Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 281 / 18.03.2016

Daten zur Unfallentwicklung im Stadtgebiet Nürnberg

Ein Rückgang der Unfälle mit Kindern im Straßenverkehr, ein erheblich gestiegener Radverkehrsanteil samt einer leichten Zunahme der Unfälle sowie eine hohe Anzahl an Unfällen, an denen Seniorinnen und Senioren beteiligt waren – das sind wichtige Erkenntnisse, die das städtische Verkehrsplanungsamt aus der von der Polizei veröffentlichten Nürnberger Verkehrsunfallstatistik 2015 zieht. Die Statistik zeigt aus Sicht der Behörde neben positiven Entwicklungen auch wo Handlungsbedarf besteht, um das Unfallgeschehen zu entschärfen.

Das Verkehrsplanungsamt wertet das ganze Jahr über laufend mit der elektronischen Unfallsteckkarte (EUSKA) die polizeiliche Unfallstatistik aus, um auf Unfallhäufungen schnell und wirksam reagieren zu können. Eindeutig positiv ist aus Sicht des Amts die Entwicklung der Unfälle mit Kindern der Altersgruppe 0 bis 14 Jahre: Auch im Jahr 2015 kam kein Kind im Straßenverkehr ums Leben. Die Anzahl der Unfälle, an denen Kinder aktiv beteiligt waren, sank vom 109 auf 87. Das ist die niedrigste Zahl seit Beginn der Auswertungen der Unfälle mit Kindern im Jahr 1990. Die Zahl der Unfälle mit Kinderbeteiligung sank von 194 in den Jahren 1990 und 1992 kontinuierlich bis auf den historischen Tiefstwert in 2015 mit 87 Unfällen. Auch die Zahl der Schulwegunfälle ist 2015 wieder gesunken, hier mussten 19 Unfälle gegenüber 25 im Vorjahr registriert werden.

Ein weiteres Ergebnis: Die Anzahl der Unfälle mit Radverkehrsbeteiligung ist 2015 leicht angestiegen (von 747 auf 767), gleichzeitig ist aber auch der Anteil des Radverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen gesehen gestiegen. Bei der Wahl der Verkehrsmittel an einem durchschnittlichen Tag im Jahr 2015 haben sich 13,1 Prozent für das Fahrrad als schnelles und umweltfreundliches Verkehrsmittel entschieden. 2014 lag der Anteil noch bei 12,1 Prozent, 2009 beispielsweise noch bei 10,4 Prozent und 2003 noch bei 9,4 Prozent. Der Radverkehrsanteil steigt unabhängig von anderen Faktoren, wie etwa der Witterung, an.

Eine der negativen Entwicklungen im Jahr 2015 war, dass auf städtischen Straßen acht Personen getötet wurden, eine weitere Person wurde auf der zum Stadtgebiet Nürnberg gehörenden Bundesautobahn A6 getötet. Von diesen acht Verkehrstoten waren sieben zur Fuß unterwegs. Fünf der sieben Unfallopfer gehörten zur Gruppe der Senioren (Personen über 65 Jahre). Auch bei den nichttödlichen Unfällen verzeichnet diese Gruppe einen neuen Höchststand. 1 180 Unfälle wurden registriert, ein Anstieg von fast zwölf Prozent gegenüber 2014. „Neben verkehrsplanerischen Maßnahmen brauchen wir im Straßenverkehr viel mehr Rücksichtnahme gegenüber schwächeren Verkehrsteilnehmern“, sagt Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. „Und speziell die Gruppe der Seniorinnen und Senioren gehört in den Fokus der Aufmerksamkeit. Wir haben alle gelernt, bei Kindern am Straßenrand den Fuß auf der Bremse zu haben. Auch bei älteren Menschen gilt es, besondere Aufmerksamkeit zu haben.“

Verkehrsunfälle seien überwiegend durch Fehlverhalten einzelner Verkehrsteilnehmer bedingt, sagt Ulrich: „Bauliche oder verkehrsregelnde Maßnahmen können Fehlverhalten und Fehleinschätzungen von Verkehrssituationen minimieren.“ Auch wenn die Unfallursache in den Fällen mit tödlichem Ausgang stets falsches Verhalten von Kraftfahrern oder Fußgängern war, ergebe sich die Notwendigkeit, Fußgängern noch mehr sichere Querungsstellen anzubieten, an denen sie die Fahrbahn gut einsehen können und selbst auch gut gesehen werden. „Aktuelle Planungen wie für den Bahnhofsplatz oder zur Schulwegsicherung in der Herderstraße und am Bierweg tragen viel dazu bei, Unfälle zwischen Kraftfahrern und Fußgängern zu verhindern“, betont Ulrich. maj

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