Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 696 / 29.06.2015

Die Friedenstafel 2015: Jetzt Tisch reservieren

Nürnberg als Stadt des Friedens und der Menschenrechte verleiht alle zwei Jahre den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis. 2015 geht er an den Gewerkschafter Amirul Haque Amin aus Bangladesh. Im Anschluss an den Festakt am Sonntag, 27. September, findet von 13 bis 16.30 Uhr die Nürnberger Friedenstafel statt. An diesem Bürgerfest können alle teilnehmen. Wer bei der Friedenstafel mitmachen will, kann ab sofort einen Tisch für 10 Euro bei der Kultur Information der Stadt Nürnberg in der Königstraße 93 reservieren.

Mit der Friedenstafel, die das Menschenrechtsbüro und das Amt für Kultur und Freizeit der Stadt Nürnberg organisieren, setzt Nürnbergs Bürgerschaft ein eindrucksvolles Signal für Frieden, Toleranz und die Achtung der Menschenrechte weit über die Grenzen der Stadt hinaus. In diesem Jahr verläuft die Friedenstafel vom Kornmarkt über den Hallplatz an der Mauthalle entlang bis zur Königstraße. Vorbestellungen für die Tische mit je acht Plätzen nimmt die Kultur Information Montag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr, Samstag von 9 bis 16 Uhr sowie online unter www.kulturinfo-nuernberg.de entgegen. Es können nur ganze Tische vorbestellt werden.

Ein Fest zum Mitmachen
Entlang der Friedenstafel findet ein unterhaltsames Kulturprogramm statt. An Infotischen diskutieren internationale Gäste mit den Bürgerinnen und Bürgern über aktuelle menschenrechtliche Themen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bürgerfestes bringen sich ihre Speisen und Getränke selbst mit oder nutzen das gastronomische Angebot entlang der Tafel. Ab 12 Uhr können die Tische belegt werden. Höhepunkt ist ein gemeinsamer Luftballonstart zum Ausklang um 15.30 Uhr. Im Anschluss daran spricht der Menschenrechtspreisträger Amirul Haque Amin um 16.30 Uhr im Caritas-Pirckheimer-Haus, Königstraße 64, über sein Engagement und die Situation in seinem Heimatland Bangladesch.

Bangladeschs Bekleidungsindustrie steht in der Kritik
Amirul Haque Amin ist Präsident und Mitbegründer der National Garment Workers Federation (NGWF – Nationale Gewerkschaft der Textilarbeiter), der größten Gewerkschaft in Bangladesch. Die Organisation setzt sich seit 1984 für die Rechte und Menschenwürde der Arbeiterinnen und Arbeiter in der Bekleidungsindustrie von Bangladesch ein. Seit den 1980er Jahren wurden zwar Verbesserungen erreicht, zum Beispiel der Anspruch auf eine Woche Urlaub, einen bezahlten Feiertag am 1. Mai und die Einführung eines – allerdings niedrigen – Mindestlohns. Es bleiben jedoch noch viele Probleme ungelöst, besonders im Kontext der Unglücksfälle in Fabriken in der jüngsten Vergangenheit. Noch immer haben viele Modeunternehmen keine Entschädigungszahlungen geleistet. Die NGWF hat die Unternehmen gebeten, eine Vereinbarung über Brandschutz und Gebäudesicherheit zu unterzeichnen. Diese wurde zwar 2012 verfasst, doch weigert sich bis jetzt die Mehrheit der Unternehmen, sie zu unterschreiben. Außerdem hat die Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association (Verband der Bekleidungsindustrie und Exporteure) Amin heftig attackiert, weil er das Elend der Arbeiterinnen und Arbeiter öffentlich gemacht und damit gegen die Interessen der Industrie gehandelt hat.

Die Stadt Nürnberg würdigt mit der Preisverleihung Amins ungebrochenes Engagement und seinen Mut, mit den Problemen seines Landes an die Öffentlichkeit zu gehen.

Internationaler Menschenrechtspreis 2015
Der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis ist ein Symbol dafür, dass von Nürnberg niemals mehr andere Signale ausgehen dürfen als solche des Friedens, der Versöhnung, der Verständigung und der Achtung der Menschenrechte. Der mit 15 000 Euro dotierte Preis wird an Menschen oder Gruppen verliehen, die sich vorbildlich und unter hohem Risiko für die Wahrung der Menschenrechte einsetzen. Mit diesem Preis will die Stadt Nürnberg einen Beitrag zur weltweiten Achtung und Durchsetzung der Menschenrechte leisten. Er ist eine Anerkennung der Preisträgerinnen und Preisträger. Und er will dazu ermutigen, sich für Menschenrechte zu engagieren und diejenigen zu schützen, die sie verteidigen. alf

Weitere Informationen:
www.menschenrechte.nuernberg.de
www.kuf-kultur.de

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