Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 1329 / 27.11.2015

Zuwanderer berichten über ihr „Unterkommen“

Ein Bunker und eine Küche mit brummendem Kühlschrank, das waren für zwei Neuankömmlinge die ersten Unterkünfte in Nürnberg. Ab Dienstag, 1. Dezember 2015, präsentiert das Stadtarchiv Nürnberg im kleinen Foyer der Norishalle zum Thema „Unterkommen“ drei neue Hörbilder von Zuwanderern, deren Lebensmittelpunkt heute Nürnberg ist.

In den Schilderungen der Zuwanderer spiegeln sich nicht allein die sehr unterschiedlichen Arten der allerersten Unterkunft in einer gänzlich ungewohnten Umgebung, sondern vor allem auch die jeweiligen Zeitumstände wider. So fand ein aus Breslau geflüchteter zwölfjähriger Junge 1945 für rund drei Monate Unterschlupf im Wodanbunker und kam sogleich im Rahmen der „Enttrümmerung“ Nürnbergs intensiv zum Einsatz. Und der vierjährige Sohn einer „Gastarbeiterfamilie“ aus der Türkei musste 1979, bevor die Familie eine eigene Wohnung beziehen konnte, zunächst einige Nächte in der Küche einer befreundeten Familie in Nürnberg verbringen: Bis heute erinnert er sich eindringlich an das markante Geräusch, das der dort stehende Kühlschrank neben seiner Schlafstelle verbreitete. Gerade diese frühen Eindrücke einer noch fremden Umwelt besitzen für nicht wenige Zuwanderinnen und Zuwanderer bis heute eine vielfach nachhaltige Bedeutung.

Was die Migrantinnen und Migranten zu berichten haben und welche Wirkungen ihre damaligen Erlebnisse entfalteten, können Interessierte im Monat Dezember im Stadtarchiv Nürnberg, Marientorgraben 8, zu folgenden Öffnungszeiten anhören:
Montag, Mittwoch, Donnerstag von 8.30 bis 17 Uhr, Dienstag von 8.30 bis 18 Uhr, Freitag von 8.30 bis 16 Uhr. alf

Stadt Nürnberg

Amt für Kommunikation und Stadtmarketing

Leitung:
Andreas Franke

Fünferplatz 2
90403 Nürnberg
www.presse.nuernberg.de