Nr. 470 / 10.05.2016
Der nächste Tiergartenvortrag dreht sich um den La-Plata-Delfin, einen an der Atlantikküste Südamerikas verbreiteten Zahnwal. In dem Vortrag am Donnerstag, 2. Juni 2016, um 19.30 Uhr im Naturkundehaus des Tiergartens der Stadt Nürnberg, Am Tiergarten 30, berichtet Dr. Lorenzo von Fersen über Delfinarten als Bio-Indikatoren für Veränderungen von Ökosystemen. Der Referent ist Kurator für Forschung und Artenschutz im Tiergarten Nürnberg und erster Vorsitzender der Artenschutzgesellschaft Yaqu Pacha. Der Eintritt zum Vortrag ist frei.
Bio-Indikator oder Zeigerart werden Tierarten genannt, die als Reaktion auf sich wandelnde Umweltfaktoren Veränderungen aufweisen. Der La-Plata-Delfin steht in seinem Ökosystem an der Spitze der Nahrungspyramide und gilt als Bio-Indikator für die Überfischung und Destabilisierung des Küstenökosystems von Brasilien, Uruguay und Argentinien. Die Hauptgefahren für diese Tiere gehen von der Fischerei und der Verunreinigung von Küstengewässern aus.
Der La-Plata-Delfin ist nicht nur eine der kleinsten, sondern auch eine der seltensten Delfinarten weltweit. Trotz seiner Seltenheit haben Wissenschaftler in den letzten Jahren sehr viel über ihn in Erfahrung gebracht. Viele Daten stammen von gestrandeten Tieren, denn Tausende La-Plata-Delfine verenden jedes Jahr in Fischernetzen.
Für Yaqu Pacha ist der Schutz des La-Plata-Delfins seit mehr als 20 Jahren eine der wichtigsten Aufgaben. Dazu gehört neben der Forschungsarbeit auch die Koordination des Konsortiums Franciscana, dem etwa 25 Forschergruppen aus Argentinien, Uruguay und Brasilien angehören. Das in Brasilien seit 2012 geltende neue Fischereigesetz gehört zu den wichtigsten Erfolgen der Arbeit des Konsortiums und Yaqu Pachas. Seitdem wird die Küstenfischerei durch die Anzahl und Maschengröße von Netzen reguliert. Viele der Erkenntnisse, die zum heutigen Wissen über diese Tierart geführt haben, wurden vom Tiergarten Nürnberg und vom Verein Yaqu Pacha finanziell unterstützt. tom
Leitung:
Andreas Franke
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90403 Nürnberg
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