Nr. 51 / 18.01.2016
Den Autor, Migrationsforscher und Publizisten Dr. Mark Terkessidis hat das Amt für Kultur und Freizeit (KUF) am Freitag, 29. Januar 2016, um 19.30 Uhr in die Werkstatt 141 in der Muggenhofer Straße 141 eingeladen. Er präsentiert sein neues Buch „Kollaboration“. Der Eintritt dazu ist frei.
Anknüpfend an sein Buch „Interkultur“ entwirft Terkessidis eine Philosophie der Kollaboration, die beim wütenden und suchenden Individuum ansetzt. Die Proteste der letzten Zeit haben die Unzufriedenheit der Bürgerschaft offenbart: Eine Gesellschaft der Vielfalt, so Terkessidis, könne nur funktionieren, wenn viele Stimmen gehört würden und unterschiedliche Menschen zusammenarbeiteten. „Kollaboration“ sei dabei mehr als „Kooperation“: Er versteht darunter eine Zusammenarbeit, bei der sich alle Akteure auch auf wechselseitige Veränderungen einlassen.
Mit seinem Buch „Interkultur“, in dem er vor dem Hintergrund einer vielfältigen Gesellschaft eine umfassende interkulturelle Öffnung aller Institutionen fordert, ist Terkessidis ein vielgefragter Gastredner auf Kongressen und Tagungen. Sein Plädoyer für eine „interkulturelle Alphabetisierung“ ist auch ein von Nürnbergs Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly immer wieder gerne genutztes Zitat.
Mark Terkessidis, Jahrgang 1966, promovierte an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz über das Thema „Das Wissen über Rassismus in der Zweiten Migrantengeneration“. Die Arbeit ist unter dem Titel „Die Banalität des Rassismus. Migranten zweiter Generation entwickeln eine neue Perspektive“ im Jahr 2004 als Buch erschienen. Als Publizist hat Terkessidis bislang unter anderem für die „taz“, den „Tagesspiegel“, die „Zeit“, „Jungle World“ und die Literaturzeitschrift „Literaturen“ sowie für verschiedene Radiosender gearbeitet. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er erstmals 2006 durch ein zusammen mit der Migrationsforscherin Yasemin Karakasoğlu verfasstes Plädoyer für mehr Rationalität in der Integrationsdebatte bekannt. In Nürnberg war Terkessidis zuletzt Podiumsteilnehmer an der Abschlussveranstaltung des Projekts „da sein. Nürnbergs Wandel durch Migration“. alf
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Andreas Franke
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