Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1426 / 30.12.2025

Löwen-Nachwuchs im Tiergarten – Raubtierhaus bleibt geschlossen

Im Tiergarten der Stadt Nürnberg gibt es Nachwuchs bei den Asiatischen Löwen (Panthera leo persica). Löwin Aarany hat am vergangenen Freitag, 26. Dezember 2025, sechs Jungtiere zur Welt gebracht. Eines ist kurz nach der Geburt gestorben. Um die anderen fünf kümmert sich Aarany sehr intensiv und fürsorglich, sie hat sie von Beginn an gesäugt. Für Besucherinnen und Besucher werden die Löwenjungtiere frühestens in mehreren Wochen zu sehen sein. Da Löwen, wie die meisten Raubtiere, in der frühen Aufzuchtphase sehr störanfällig sind, bleibt das Raubtierhaus bis auf Weiteres geschlossen.

Auch die Tierpflegerinnen und Tierpfleger werden sich Aarany und ihrem Nachwuchs in nächster Zeit nicht nähern. „Aarany soll ihre Jungen möglichst ungestört großziehen. Kontakt mit den Pflegerinnen und Pflegern könnte sie irritieren. Wir behalten sie aber über eine Kamera im Blick“, sagt Zootierarzt und Kurator Dr. Hermann Will. Löwenkater Kiron ist bei ihr. „Bereits während der letzten Aufzucht vor zwei Jahren haben wir festgestellt, dass Aarany in Kirons Anwesenheit ruhiger und entspannter ist, und uns deshalb bewusst entschieden, die beiden zusammenzulassen“, so Dr. Hermann Will. Kiron war bei der Geburt dabei und liegt auch jetzt viel bei seiner Familie.

Löwin Aarany wurde am 4. Mai 2016 im Zoo Aalborg in Dänemark geboren und kam 2018 in den Tiergarten. Kater Kiron kam am 14. April 2018 im Zoo Frankfurt zur Welt und zog 2022 nach Nürnberg. Die beiden hatten 2023 bereits zwei Jungtiere erfolgreich großgezogen – Indica und Jadoo. Die beiden leben inzwischen in anderen Zoos. Indica zog im Mai dieses Jahres in den polnischen Zoo Łódź, Jadoo wechselte im Oktober in den Zoo Zürich.

Stark gefährdete Art

Die Weltnaturschutzunion IUCN (International Union for Conservation of Nature and Natural Resources) stuft Asiatische Löwen als „stark gefährdet“ ein. Derzeit gibt es nur eine einzige Population im Gir-Nationalpark in Indien und den angrenzenden Gebieten, in der nach Schätzungen von 2017 etwa 630 Tiere leben. Der Bestand ist relativ stabil, kann aber weder wachsen noch sein Areal vergrößern, da die Kapazitätsgrenze des Nationalparks erreicht ist. Aufgrund des sehr begrenzten Verbreitungsgebiets können unvorhersehbare Ereignisse wie Krankheiten oder Waldbrände die gesamte Population bedrohen. Reservepopulationen in Zoos spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle.

Die Zucht und Haltung von momentan rund 130 Asiatischen Löwen in insgesamt 41 Zoos des Europäischen Zooverbands EAZA (European Association of Zoos and Aquaria) wird auf wissenschaftlicher Basis in einem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EAZA Ex-situ Programme, kurz EEP) koordiniert. Ziel ist es, eine möglichst große genetische Vielfalt innerhalb der Population zu erhalten.   boe

1 Anhang