Nr. 158 / 16.02.2015
Antworten auf Kernfragen der nachhaltigen Stadtentwicklung liefert der „Masterplan Freiraum“. Die Stadt Nürnberg hat ihn unter Federführung des Umweltreferats in enger Zusammenarbeit mit dem Büro Landschaftsarchitekten bgmr Berlin, dem Baureferat und dem Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg erarbeitet. Die zentralen Ergebnisse dieser Arbeit sind nun in einer Veröffentlichung zusammengefasst worden. Das gesamtstädtische Freiraumkonzept, das bereits im Vorfeld einen intensiven Diskurs über die Zukunftsfähigkeit der Freiräume angestoßen hat, enthält vielfältige Programmatiken, Strategien und Maßnahmen, um Nürnberg attraktiver zu gestalten. Erste Konkretisierungen beinhaltet der Aktionsplan 2020, der in den nächsten Jahren umgesetzt und mit je fünf Millionen Euro pro Jahr gefördert werden soll.
„Die aktuelle Broschüre zum Masterplan Freiraum soll dazu anregen, sich mit den Zukunftsperspektiven der Freiraumplanung in Nürnberg näher auseinanderzusetzen. Die Leserinnen und Leser sollen ermuntert werden, sich weiterhin an der Diskussion und an Initiativen zu beteiligen. Denn eine lebendige Stadtgesellschaft belebt den öffentlichen Freiraum“, sagt Umweltreferent Dr. Peter Pluschke.
Nürnberg steht vor großen Herausforderungen: Die Bevölkerung nimmt zu, die Stadt wächst, der Bedarf an Wohnungen und Arbeitsplätzen steigt. Sozio-demografische Veränderungen in der Stadtgesellschaft erfordern ebenso wie wirtschaftliche Transformationsprozesse neue planerische Strategien. Anpassungen an die Folgen des Klimawandels müssen berücksichtigt werden und auch in der Veränderung des Mobilitätsverhaltens liegt eine zentrale Zukunftsaufgabe. Der Erhalt der Biodiversität und der Schutz der historisch gewachsenen Kulturlandschaften wie Reichswald, Knoblauchsland und Wässerwiesen im Rednitztal verlangen städtische Anstrengungen und eine enge Kooperation mit der heimischen Land- und Forstwirtschaft. „Die heutige Stadtbevölkerung möchte eine urbane Stadt mit viel attraktivem Grün. Der Freiraum gewinnt vor diesem Hintergrund konkurrierender Nutzungsansprüche in unserer Stadt an Bedeutung. Das gilt insbesondere bei der Zielsetzung, einer baulichen Innenentwicklung den Vorrang vor einer Bebauung in den Außenbereichen zu geben. Die Basis der Nürnberger Stadtentwicklung ist eine qualifizierte Innenentwicklung“, sagt Umweltreferent Dr. Peter Pluschke, „und diese muss ein ausreichendes Angebot an Grün und Freiraum gewährleisten. Es bedarf eines attraktiven Wohnumfelds, einer guten Versorgung mit gestalteten und naturnahen Freiräumen, schadstoffarmer Luft sowie unbelasteter Böden und Gewässer. Die vielfältigen Freiräume müssen vor allem gut erreichbar sein und sowohl soziale als auch ökologische Ansprüche und Funktionen integrieren.“
Wie sieht diese qualifizierte Innenentwicklung nun aus? Wie können Innen- und Freiraumentwicklung in Einklang miteinander gebracht werden? Neben der Sanierung von vorhandenen, in die Jahre gekommenen Parkanlagen verfolgt der Aktionsplan auch die Neuanlage von Parkanlagen, und zwar in den drei großen neuen Nürnberger Siedlungserweiterungsgebieten. Die neuen Baugebiete sollen durch zentrale Stadtteilparkanlagen gegliedert werden. Die „Grüne Mitte“ an der Brunecker Straße, der Wetzendorfer Park im Norden und der Park im Tiefen Feld werden somit zum Impulsgeber der Nürnberger Stadtentwicklung. Voraussetzung für die Umsetzung der qualifizierten Innenentwicklung ist, dass ein „Mehr“ an öffentlichem Freiraum in einer wachsenden Stadt nur durch eine verträgliche hohe bauliche Dichte erreicht werden kann.
Die Broschüre ist auf der Webseite des Umweltamts unter www.nuernberg.de/internet/umweltamt/publikationen.html erhältlich. Druckexemplare können auch beim Umweltamt der Stadt Nürnberg bestellt werden (E-Mail: uwa1@stadt.nuernberg.de). let
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