Nr. 654 / 19.06.2015
Dr. Karl Kunze, der ehemalige Leiter und Mitbegründer des heutigen Hermann-Kesten-Kollegs, ist vergangene Woche im Alter von 88 Jahren verstorben. Als die Stadt Nürnberg 1961 beschloss, einen Weg zur Allgemeinen Hochschulreife für Erwachsene einzurichten und das Nürnberg-Kolleg gründete, wurde der damalige Studienassessor Karl Kunze mit der Leitung betraut, die er bis zu seiner Pensionierung 1990 inne hatte. Der Geschäftsbereich des dritten Bürgermeisters Schule und Sport sowie insbesondere die Kollegiatinnen und Kollegiaten wie auch die Lehrkräfte des Hermann-Kesten-Kollegs danken Karl Kunze dafür.
In seiner Zeit etablierte er das Kolleg zu einer festen Größe in der Nürnberger Schullandschaft. Die Schülerzahlen wuchsen an, ein Erfolg, der dem Schulleiter jedoch auch ständig neue Herausforderungen bescherte – permanente Raumnot, chronische Finanzierungsprobleme der Stadt und immer wieder Diskussionen um eine Verstaatlichung oder gar Schließung der Schule. Engagiert sorgte Karl Kunze dafür, dass „sein“ Kolleg nie unterging.
Nach seiner Schulzeit in Nürnberg, Militärdienst und einer fast dreijährigen Kriegsgefangenschaft in Frankreich, die er zum Erwerb des französischen Sprachdiploms nutzte, studierte er Geschichte, Philosophie, Deutsch und Englisch in Erlangen. Manche Probleme überdauerten Karl Kunzes Amtszeit, wie zum Beispiel der Platzmangel, der dazu führte, dass die Schule heute nach mehreren Umzügen auf dem Triumph-Adler-Gelände in der Fürther Straße beheimatet ist.
Nach seiner Dienstzeit widmete sich er intensiv der Erforschung der Nürnberger Stadtgeschichte und veröffentlichte 1995 in den Nürnberger Forschungen als Band 28 das Buch „Kriegsende in Franken und der Kampf um Nürnberg im April 1945“. let
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