Der Frauenpreis 2026 der Stadt Nürnberg geht an Rali Sirina Guemedji. Die 48-jährige Krankenpflegerin erhält die mit 8 000 Euro dotierte Auszeichnung für ihren langjährigen und unermüdlichen Einsatz zur Verbesserung der Lebens-, Gesundheits- und Bildungschancen von Frauen in Bassar (Togo). Zudem vergibt die Stadt einen gemeinsamen Anerkennungspreis an Bettina Cordes, Nanette Lehner, Heidi Stafflinger und Bettina Uteschil für deren Engagement im Bereich des Naturschutzes. Die Preisverleihung findet am Donnerstag, 19. März 2026, im Historischen Rathaussaal statt.
„Rali Sirina Guemedji hat mit beeindruckender Tatkraft, Beharrlichkeit und Empathie nachhaltige Veränderungen bewirkt. Die Kinderklinik und die partnerschaftlichen Projekte sind sichtbare Erfolge, die Leben verbessern. Solches Engagement ist Vorbild für unsere Stadtgesellschaft. Aufgrund dieses nachhaltigen und beharrlichen Engagements hat sich die Jury einstimmig für Rali Sirina Guemedji entschieden“, betont Oberbürgermeister Marcus König. Der Stadtrat folgte in nichtöffentlicher Sitzung am Donnerstag, 20. November 2025, einstimmig der Empfehlung der Jury.
Als Gründerin und Vorsitzende des Vereins Fi Bassar e. V. („rettet Bassar“) setzt sich die 48-Jährige seit 2012 für eine bessere Gesundheitsversorgung und Chancengleichheit in der Bildung in Bassar ein: etwa professionelle Geburtshilfe, Ausbildungspatenschaften für Mädchen sowie Berufsbildungsprojekte und Initiativen zur Gesundheitsvorsorge und Sexualaufklärung. Die Eröffnung einer modernen Kinderklinik am Hôpital de Bassar Anfang 2025 verbessert die wohnortnahe Versorgung von Säuglingen sowie Kindern. Zudem leistet sie einen wichtigen Beitrag, um die Kinder- und Müttersterblichkeit zu senken. Durch eine langfristige Partnerschaft zwischen dem Klinikum Nürnberg und dem Hôpital in Bassar hat Rali Sirina Guemedji Brücken für eine nachhaltige Zusammenarbeit gebaut. Als Krankenpflegerin am Klinikum Nürnberg unterstützt Rali Sirina Guemedji außerdem Frauen und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte beim Einstieg in Ausbildung und Beruf.
„Unser gemeinsamer Weg begann mit Handschuhen für Frauen in Bassar und führte über eine Klinikpartnerschaft zur modernen Kinderklinik. Die Erfahrung zeigt: Bildung von Frauen ist das A und O – Hilfe zur Selbsthilfe ist unverzichtbar. Ich bin dankbar für diese Anerkennung und habe großen Respekt vor allen Ehrenamtlichen, besonders vor denen, deren Arbeit unsichtbar bleibt. Ich hatte viel Glück im Leben und möchte das zurückgeben. Dieser Preis gehört vielen Menschen in Nürnberg und in Bassar. Meine Botschaft: Zuhören und Wertschätzen. Danke an alle, die 2012 an mich geglaubt haben“, sagt Rali Sirina Guemedji, die sich durch die Auszeichnung sehr geehrt fühlt.
Zudem geht ein gemeinsamer, mit 1 000 Euro dotierter Anerkennungspreis an:
„Weltweit nehmen Frauen eine Schlüsselrolle im Erhalt der biologischen Vielfalt ein. In der Landwirtschaft, als Rangerinnen, Klimaschutzaktivistinnen oder Naturschutzwächterinnen leisten sie tagtäglich wertvolle Beiträge – häufig unter herausfordernden Bedingungen und in Bereichen, die nach wie vor stark männlich geprägt sind. Die vier ausgezeichneten Frauen sind inspirierende Vorbilder im Nürnberger Naturschutz“, erklärt Hedwig Schouten, Nürnbergs Frauenbeauftragte und Jurymitglied.
Die Stadt Nürnberg zeichnet mit dem Frauenpreis alle zwei Jahre herausragende Leistungen von Frauen und Frauengruppen aus, die sich haupt- oder ehrenamtlich mit der Situation von Frauen, ihren Lebensbedingungen und ihrer Geschichte auseinandersetzen und neue Denkmuster und Handlungsformen in Arbeitswelt, Medien, Kultur, Politik, Bildung, Wissenschaft und Gesellschaft aufzeigen. maj