Markenzeichen der Stadt Nürnberg

Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 922 / 07.09.2023

Filmhaus widmet Werner Herzog den Programmschwerpunkt im Herbst

Ab Mitte September ehrt das Filmhaus Nürnberg Werner Herzog – einen der wichtigsten deutschen Autorenfilmer – mit einer Werkschau und präsentiert 18 seiner Filme aus sechs Jahrzehnten. Von Donnerstag, 14. September, bis Montag, 23. Oktober 2023, besteht in der Königstraße 93 die Möglichkeit, sich in sein faszinierendes Werk zu vertiefen beziehungsweise es neu für sich zu entdecken. Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 7 Euro.

Eröffnet wird die Filmreihe am Donnerstag, 14. September, um 19 Uhr mit Herzogs ersten Langfilm „Lebenszeichen“ (1968) und einer Einführung des Werner-Herzog-Biografen Moritz Holfelder. Thomas Mauch, der bei zentralen Filmen Herzogs – unter anderem bei „Lebenszeichen“, „Aguirre“, „Stroszek“ und „Fitzcarraldo“ – die Kamera geführt hat, gibt am Samstag, 16. September, um 18.30 Uhr mit seinem Kurzdokumentarfilm „Der Welt zeigen, dass man noch da ist“ Einblick in die Dreharbeiten von „Auch Zwerge haben klein angefangen“. Als Nürnberger Erstaufführung wird am Samstag, 21. Oktober, Herzogs aktuellster Film „Die innere Glut – Requiem für Katia und Maurice Krafft“ (2022) gezeigt.

Werner Herzog wurde 1942 in München geboren und studierte dort Geschichte sowie Literatur- und Theaterwissenschaften. 1962 drehte er seinen ersten Kurzfilm, im Jahr darauf gründete er seine eigene Filmproduktion. Herzogs erster Langfilm „Lebenszeichen“ wurde 1968 auf der Berlinale als bester Debütfilm sowie mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Schnell wurde Herzog zu den bedeutenden Regisseuren des Autorenkinos gezählt. Große internationale Beachtung erhielt vor allem „Aguirre, der Zorn Gottes“ (1972), für den Herzog – der ausschließlich on Location und nicht im Studio arbeitet – erstmals im Dschungel drehte. „Aguirre“ war die erste von fünf Zusammenarbeiten mit Klaus Kinski.

Einen zweiten Frühling erlebte seine Karriere ab Mitte der 2000er-Jahre. Startschuss hierfür war der Dokumentarfilm „Grizzly Man“ über den Bären-Fanatiker Timothy Treadwell. Was Herzog schon immer fasziniert, sind die inneren Motivationen von Menschen und wie diese sich mit ihrer Umwelt auseinandersetzen. In Filmen wie der Doku „Die Höhle der vergessenen Träume“ über die Steinzeithöhlen von Chauvet in Frankreich blitzt aber auch sein Interesse dafür auf, was die menschliche Kultur insgesamt ausmacht und vorantreibt.

Werner Herzog hat etwas erreicht, was nur wenigen deutschen Filmschaffenden gelungen ist: Er ist ein weltweites kulturelles Phänomen und eine anerkannte Instanz der Kinowelt. Mit über 70 Spiel- und Dokumentarfilmen hat er ein einzigartiges, bildgewaltiges Werk geschaffen. Auch im Alter von 80 Jahren ist Herzog immer noch als Regisseur hochproduktiv und hat letztes Jahr zwei neue Dokumentarfilme gedreht sowie seine Autobiografie „Jeder für sich und Gott gegen alle“ geschrieben.

Weitere Informationen unter www.kunstkulturquartier.de/filmhaus.

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