen, die grundsätzliche Stoßrichtung der letzten Jahre. Das Gutachten kommt jedoch zu dem Schluss, dass in einem „Weiter-So“-Szenario die Treibhausgase zu langsam sinken.
Mit der Verabschiedung des Klimaschutzkonzepts im Stadtrat beginnt nun die konkrete Umsetzungsphase. Den Auftakt macht eine öffentliche Informationsveranstaltung am Mittwoch, 1. Oktober 2025. Details sind zu finden unter www.wir-machen-das-klima.de. Der Maßnahmenkatalog ist nicht als abschließend zu betrachten. Er wird in den kommenden Jahren fortgeschrieben, um zum Beispiel auf technologische Entwicklungen und gesetzliche Änderungen reagieren zu können.
Klimaschutzziele der Stadt Nürnberg
Im Juli 2019 hat der Stadtrat anerkannt, dass die bisherigen Maßnahmen der Stadt nicht ausreichen, um die selbst gesteckten Klimaziele zu erreichen, und hat Klimaschutz zur zentralen Zukunftsaufgabe der Stadt Nürnberg erklärt. Um seiner Vorbildfunktion im Klimaschutz gerecht zu werden, hat der Stadtrat im Juni 2020 außerdem beschlossen, dass die Stadt Nürnberg die Klimaneutralität der Stadtverwaltung bis zum Jahr 2035 anstrebt. Die Stadtverwaltung soll damit bereits deutlich früher klimaneutral werden als es die städtischen Zielsetzungen für die Gesamtstadt vorsehen. Laut Stadtratsbeschluss vom Mai 2022 strebt die Stadt Nürnberg die gesamtstädtische Klimaneutralität, unter Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele und des für Nürnberg verbleibenden CO2-Budgets, bis spätestens 2040 an. let