Die städtische Gleichstellungsstelle zeigt im November und Dezember 2025 im gesamten Stadtgebiet die Kampagne #DasIstGewaltNbg. Mit Slogans, die unter anderem auf Plakaten und Infoscreens zu sehen sind, soll die breite Öffentlichkeit für das Thema Gewalt gegen Frauen sensibilisiert werden. Oberbürgermeister Marcus König und die städtische Frauenbeauftragte, Hedwig Schouten, haben am Donnerstag, 13. November 2025, an der Plakatwand der Stadtreklame am Jakobsplatz 12 / Ecke Engelhardsgasse den Startschuss gegeben.
„Unsere Haltung ist klar“, betont Oberbürgermeister Marcus König: „Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Wir alle können etwas dagegen tun, indem wir hinschauen, das Schweigen brechen und Betroffene unterstützen.“ Mit der Kampagne #DasIstGewaltNbg setzt die städtische Gleichstellungsstelle eine wichtige Maßnahme des Gleichstellungsaktionsplans 2024-2027 um. Den Aktionsplan hat der Stadtrat im September 2024 einstimmig verabschiedet. Der Fokus liegt vor allem darauf, geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt zu verhindern und zu bekämpfen.
#DasIstGewaltNbg macht das Umfeld von Betroffenen auf das Thema aufmerksam und gibt zugleich betroffenen Frauen und Mädchen Informationen zu Hilfsangeboten. Die Kampagne arbeitet mit kurzen, leicht verständlichen Slogans wie „Er sagt, das passiert nie wieder“ oder „Er weiß immer, wo ich bin“. Diese beschreiben Situationen und Momente, die betroffene Frauen täglich erleben. Jede dritte Frau in Deutschland erfährt laut aktuellen Studien mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt. Frauen und Mädchen mit Behinderung sind noch häufiger von Gewalt betroffen. Die Dunkelziffer wird weitaus höher geschätzt.
Die Kampagne zeigt zudem, dass Gewalt nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist. Nicht erst ein blaues Auge, sondern auch Bedrohungen, Beschimpfungen und Kontrolle sind Formen von Gewalt. Betroffen sind Frauen aller sozialer Schichten, jeden Alters und unabhängig von ihrer Herkunft. „Gewalt gegen Frauen ist keine Privatangelegenheit“, betont Hedwig Schouten, Frauenbeauftragte der Stadt Nürnberg. „Das Leid, das betroffene Frauen durchleben, ist kein Einzelschicksal, sondern ein strukturelles Problem: Frauen widerfährt Gewalt, weil sie Frauen sind. Meist wird diese Gewalt von Männern ausgeübt. Solange wir im Alltag noch keine echte Gleichstellung der Geschlechter erreicht haben, ist das ein Nährboden für Gewalt gegen Frauen.“
Die Botschaft von #DasIstGewaltNbg wird im Stadtgebiet auf Plakatwänden, Litfaßsäulen, auf den Infoscreens in den Nürnberger U-Bahnhöfen sowie in Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen präsent sein – auf mehreren Sprachen. Dies macht die großzügige Unterstützung vor allem der Stadtreklame Nürnberg und der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH möglich. Plakate, Videospots und Postkarten sind mit einem QR-Code und einem Link versehen, die zu einer Website führen. Dort gibt es nähere Informationen über Hilfs- und Unterstützungsangebote von Expertinnen und Experten: vor Ort bei einem Beratungstermin oder im Frauenhaus, telefonisch und online.
#DasIstGewalt war eine Kampagne der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung des Landes Berlin, entwickelt von MESH Collective. Die Stabsstelle Menschenrechtsbüro & Gleichstellungsstelle der Stadt Nürnberg hat diese Kampagne unter #DasIstGewaltNbg adaptiert und veröffentlicht. maj
Nähere Informationen zur Kampagne online unter
go.nuernberg.de/dasistgewalt