Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 972 / 11.09.2015

Flüchtlingsunterbringung:
Stadt bittet Eltern um Verständnis

In den vergangenen Tagen erreichten die Stadt Nürnberg Anfragen besorgter Eltern bezüglich der Flüchtlingsunterbringung in Schulturnhallen und eines möglichen Ausfalls des Schulsports. Der Referent für Jugend, Familie und Soziales, Reiner Prölß, und der Bürgermeister Geschäftsbereich Schule & Sport, Dr. Klemens Gsell, bitten die Eltern um Verständnis in dieser Ausnahmesituation.

„Wir verstehen, dass die Eltern besorgt sind, wenn so ein wichtiger Baustein des Unterrichts nun ausfällt, bitten die betroffenen Familien aber um Unterstützung für das Verfahren. Die Stadtgesellschaft ist nun gefordert, zusammenzustehen und schnelle Lösungen zu finden, damit die Menschen nicht auf der Straße stehen. Wir wissen, dass dies eine große Herausforderung für alle Nürnbergerinnen und Nürnberger darstellt und sind dankbar für die bislang gezeigte Solidarität“, so Prölß. Dr. Gsell ergänzt: „Wir haben uns nicht gewünscht, Schulturnhallen zur Flüchtlingsunterbringung zu nutzen und versuchen bereits, schnellstmöglich Alternativen zu schaffen, sodass der Sportunterricht wieder aufgenommen werden kann.“

Momentan leben rund 5 100 Flüchtlinge in Nürnberg. Rund 3 000 davon befinden sich in regulären Gemeinschaftsunterkünften, die andere Hälfte in der vorübergehenden so genannten Notunterbringung, für die nun auch die ersten Turnhallen genutzt werden. Erwartet wird, dass in den kommenden Wochen 200 bis 300 Flüchtlinge pro Woche zusätzlich mit einem Platz in einer Unterkunft versorgt werden müssen. „Wir dürfen nicht vergessen, dass auch rund 1 000 Kinder und Jugendliche aus den Kriegsgebieten bei uns in Nürnberg leben, knapp 400 von ihnen sind ohne familiäre Begleitung gekommen. Hier haben wir eine besondere Verantwortung“, geben Prölß und Dr. Gsell zu bedenken.

„Wir prüfen gerade sämtliche Optionen. Die gesamte Stadtverwaltung sucht und prüft Gewerbeobjekte und andere leer stehende Gebäude sowie Freiflächen, auf denen beispielsweise Leichtbauhallen aufgestellt werden können“, erläutert Prölß. „Sobald die ersten Objekte bezugsfertig sind, werden wir Zug um Zug die Menschen aus den Turnhallen in Regelunterkünfte verlegen. Wie lange dies angesichts der stark steigenden Flüchtlingszahlen dauern wird, ist bedauerlicherweise noch nicht absehbar. Wir versichern aber allen Eltern, dass wir unermüdlich an einer Lösung arbeiten.“ alf

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