Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1008 / 17.09.2015

Notaufnahme von Flüchtlingen: Über 1 000 Plätze geschaffen – Bürgertelefon für hilfsbereite Menschen

Die Stadt Nürnberg organisiert neben der regelhaften Aufnahme von Flüchtlingen nach dem Dublin-Verfahren – derzeit rund 230 Personen pro Woche – seit der Nacht vom 16. auf 17. September 2015 auch spontane Notfallaufnahmen. 216 Flüchtlinge wurden in der vergangenen Nacht in der eilig hergerichteten Turnhalle Siedlerstraße erstaufgenommen, registriert, einem Gesundheits-Screening unterzogen und mit Essen und Getränken sowie den notwendigsten Bedarfen versorgt. Am heutigen Donnerstag, 17. September 2015, kamen vormittags 90 weitere Personen und am Nachmittag noch einmal 110 flüchtende Menschen an, die in der Turnhalle Herriedener Straße erstversorgt werden.

„Der Zug der Tausende über die Balkanroute ist schneller geworden“, sagte Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly heute bei einem Ortstermin mit Feuerwehrchef Volker Skrok und Bürgermeisteramtsleiterin Christine Schüßler im Stadionbad. Weil die Balkanroute immer in Bayern ende und Passau und Freilassing umgehend entlastet werden mussten, habe gestern die städtische Koordinierungsgruppe „spontane erste Hilfe“ geleistet. Das Stadtoberhaupt dankt den Feuerwehrleuten, den Kräften des THW und der Hilfsorganisationen sowie den vielen freiwilligen Helfern, die das mit ermöglicht haben.

Zelte im Stadionbad
Derzeit werden mit Hochdruck Zelte im Stadionbad an der Hans-Kalb-Straße errichtet, in der voraussichtlich ab heute Nacht bis zu 750 Flüchtlinge eine Übernachtungsmöglichkeit und Verpflegung finden werden. Damit sind seit gestern Nacht insgesamt 1 150 Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen worden. Die Stadt rechnet damit, dass die ankommenden Menschen nur wenige Nächte in den Zelten bleiben und dann in Erstaufnahmeeinrichtungen in Bayern oder in anderen Bundesländern gebracht werden. „Nach wie vor ist unser Ziel, möglichst keine Zelte und möglichst keine Turnhallen belegen zu müssen“, erklärte Dr. Maly.

Sporthallen belegt
Die Sporthallen in der Maiacher Straße und im Schulzentrum Süd-West in der Pommernstraße, die Turnhalle Siedlerstraße und die Turnhalle Herriedener Straße sind aktuell mit Flüchtlingen belegt. Nach wie vor gilt, dass der Geschäftsbereich des Schul- und Sportbürgermeisters Dr. Klemens Gsell hinsichtlich des Schulsports und des Vereinssports alle Anstrengungen unternimmt, um die Sportausübung weitestgehend gewährleisten zu können. Aufgrund der Vielzahl von Hallennutzungen als Unterkünfte wird dies jedoch zusehends schwieriger. „Ich kann die Sportler, Eltern, Jugendlichen und Kinder nur weiterhin um Verständnis bitten“, sagte Dr. Maly.

Die Stadt Nürnberg unternimmt weiterhin alle Anstrengungen, Unterkünfte etwa in Form von Leichtbauhallen oder leer stehenden Mietobjekten bereitzustellen, um so schnellstmöglich den ordnungsgemäßen Sportbetrieb in den Turnhallen wieder zu ermöglichen.

Bürgertelefon für hilfsbereite Menschen
Viele Bürgerinnen und Bürger wollen mit Spielsachen und Kleidung helfen. Die Organisatoren der Notfallunterkünfte bitten darum, sich mit Sachspenden an die Annahmestellen der Hilfsorganisationen zu wenden. „Dort werden Kleidungsstücke vorsortiert und dorthin gebracht, wo sie tatsächlich gebraucht werden“, betont Christine Schüßler.

Ab sofort hat die Stadt ein Bürgertelefon geschaltet für Menschen, die sich für Flüchtlinge engagieren wollen: Die Nummer 09 11 / 2 31-23 44 ist im Sozialreferat der Stadt Nürnberg von 10 bis 18 Uhr besetzt, an diesem Wochenende (19. und 20. September) auch Samstag und Sonntag. Da noch geklärte werden muss, an welchen Orten welche Aufgaben anstehen, werden zunächst die Kontaktdaten von Interessenten gesammelt. alf

Weitere Informationen auch über die Bedarfe an Sachspenden:
www.fluechtlingshilfe.nuernberg.de

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