Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1034 / 23.09.2015

Filmhaus Nürnberg stellt neuen Kinosaal vor

Punktgenau zur Eröffnung des Filmfestivals der Menschenrechte ist der neue Kinosaal im Filmhaus Nürnberg fertig. Bei einem Bauvolumen von einer halben Million Euro arbeiteten 15 Baufirmen seit März an der Fertigstellung eines modernen Kinos für digitale Streifen und weiterhin alle analogen Filmformate.

Baumaßnahme

Als wichtigen Bestandteil beherbergt das Künstlerhaus im KunstKulturQuartier seit 15 Jahren das kommunal betriebene Filmhauskino, für das ein zweiter Kinosaal in den vorhandenen Räumlichkeiten des ersten Obergeschosses entstand. Neben Musik, Tanz, Theater und Bildender Kunst wird die Sparte Film damit in ihrer Bedeutung für das KunstKulturQuartier noch einmal bestärkt. Geschaffen wurde auf 122 Quadratmetern ein Kinosaal mit 72 Sitzplätzen mit Zugangsbereich, Vorführraum und Sichtungsraum in den Räumlichkeiten des ehemaligen Weißen Saals, dem Videoarchiv und Teilen der Filmbibliothek. Gleichzeitig konnten die Einbauten im Vorsaal, dem repräsentativen Raum neben dem Festsaal, rückgebaut werden, sodass ein moderner zusätzlicher Tagungsraum zur Verfügung steht. Die wichtige Entkoppelung geräuschintensiver Nutzungsbereiche, Vorbereitung für die Generalsanierung des nördlichen Gebäudeteils, dem sogenannten dritten Bauabschnitt, ist damit vollzogen.

Das Filmhaus im KunstKulturQuartier ist nun mit zwei Kinosälen in einem gemeinsamen Nutzungsbereich beheimatet. Der gemeinsame Flur mit dem Filmhauscafé wurde umgestaltet und präsentiert das kommunale Kino als wichtiges Element des Mehrspartenhauses am Königstor. Der zweite Abspielort bietet optimale Sichtverhältnisse mit Dolby 7.1 Tonanlage, ein ansprechendes Foyer, konzentriertes Kinoflair in zentraler Lage und behält seinen eigenen Stil bei. Besonderheit: Im neuen Filmhaus-Kinosaal können neben der modernen digitalen Technik auch weiterhin analoge Filme in unterschiedlichsten Formaten abgespielt werden, wie etwa zwei für Archivkopien ertüchtigte FP 38 Projektoren (16 Millimeter und 35 Millimeter) und ein Elmo GS (8 Millimeter). Als digitaler Projektor wurde ein Barco S8 mit Doremi-Kinoserver eingebaut. Die erwarteten 12 000 Besucher pro Jahr dürfen sich im neuen Kinosaal auch auf Filme mit Live-Pianobegleitung freuen.

Für die Entwürfe war das Architekturbüro Dirk Leeven verantwortlich. Es entwickelte eine zeitgemäße Formen- und Materialsprache, die gleichzeitig eine Reminiszenz an das Erscheinungsbild des früheren KommKinos enthält.

Eintrittspreise

Bei einer solchen Investition bleibt es leider nicht aus, dass sich die Kinopreise im Oktober nach über zehn Jahren leicht erhöhen. Das Filmhaus Nürnberg liegt aber weiterhin unter den Preisen vergleichbarer kommunaler Kinos. Der Eintritt für Nürnberg-Pass-Inhaber, Kinderkino und Schulveranstaltungen bleibt gleich. In Zukunft wird die reguläre Eintrittskarte 7 Euro kosten, für Stummfilme mit Live-Musikbegleitung fallen 9 Euro an und Filme mit Überlänge kosten 50 Cent mehr. Die Filmhaus-Freundekarte, sie gilt weiterhin ein ganzes Jahr, kostet 18 Euro, dafür bleiben die Einzel-Eintrittspreise für Freundekarten-Inhaber und Nürnberg-Pass-Inhaber mit 4,50 Euro gleich. Auch Teilnehmer von Fremdsprachenkursen des Bildungszentrums zahlen für das Fremdsprachenkino weiterhin 4,50 Euro. Im Kinderkino senkt sich der Preis für Kinder auf 3,50 Euro, Erwachsene zahlen hier jetzt einen Euro mehr. Auch die Preise für das Schulkino bleiben stabil bei 3 Euro.

Offizielle Eröffnung und Jubiläen

In diesem Jahr kann das kommunale Kino in Nürnberg viele Jubiläen feiern: 45 Jahre kommunale Kinoarbeit, 40 Jahre KommKino e.V. und 15 Jahre kommunales Filmhaus im Künstlerhaus. Seit dem Einzug zur Jahrtausendwende am Königstor verging kaum ein Jahr ohne Auszeichnung. Der bundesweite Kinemathekenpreis wurde bereits fünf Mal als erster Preis an das Filmhaus vergeben.

Grund genug, die besonderen Geburtstage bei einer Eröffnungswoche vom 22. bis 28. Oktober 2015 mit zu begehen. Die beiden Hauptnutzer, das Filmhaus Nürnberg und der freie KommKino e.V., wollen ihren Zuschauern eine höchst unterschiedliche und erlebnisreiche Kinoreise bieten. Dazu haben sie viele Gäste eingeladen: Filmkünstler, Experten, Verleiher und Kino-Kollegen aus der gesamten Region. Die Sonderprogramme beginnen mit einem Festabend und der offiziellen Eröffnung am Donnerstag, 22. Oktober, um 19 Uhr durch Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly. Ihm zur Seite steht Ehrengast Dominik Graf. Der Münchner Regisseur ist den beiden sehr unterschiedlichen Kinomachern des Hauses gleichermaßen freundschaftlich verbunden. Dominik Graf erhielt zur Eröffnung eine Carte Blanche und durfte sich aus den Archiven einen Film aussuchen, den er vorstellen wird. Den ganzen Abend laufen bei freiem Eintritt ständig wechselnde Kurzfilme. Auch der neue Vorsaal wird seine Premiere erleben als Ort zum Feiern und für Gespräche.

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