Nr. 1047 / 24.09.2015
Die Stadt Nürnberg veranstaltet am Samstag und Sonntag, 17. und 18. Oktober 2015, die Tagung „Erhalten! Wozu? Perspektiven für Zeppelinfeld, Zeppelintribüne und das ehemalige Reichsparteitagsgelände“. Die Hinterlassenschaften auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg zählen zu den größten baulichen Zeugnissen der NS-Staats- und Parteiarchitektur. Ihr sich stetig verschlechternder Bauzustand hatte bereits umfassende Absperrungen zur Folge.
Die Stadt Nürnberg hat sich entschlossen, Zeppelintribüne und Zeppelinfeld mit seinen Türmen und Wallanlagen soweit baulich zu sichern, dass diese wieder gefahrlos betretbar, als Lernort vermittelbar und als Freizeitgelände nutzbar bleiben. Hierfür begannen am 13. April 2015 Bauarbeiten an zwei Musterflächen. So soll perspektivisch – jenseits der Möglichkeit von Zeitzeugenberichten – auch den künftigen Generationen die Chance zur Auseinandersetzung mit dem NS-Regime und den Mechanismen des Totalitarismus gegeben werden.
Zeppelintribüne und Zeppelinfeld sind ein nationales Erbe mit internationaler Bekanntheit, das ohne jegliche Bewerbung bereits alljährlich von bis zu 200 000 Menschen besucht wird. Die Diskussion um die Zukunft von Zeppelintribüne und Zeppelinfeld kann nicht allein auf Nürnberg beschränkt sein. Daher lädt das Kulturreferat der Stadt Nürnberg in Kooperation mit dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände am 17. und 18. Oktober 2015 zur Tagung „Erhalten! Wozu?“ ein.
International anerkannte Expertinnen und Experten diskutieren aus verschiedenen Blickwinkeln über den künftigen Umgang mit dem Gelände. Dies erfolgt in vier verschiedenen Panels aus architektonisch-denkmalpflegerischer, pädagogischer, künstlerischer sowie historisch-geschichtskultureller Perspektive.
Als Diskutanten zugesagt haben 16 Expertinnen und Experten, unter anderem der Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums München, Professor Winfried Nerdinger, Professor Ulrich Herbert von der Universität Freiburg, der Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Professor Volkhard Knigge, sowie der Regisseur und Filmemacher Michael Verhoeven.
Parallel zu den baulichen Maßnahmen führt das Kulturreferat regelmäßig Info-Tage, Führungen und Informationsveranstaltungen durch. Im Juli 2015 hatte das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände mit dem „ErfahrungsRaum / Reichsparteitagsgelände Nürnberg“ bereits ein pädagogisches Nutzungs-und Vermittlungskonzept als Diskussionsgrundlage vorgelegt. Es basiert auf der Bündelung verschiedenster Ideen und der Auswertung vorhandener Konzepte sowie dem intensiven Austausch mit der lokalen Fachöffentlichkeit. Das Symposium „Erhalten! Wozu?“ eröffnet nun den überregionalen Diskurs. Gemeinsam mit der Ausstellung „Das Gelände – Dokumentation. Perspektiven. Diskussion.“ (19. Oktober 2015 – 6. Januar 2016) im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände gibt es allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich über das Gelände, die Planungen der Stadt Nürnberg und die Einschätzungen der Fachwelt zu informieren und hierzu Stellung zu nehmen.
Der Eintritt und die Teilnahme am Symposium sind kostenfrei. Wegen des begrenzten Platzangebots wird um Anmeldung bis zum 11. Oktober 2015 telefonisch unter 0911 / 231 – 3452 oder per E-Mail an kulturreferat@stadt.nuernberg.de gebeten.
Weitere Informationen
Leitung:
Andreas Franke
Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
www.presse.nuernberg.de