Nr. 684 / 24.06.2015
Wie geht die Gesellschaft mit den baulichen Relikten des Nationalsozialismus um und welchen Zweck können sie heute noch erfüllen? Diesen und ähnlichen Fragen zu einem schwierigen Erbe gingen im vergangenen Jahr 76 Studierende im Fachbereich Architektur der Technischen Hochschule (TH) Nürnberg unter der Leitung von Prof. Dr. Richard Woditsch nach. Sie präsentieren ihre Ergebnisse und Arbeiten unter dem Titel „Schwieriges Erbe: Die Bauten des Nationalsozialismus damals und heute“ am Dienstag, 30. Juni 2015, um 18.30 Uhr im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110.
Es sprechen der Baureferent der Stadt Nürnberg, Daniel F. Ulrich, und die Vizepräsidentin der TH, Prof. Dr. Phil. Susanne Weissmann. Prof. Dr. Woditsch und die Studierenden Sven Jessl und Jonas Urbasik (Kuratoren) erläutern das Projekt und stellen die Ausstellung vor. Ergänzend spricht Diplom-Ingenieurin Dr. techn. Inge Manka vom Institut für Kunst und Gestaltung der Technischen Universität Wien.
Durch die kritische Analyse von NS-Bauten sowie ihrer damaligen und heutigen Nutzung konnten sich die Studierenden eine eigene Position innerhalb des Diskurses erwerben. Die dabei entstandenen Modelle der angehenden Architektinnen und Architekten werden in einer kommentierten Ausstellung bis zum 12. Juli 2015 in der kleinen Säulenhalle des Dokumentationszentrums präsentiert. Die vergleichende Darstellung von NS-Bauten in Nürnberg, München, Dachau und Weimar zeigt monumentale Hinterlassenschaften neben Profan-, Lager- und Wohnbauten dieser Zeit und entlarvt den Widerspruch von zur Schau getragenem Repräsentationsdrang und einer deutschtümelnden Heimatverbundenheit.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung zur Projektvorstellung unter Telefon 09 11 / 2 31-56 66 wird empfohlen. alf
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
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