Die jährlichen Dürer-Vorträge renommierter Fachleute aus aller Welt widmen sich 2025 dem Thema Kunst und Reformation in Nürnberg. Unter dem Titel „Dürer, Lautensack und Co.“ finden sie statt am Samstag, 27. September 2025, von 9 bis 15.30 Uhr im Dürer-Saal des Albrecht-Dürer-Hauses, Albrecht-Dürer-Straße 39. Ab 16.30 Uhr setzt sich das Programm mit einer Führung sowie einer Podiumsdiskussion in St. Sebald fort. Einlass ist ab 8.45 Uhr.
Nach dem im Frühjahr 1525 abgehaltenen Religionsgespräch erfolgte die offizielle Einführung der Reformation in Nürnberg. Spätestens jetzt hatten Kunstwerke im sakralen Kontext ausgedient, die bis dato den ortsansässigen Meistern ein gutes Auskommen sicherten. Wer am lokalen Markt bestehen wollte, musste sich als Künstler neu erfinden und alternative Arbeitsgebiete erschließen. Die Dürer-Vorträge beleuchten anhand exemplarischer Fallstudien die Handlungsspielräume und Strategien der Künstler im Nürnberg der Reformationszeit. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Position Dürers zur neuen Glaubenslehre und den Konsequenzen in seinem Werk. Mit den „Vier Aposteln“ setzte der Künstler ein öffentliches Statement vor dem Hintergrund eines drohenden Bildersturms.
Programm
9 Uhr
Begrüßung
Dr. Christine Demele (Albrecht-Dürer-Haus)
Grußworte
Florian Abe M.A. (Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung e.V.)
Dr. Martin „Brons (Evang.-Luth. Kirchengemeinde St. Sebald)
Einführung
Prof. Dr. Manuel Teget-Welz (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
9.30 Uhr
Andreas Osiander und die reformatorische Bilderfrage in Nürnberg
Dr. Bernhard Schneider (Nürnberg)
10.15 Uhr
Georg Pencz und sein Kunstschaffen in der Reformationszeit
Dr. Katrin Dyballa (Bucerius Kunst Forum, Hamburg)
11 Uhr
Meister der „unsittlichen“ Kunst: Biblische Erotika von Sebald Beham und Georg Pencz
Daria Ünver M.A. (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
11.45 bis 13.15 Uhr
Mittagspause
13.15 Uhr
Wächter des wahren Glaubens – Dürers „Vier Apostel“ zwischen antiken Lehren, Kunsttheorie und Reformation
Dr. Melanie Kraft (München)
14 Uhr
Zwischen Sinnoffenheit und Zeitkommentar – Dürers „Bauernsäule“ und das Bauernbild in der Literatur
PD Dr. Thomas Schauerte (Museen der Stadt Aschaffenburg)
14.45 Uhr
Matthes Gebel und die Medaille – Ein Nürnberger Bildschnitzer zur Reformationszeit
Franziska Lehmann M.A. (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
15.30 bis 16.30 Uhr
Kaffeepause
16.30 Uhr
Führung: Die bewahrende Kraft des Luthertums? St. Sebald um 1525
Prof. Dr. Manuel Teget-Welz (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
17.15 Uhr
Podiumsdiskussion in St. Sebald: Kunst und Kirche in Nürnberg heute
Dr. Martin Brons (Pfarrer, St. Sebald, Nürnberg)
Meide Büdel (Bildhauerin, Nürnberg)
Ursula Jüngst (Malerin, Nürnberg)
Dr. Birgit Kastner (Hauptabteilung Kunst und Kultur des Erzbistums Bamberg)
Nach den einzelnen Vorträgen besteht jeweils die Möglichkeit zur Diskussion. Nähere Informationen zu den einzelnen Vorträgen gibt es online unter museen.nuernberg.de/duererhaus/kalender-details/duerer-vortraege-2025-2553.
Die jährlich stattfindenden Dürer-Vorträge haben sich seit 2002 zu einer international beachteten Veranstaltung entwickelt. Sie werden gemeinsam von den Museen der Stadt Nürnberg und der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung e. V. veranstaltet. In diesem Jahr finden die Vorträge in Kooperation mit der Evang.-Luth. Kirchengemeinde St. Sebald Nürnberg und dem Institut für Kunstgeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt. Die Reihe dient der Vorstellung und Diskussion neuer Forschungsergebnisse und widmet sich wechselnden Schwerpunkten. Die Dürer-Vorträge verstehen sich nicht zuletzt als Forum für den wissenschaftlichen Nachwuchs.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist leider nicht möglich, rechtzeitiges Erscheinen wird empfohlen. ja