Nachrichten aus dem Rathaus

Nr. 110 / 31.01.2017

Vortrag über antijüdische Gewalt in den Nachkriegsjahren

Über die schwierige Nachkriegsgeschichte von jüdischen Verfolgten spricht der emeritierte Professor und langjährige Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung Wolfgang Benz am Dienstag, 7. Februar 2017, um 18.30 Uhr im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Bayernstraße 110. Sein Vortrag „Juden unerwünscht. Anfeindungen und Ausschreitungen nach dem Holocaust 1945 bis 1947“ ist zugleich eine Präsentation des 2016 von ihm herausgegebenen Buchs zu diesem Thema.

Benz zeigt Gründe auf, warum jüdische Überlebende nach der Befreiung aus Konzentrationslagern und Zwangsarbeit in ihrer Heimat unerwünscht waren – gleich, ob diese in Polen oder Ungarn, in der Slowakei oder Rumänien lag. Deutsche Anwohner der jüdischen „Displaced Persons“-Camps, in denen die Überlebenden zunächst untergebracht wurden, beklagten sich und Behörden veranstalteten unter dem Vorwand des Verdachts auf Schwarzmarktgeschäfte Razzien. Auch gewalttätige Ausschreitungen gegen Juden gehörten nicht der Vergangenheit an, wovon das Pogrom von Kielce 1946 in Polen zeugt, bei dem 42 Überlebende des Holocaust umkamen.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände unter Telefon 09 11 / 2 31-56 66 wird empfohlen. mw

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