Nr. 280 / 18.03.2016
Es ist die Bildungsaufgabe von Schulen, junge Menschen zu befähigen, die weitere gesellschaftliche Entwicklung zukunftsfähig zu gestalten. Grundlage dafür ist es, nachhaltiges Denken und Handeln zu erfahren und zu erlernen. Dabei spielen Bio-Lebensmittel eine entscheidende Rolle. Um diesen Zusammenhang deutlich zu machen und Beispiele aus der Praxis zu zeigen, veranstaltete die Berufliche Schule 7 gemeinsam mit dem Referat für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg am 17. März 2016 den Fachtag „Nachhaltige Ernährung an Nürnbergs Schulen“.
Für Dr. Peter Pluschke, Referent für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg, ist es wichtig, deutlich mehr gesunde Bio-Lebensmittel in Nürnberger Schulen anzubieten. Die Bio-Metropole Nürnberg unterstützt alle Schulen, die den Bio-Anteil steigern wollen, und achtet als anerkannte Öko-Modellregion auf den regionalen Bezug der Lebensmittel.
Jürgen Schilling, Landesvorstand von Bioland Bayern, sieht ein gutes Potenzial für die Bio-Verpflegung in bayerischen Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen. Er lobte das Engagement der Akademie, Biowissen in der Ausbildung zu verankern: „Immer mehr Menschen essen außer Haus und wollen sich gesund, bio und regional ernähren. Mit dem Wunsch nach mehr Bio-Essen im Außer-Haus-Markt steigt auch der Bedarf an Fach- und Führungskräften in der Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie mit Bio-Kompetenz. Mit der festen Verankerung von Bio-Fachwissen im Lehrplan ist die Nürnberger Fachakademie daher ein Vorreiter“, sagt Schilling. Die Studierenden lernen Bio-Kompetenz sowohl in der Theorie und in der eigenen Bio-Mensa als auch in der Praxis. Schilling weiter: „Umso mehr freuen wir uns, dass die Akademie den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzt und nun auch die von den Studierenden betriebene Mensa der Fachakademie Bioland-Partner ist. Damit zeigt die Fachakademie noch mehr Profil in der Bio-Ausbildung. Bioland-Landesvorstand Jürgen Schilling gratulierte und überreichte das Bioland-Gastro-Partnerschild an die Schulleiterin Renate Gloßner.
„Wir sind der Meinung, dass diese Schritte im Sinne eines nachhaltigen Lernens auch für andere schulische Bereiche interessante Anreize darstellen. Mit diesem Fachtag sollen nicht nur Informationen über eine nachhaltige Ernährung vermittelt sondern auch Handlungsmöglichkeiten eröffnet werden, wie regionale und biologisch erzeugte Produkte im Alltag in Schulen eingesetzt werden können“, sagt Renate Gloßner, Schulleiterin der Beruflichen Schule Direktorat 7.
Bis zu seinem 75. Lebensjahr isst jeder Deutsche circa 83 000 Mahlzeiten. Daher ist es wichtig, junge Menschen für eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Ernährungsweise zu sensibilisieren. Genuss und Nachhaltigkeit schließen sich dabei nicht gegenseitig aus, wenn beispielsweise saisonale und regionale Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchte einen Teil der Fleisch- und Milchprodukte ersetzen.
Das Thema Ernährung verbindet dabei wie kaum ein anderes soziale, ökologische, kulturelle, wirtschaftliche und gesundheitliche Aspekte in einem globalen Bezugsrahmen. Denn Ernährung ist weit mehr als Essen und Trinken. Ernährungsbedingte Krankheiten und deren Folgen belasten das Gesundheitswesen. Die Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere das Klima, sind erheblich. So verursacht beispielsweise unsere Ernährung in Deutschland etwa 20 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen. Diese entstehen in den Bereichen Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung, Transport, Handel, Haushalt und Abfallentsorgung. Die Wahl unserer Lebensmittel entscheidet darüber hinaus über Einkommen und Existenzsicherung von Menschen, die bei uns oder in sogenannten Entwicklungs- und Schwellenländern in Landwirtschaft, Verarbeitung oder Vermarktung von Lebensmitteln arbeiten. Eine nachhaltige Ernährung kann also nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung, sondern auch zu den globalen Herausforderungen Klimaschutz und Welternährung, leisten. let
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