Nr. 992 / 20.09.2023
Das re:festival für Tanz, Theater, Musik und Performance zeigt von Freitag bis Dienstag, 29. September bis 3. Oktober 2023, wieder herausragende Vintage-Produktionen in der Nürnberger Tafelhalle, Äußere Sulzbacher Straße 62. Nicht immer funkt es sofort. Manchmal muss man ein zweites Mal hinsehen, um sein Glück zu finden. Die Chance dafür bietet das re:festival. Hier werden Tanz- und Theaterproduktionen aus der Vergangenheit ins Heute zurückgeholt, um Impulse für die Zukunft zu setzen.
Die zweite Chance als Prinzip
Wie oft hetzt der Kulturbetrieb von einem Trendthema zum nächsten? Wie oft verfehlt eine Aufführung ihr Publikum, weil sie ihrer Zeit voraus, noch nicht ganz ausgegoren oder einfach zu schnell wieder vom Spielplan verschwunden war? Mit seinem Vintage-Ansatz verbindet das re:festival zwei Ziele: Zum einen soll der Druck der Überproduktion in den freien darstellenden Künsten durch das gezielte Fördern von Wiederaufnahmen reduziert werden. Zum anderen wird dem gesellschaftlichen Phänomen des in der Versenkung Verschwindens entgegengetreten.
Spurensuche: von 2015 nach 2023
Krieg, Flucht, wiedererstarkender Rechtsextremismus – im Fokus steht in dieser zweiten Festivaledition das Jahr 2015 und seine Themen, die heute so aktuell sind wie damals. Auf ihre Bedeutung im Hier und Jetzt und ihr Zukunftspotenzial abgeklopft werden: Jasmine Ellis „Empathy“, ip tanz „silence“, nö theater „Der Hannibal Komplex“ und Paula Rosolen „Aerobics! – Ein Ballett in 3 Akten“. Die Produktionen wurden aus einem bundesweiten Open Call ausgewählt und sind teilweise im Jahr 2015 konzeptioniert, erstmals aufgeführt worden oder nehmen direkt und indirekt Bezug zu den angesprochenen Themen. „Shell Shocker“ ist der Nürnberger Beitrag zum Festival von Choreografin Eva Borrmann/Plan Mee, die in diesem Jahr mit dem Kulturpreis der Stadt ausgezeichnet wird.
Verschiedene Vermittlungsformate und ein großes Nachbarschaftsfest ergänzen die wiederaufbereiteten Vintage-Produktionen. Das re:festival in der Tafelhalle steht für andere Zeitläufe in der Kunstproduktion, thematische Tiefe, nachhaltige Verantwortung und für die Liebe auf den zweiten Blick!
Karten sind im Vorverkauf ab sofort erhältlich im Webshop des Kunstkulturquartiers, in der Kultur Information, Königstraße 93, Telefon 09 11 / 2 31-40 00 sowie an der Abendkasse vor Veranstaltungen. js
Das komplette Programm und weitere Informationen unter: refestival.nuernberg.de